Kapitel | 64 (Glück im Unglück?)

175 7 2
                                    

P.O.V.  -Inka 

"Wenn du mir jetzt nicht sofort eine Antwort gibst Andre, dann nehme ich an,  du hattest mal was mit ihr.", meine ich und verschränke die Arme vor meiner Brust. 

Andre's Kopf hebt sich schlagartig.
"Ich ha---"

Ich unterbreche ihn.
"Ist schon ok, du musst dich nicht dafür rechtfertigen. Schließlich muss das gewesen sein, bevor wir uns kannten. Oder als du mit Regina zusammen warst. Aber das würde mich dann ja nichts angehen.. Trotzdem würde ich di--"

Ich höre direkt auf zu sprechen, als Andre plötzlich zu kichern beginnt, und sehe ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Nein, Baby! Ich hatte NIE was mit ihr! Nie im Leben!  Aber das kann ich dir jetzt  nicht zwischen Tür und Angel erklären. Jetzt ist Mira einfach wichtiger!", meint er und steht auf. 

"Ähm...ok..?! Aber wieso kannst du d--"

Diesmal ist er ein Arzt, der mich unterbricht. 
"Entschuldigung, sind Sie Herr Schiebler?", fragt er und zeigt auf Andre.

Der nickt nur und streckt dem weiß bekleideten Mann die Hand hin.

"Freut mich. Sie sind also der Bruder von Frau Rubensen?"

Ich runzle die Stirn.

"Ähm, er ist nu--"

Doch Andre fällt mir ins Wort.

"Ja! Ja, genau. Ist sie denn schon wach? Wo ist sie? Wie geht es ihr?  Und was hat sie denn genau?"

"Nun beruhigen Sie sich bitte. Frau Rubensen hatte einen schweren Autounfall. Sie wurde bewusstlos bei uns eingeliefert. Kurzgefasst- sie erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, einen Oberschenkelhalsbruch am rechten Bein und der rechte Arm ist ebenfalls gebrochen. Außerdem mussten wir sie operieren, da eine Rippe gebrochen und zwei weitere stark angebrochen waren. Ein Knochensplitter einer Rippe musste schnellstmöglich entfernt werden, da er gefährlich nahe an der Lunge lag. Im großen und Ganzen hatte sie Glück im Unglück. Trotzdem haben wir sie noch ins künstliche Koma versetzt, denn sie hätte im Moment noch zu viele Schmerzen und täte sich noch schwer, alleine zu atmen. Morgen Mittag wird Ihre Schwester höchstwahrscheinlich nicht mehr auf der Intensivstation liegen und ansprechbar sein. Kommen Sie doch bitte morgen wieder."

Diese Information lässt mich vor Erleichterung tief aufatmen, schockiert mich aber zugleich!  Ich dachte, es sei etwas viel schlimmeres passiert! Dennoch ist DAS jetzt auch nicht gerade harmlos! 

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge frage ich mit zittriger Stimme:
"Und..und könnte es sein, dass jetzt im Nachhinein noch Komplikationen auftreten?"

"Ja, also dieses Risiko besteht nach einer Operation, so nahe an dem Lungenflügel, natürlich schon. besonders, da sie im Moment noch nicht ohne Unterstützung atmen kann. Allerdings kann ich Sie beruhigen. Das Risiko ist in diesem Fall wirklich sehr gering! Die Operation ist gut verlaufen!", der Arzt lächelt mich an. 

Dann wünscht er uns noch einen schönen Abend und geht aus dem Zimmer. 

"'Schönen Abend'.  Wie soll dieser Abend denn jetzt noch 'schön' werden?!", ich lasse mich wieder auf das Bett fallen.   

"Also ich bin einfach nur froh, dass nichts schlimmeres passiert ist.", Andre streicht mir über die Schulter.

"Nichts schlimmeres?! Das ist doch schlimm genug! .. Aber du hast recht.ich glaube, ich sollte jetzt auch wieder ein bisschen runterkommen und vielleicht versuchen zu schlafen.   Aber nicht hier!", ich stehe auf. 

"Depression-Hoffnung-Liebe-HappyEnd"? ~ So läuft das nicht! // Andre Schiebler -FF // ApeCrime -FF //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt