Nachdem wir den Leichnam von meinem Vater eingeladen hatten, machten wir uns auf dem Weg zu meiner Familie.
„Wann wart Ihr das letzte Mal bei Ihrer Familie zuhause?", fragte mich D'Artagnan und die anderen 3 Männer ritten ab und ein wenig vor, um zu schauen, ob irgendwas uns den Weg versperrt. Ich ließ den Kopf hängen. „Das ist schon ein paar Monate her. Das war da, wo Herr Sandricourt mich kennengelernt und nach Paris mitgenommen hatte.", erzählte ich und musste die Tränen zurückhalten. „Und jetzt muss ich ihnen meinen toten Vater nach Hause bringen.", schluchzte ich weiter und D'Artagnan legte seine Hand auf meine Schulter. „Da kannst du ja aber nichts dafür. Das ist alles Herr Sandricourt Schuld und dafür wird ihm die Todesstrafe auferlegt. Das versichere ich euch.", sagt er sanft zu mir und ich nickte nur. Bitte duzt mich.", sagte ich und wir einigten uns darauf uns nicht mehr zu siezen.
Nach 3 ½ Tagen kamen wir in meinem kleinen Dorf an. Es war wieder einiges los, da langsam die Fisch Saison wieder los ging. Einige Leute erkannten mich und erschraken bei meinem Anblick. Sie fingen an zu tuscheln und schienen Abstand zu nehmen. „Warum verhalten die sich so?", fragte Porthos und Athos schaute traurig zu mir rüber. „Schau sie dir an. Und in was für Begleitung sie ist. Die Menschen zählen 1 zu 1 zusammen und dann entstehen Gerüchte.", erklärte er ihm und Porthos wurde still. Ich lenkte die Kutsche in eine kleine Straße und ließ die Kutsche vor einem kleinen Wohnhaus stehen. Die Musketiere blieben mit ihren Pferden stehen und schauten mich erwartungsvoll, aber dennoch mit Geduld an. Mir blieb die Luft weg. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.", keuchte ich und die Männer schauten sich besorgt an. „Wir sind bei dir und geben dir so viel halt, wie wir können.", murmelte Aramis und die Tür sprang auf und Alexandré stürmte auf uns zu. „Véronique! Endlich bist du mal hier! Vater ist zu dir hingefahren und sollte auch bald wieder hier sein!", schrie er erfreut und verstummte dann, als er die Musketiere sah. Erschrocken verbeugte er sich und die Männer mussten lachen. Sie stiegen von den Pferden und D'Artagnan half mir von der Kutsche runter. „Das ist mein Bruder Alexandré!", erklärte ich ihnen und sie stellten sich ihm genauso vor. „Wir wussten gar nicht, dass Véronique einen so mutigen und starken Bruder im Haus hat!", bemerkte Porthos und mein Bruder musste grinsen. Dann atmete ich nochmal tief ein und aus und schaute Alexandré ernst an. „Wo ist Mutter? Könntest du sie holen?", fragte ich ihn und versuchte nicht gleich los zu weinen. D'Artagnan legte seine Hand auf meine Schulter und ich schloss kurz meine Augen.
Einige Minuten dauerte es und meine Mutter kam mit ihrer geliebten Schürze umgebunden nach draußen. Sie erblickte mich und wir rannten uns entgegen. In der Mitte angekommen umarmten wir uns fest. Ich versuchte die Tränen der Trauer zu unterdrücken, während meine Mutter versuchte, nicht vor Freude zu weinen. Dann ließ sie von mir ab und schaute mich genau an. Ihr Blick wurde finster. „Was ist mit dir passiert? Warum ist deine Schulter verletzt? Bist du deshalb in Begleitung der 4 Herrschaften? Und ist dein Vater bei dir gewesen?", sprudelten ihr die Fragen aus dem Mund und die Männer und ich ließen die Köpfe hängen. „Mutter...", brachte ich nur raus und mir wurde schummrig. Die Musketiere kamen enger zu uns hin und D'Artagnan stützte mich. Athos sah mich an und ich wusste, dass er um Erlaubnis fragte mit ihr zu sprechen. Ich nickte nur und er und die anderen nahmen ihre Hüte ab. D'Artagnan blieb stützend bei mir stehen und meine Mutter schaute nun noch verwirrter. „Madame Lefebvre. Wir 4 Männer, Aramis, Porthos, D'Artagnan und ich Athos sind die Musketiere des Königs von Frankreich. Wir haben Ihre Tochter vor einigen Monaten durch die Geschäfte von Herrn Sandricourt kennen gelernt. Dadurch waren wir auch auf der Hochzeit dabei. Leider gab es während der Zeremonie einen geplanten Anschlag auf Ihre Tochter.", fing Athos an zu erklären und meine Mutter und mein Bruder schauten mich entsetzt an. „Durch tapferes eingreifen ihrer Freunde und durch D'Artagnan konnte sie gerettet werden.", erzählte er weiter und meine Mutter atmete kurz erleichtert ein und aus. „Ihr Mann war sehr mutig und hat Ihrer Tochter das Leben gerettet. Aber leider wurde Ihr Mann von Herrn Sandricourt umgebracht. Es tut uns aufrichtig leid. Wäre Ihr Mann nicht gewesen und hätte sich nicht vor Véronique gestellt, dann wäre sie jetzt nicht am Leben und wer weiß, was dann passiert wäre.", sagte er zum Schluss und meine Mutter sackte zusammen. Aramis und Porthos konnten sie gerade noch greifen und davor bewahren auf dem Boden zu stürzen. Mein Bruder stand erschrocken und mit Tränen in den Augen da. D'Artagnan schaute mich an und ich kam zu ihm hin und umarmte ihn. „Kommt wir gehen rein. Es muss nicht jeder sehen was geschehen ist.", murmelte ich leise und wir gingen in das Haus.
DU LIEST GERADE
Einer für alle - alle für einen
Historical FictionWir befinden uns im 17. Jahrhundert in Frankreich. Eine Fischers Tochter soll Zwangsverheiratet werden, doch den Musketieren wird schnell klar, dass diese Mädchen mehr drauf hat, als einfach nur eine normale Hausfrau zu sein.