Der Wind wehte mir durch das Haar und ich fühlte mich seit langem mal wieder frei. Nach einiger Zeit kam ich in einer kleinen Stadt an. Ich stieg vom Pferd und gab es einem Jungen, der schon auf andere Pferde aufpasste. „Geld bekommst du, wenn ich wieder da bin!", sagte ich ihm leise und er nickte fröhlich. Ich ging durch die Gassen und einige schauten mich eigenartig an. Mich störte das nicht und ich ging weiter fröhlich durch die Gassen. Ich kam auf einem Markt an. Dort wurde alles Verkauft. Von Stoffen, über Blumen. Von Holzschnitzerei bis zu Tieren. Man konnte alles finden. Ich schaute mir die verschiedensten Stoffe an und die Verkäuferin zeigte mir ihre besten Stücke. „Wie ich sehe habt ihr ein wenig Probleme mit dem Auge Madame. Ich hätte da etwas, was euch helfen könnte.", sagte eine Person neben mit. Ich drehte mich um und stand vor einem jungen Mann, der zu seinem vollen Stand zeigte. Er bot mir seine Hand an und ich geleitete ihn mit zu seinem Stand. Als wir dort ankamen, suchte er direkt etwas aus seinem Korb. Ich stand direkt bei ihm und schaute, was er da tat. Mir fiel auf, dass er sehr freundlich war, aber auch wenig unordentlich und chaotisch war. Nachdem er etwas gefunden hatte, streckte er mir eine kleine Dose entgegen. „Darf ich?", fragte er vorsichtig und ich nickte. Er nahm ein wenig Salbe aus der Dose auf seinen Finger und verteilte diese dann vorsichtig auf mein verletztes Auge. „Ihr habt dort schon Salbe draufbekommen?", bemerkte er und ich nickte vorsichtig. „Ein Musketier, der etwas von Medizin versteht, hat mich nach meinem Unfall verarztet.", erklärte ich vorsichtig und er hielt kurz inne. „Ein Musketier? Aber diese Männer gibt es doch nur in Paris?", fragte er verwirrt und schaute mich genauer an. „Da komme ich auch her und bin nur auf der Durchreise.", sagte ich, um seine Fragen aus dem weg zu gehen. „Durchreise? Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht!", sagte er interessiert und man hörte einen lauten Streit. Wir schauten hin und bewegten uns in die Richtung des Streites.
Dort angekommen bildeten sich schon Trauben. 10 Männer standen vor einem alten Mann mit seiner Frau. „Ihr habt uns um einen halben Pfund Korn betrogen!", brüllte einer der 10 Männer und der ältere Herr hob seine Hände. „Es tut mir leid! Es war keine Absicht!", jammerte er und ein andere schlug ihn. Der alte Mann fiel hin und seine Frau kniete sich zu ihm. Die Männer die weitaus stärker waren zückten ihre Schwerter. „Oh nein! Soweit darf es nicht kommen. Der Herr und seine Frau sind unbewaffnet! Das ist nicht ehrenhaft!", zischte ich und der Händler von gerade hielt mich am Arm. „Da können wir nicht zwischen gehen! Das ist viel zu gefährlich.", flüsterte er zu mir und ich lächelte ihn an. „Dann passt mal auf!", sagte ich und stieß mich durch die Menschenmenge. Als ich es aus der Traube in die Mitte schaffte, stellte ich mich vor dem älteren Ehepaar vor den bewaffneten Männern. „Wer seid ihr denn?", blaffte der Anführer der Truppe. „Eine Frau? Eine Frau, die keine Lust auf solche Lappalien und Unterdrückung hat!", zischte ich und die Männer lachten. Der alte Mann hielt mein Arm fest. „Madame! Lasst es gut sein. Ich will nicht, dass diese Männer euch wegen mir etwas antun!", flehte er mich an und ich blieb mit dem Blick auf den Männern du ihren Schwertern. „Ihr wisst schon, dass wir in der Überzahl sind?", fragte er gehässig und schwang sein Schwert in meine Richtung. Blitzschnell zog ich mein Degen und kreuzte es mit dem Schwert. „Oh ho! Die Lady will allein gegen uns 10 antreten?", rief er und alle lachten. Dann kam ein weiterer Degen dazu und kreuzte auch sein Schwert. „Nicht ganz allein!", sagte der Mann neben mir. Ich schaute ihn an uns sah, wie Aramis seinen Hut richtete und elegant seinen Degen hielt. „Aramis!", sagte ich erschrocken und er lächelte mich an. „Mademoiselle Véronique!", sagte er und nickte leicht mit seinem Kopf. „Was macht ihr hier?", fragte ich und er lachte. „Ich kann euch doch nicht allein gegen 10 Mann antreten lassen. Was würde ihr zukünftiger Gemahl nur dazu sagen. Und am meisten wäre meine Musketier Ehre gekränkt. Einer für alle und alle für einen!", erklärte er mir und den Männern wurde es zu langweilig. Sie griffen uns an und schwangen ihre Schwerter auf uns zu. Aramis und ich kämpften leicht füßig um die Männer herum und die Menschen liefen in Panik umher, weil sie nicht mit so einem Kampf gerechnet haben. Immer und Immer wieder stachen und schlugen die Männer unüberlegt mit ihren Schwertern zu. Elegant schwang Aramis seinen Degen und schaltete gekonnt einen Angreifer nach dem anderen aus.
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Einer für alle - alle für einen
Historical FictionWir befinden uns im 17. Jahrhundert in Frankreich. Eine Fischers Tochter soll Zwangsverheiratet werden, doch den Musketieren wird schnell klar, dass diese Mädchen mehr drauf hat, als einfach nur eine normale Hausfrau zu sein.