Der Nächste Morgen.
Schreckhaft wurde ich in einem fremden Bett und fremden Raum wach. Die Sonne schien draußen und die Strahlen kamen durch das Fenster. Ich schaute mich um und sah, dass ich in einer Holzhütte war. Mir tat alles weh. Ganz besonders meine Füße. Langsam stand ich auf und die Tür ging vorsichtig auf. Aramis kam vorsichtig rein und schaute dann zu mir. „Ihr seid wach! Endlich. Wir dachten schon wir hätten euch verloren.", sagte er zu mir und ich schaute nur zu Boden. „D'Artagnan besorgt Kleidung von einer Freundin für euch. Damit ihr euch dicker anziehen könnt.", erklärte er mir und ich nickte dankend. „Ich lasse euch dann allein und komme wieder, wenn die Kleidung da ist.", sagte er leicht beschämt und ging dann wieder nach draußen. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, konnte ich hören, wie er mit mehreren Leuten wieder weg ging. Ich seufzte und legte mich wieder unter die Decke und schaute an die Decke. Ich fragte mich, was ich hier mache. Wie sollte es nun weitergehen? Ich wusste, dass Herr Davide Sandricourt nach mir suchen würde und ich, meiner Familie wegen, wieder zu ihm hinmusste. Ich hatte Angst. Aber es gab keinen Weg zurück.
Nach einiger Zeit klopfte es wieder an die Tür und ich setzte mich auf. Die Tür ging auf und Aramis und D'Artagnan kamen rein. D'Artagnan hatte ein paar Kleidungsstücke in der Hand und reichte sie mir. „Macht euch frisch und dann reden wir.", sagte er zu mir und ich nickte. Sie verließen den Raum und schlossen die Tür hinter sich. Ich schaute die Kleidung an und sie war sehr schön. Es war ein schlichtes Kleid, dennoch ein wenig vornehm. Das Kleid war schöner als die Kleider aus meinem Fischerdorf und schöner als die Kleider, die ich bei Herrn Sandricourt tragen musste. Ich zog mich um und wusch mein Gesicht, meine Hände und Füße, so dass ich wieder ansehnlich war. Ich zog mir die Bundschuhe an, die man mir daließ.
Danach verließ ich das Zimmer und kam in einem Besprechungsraum an. Dort standen der Hauptmann Treville, Athos, Porthos, Aramis und D'Artagnan. Alle schauten mich an und Treville schob einen Stuhl so vor mir hin, dass ich mich vernünftig setzen konnte. „Ich weiß, uns geht das wahrscheinlich nichts an, aber was habt ihr mitten in der Nacht nur im Nachthemd draußen in der Kälte zu suchen? Die Kälte hätte euch umbringen können.", hakte Treville nach und ich schaute zu Boden. „Es tut mir leid.", brachte ich nur raus und die Männer schauten sich an. „Miss Lefebvre. Wir sind nicht hier, um euch zu verurteilen. Wir machen uns Sorgen um euch.", sagte Athos sanft und ich schaute ihn mit glasigen Augen an. Alle der 5 Männer im Raum schauten mich besorgt an. „Mein... Mein zukünftiger Gemahl, Herr Sandricourt kam mitten in der Nacht in mein Zimmer. Er hat mich unsittlich angefasst und wenn ich mich nicht gewehrt und befreit hätte, dann...", bracht ich ab und hielt mir meine Hände vor das Gesicht. Treville schaute zu Boden und Porthos stand mit offenem Mund da. „Ihr wolltet dies nicht, oder?", fragte Aramis und ich schüttelte meinen Kopf. „Ich kenne ihn doch noch gar nicht so lange und ich fühlte mich so unwohl. Ich glaube ich habe ihn verletzt.", gab ich zu und die Männer blieben still. „Ich muss zurück. Ich muss mich bei ihm entschuldigen. Meiner Familie wegen.", schloss ich hinten ran und alle schauten mich entsetzt an. „Warum?", fragte D'Artagnan und ich schaute ihm ins Gesicht. „Meine Eltern brauchen das Geld.", antwortete ich ihm, er schloss seine Augen und nickte nur. „Ich habe da noch eine andere Frage. Woher könnt ihr so gut mit dem Degen umgehen?", fragte mich nun Athos und die Männer schauten erst zu ihm und dann zu mir. „Ich habe heimlich Unterricht dafür genommen. Meine Familie und das Dorf weiß es nicht. Ich war schon immer jemand der eher draußen, statt drinnen in der Küche war.", erklärte ich kurz und seufzte. Athos reichte die Antwort fürs erste und schaute dann zu dem Hauptmann. „Die Männer bringen euch zu eurem zukünftigen Gemahl und klären es, damit sie keine Probleme bekommen.", befahl Treville und Athos, Porthos und D'Artagnan nickten. Nur Aramis schien nicht einverstanden zu sein. „Ihr könnt doch nicht zu diesem Mann zurück?", sagte er entsetzt und ich schaute ihn mit festem Blick an. „Ich brauche das Geld! Und es ist meine Entscheidung!", zischte ich nun und Aramis schaute enttäuscht zur Seite.
DU LIEST GERADE
Einer für alle - alle für einen
Historical FictionWir befinden uns im 17. Jahrhundert in Frankreich. Eine Fischers Tochter soll Zwangsverheiratet werden, doch den Musketieren wird schnell klar, dass diese Mädchen mehr drauf hat, als einfach nur eine normale Hausfrau zu sein.