Die Tage vergingen und Chloé wich mir nicht von meiner Seite. Ich merkte, dass sie ziemlich angespannt war, sie wollte mir aber nicht sagen was los war.
Wir gingen gemeinsam in der Stadt zu einem Schneider, da ich ein Hochzeitskleid bekommen sollte. Herr Sandricourt ließ uns ausnahmsweise mal allein dorthin gehen. Ich durfte es so gestalten, wie ich es haben wollte. So dachte ich zumindest. Chloé redete gerade etwas von einem Blumenkranz für die Haare, da hatte ich das Gefühl, dass uns etwas weiter weg folgte. Es war eigenartig und ich drehte mich in die Richtung, wo ich es wahrnahm, doch konnte nichts entdecken. „Ist alles gut?", fragte sie mich und hielt meinen Arm fest. „Ich weiß nicht...", murmelte ich und schaute mich weiter um. Sie schaute erst mich an und dann durch die Gegend. Es war an diesem Tag sehr viel in der Stadt los. Die Leute rannten hin und her. Plötzlich gab es einen Schrei und Panik stieg auf. Chloé griff wieder nach meinem Arm und die Leute rannten uns entgegen. „Mademoiselle Véronique, lasst uns hier weg gehen! Wer weiß, was dort passiert ist!", rief sie und ich blieb dennoch an der Stelle stehen. „Warte! Irgendwas stimmt da nicht.", sagte ich und es knackte über Chloé und mir. Bei dem Blick nach oben, fiel mir auf, dass dort ein paar maskierte Männer liefen. Mein Blick folgte ihnen und ich sah, dass sie direkt vor mir runter liefen. Sie hielten Messer in den Händen und hatten ein Ziel im Blick. Noch wusste ich nicht, was sie sahen, aber sie kletterten direkt vor mir runter. Chloé bekam Panik, als sie diese Männer sah, doch ich schnappte mir einen Blumentopf, der an der Hauswand neben uns stand und schlug diesen, einer der Männer auf den Kopf. Der Mann brach zusammen und der andere drehte sich zu uns um. Er wurde böse und rannte mit dem Messer auf uns zu. Ich schubste Chloé zur Seite und wich dem Messer aus. Chloé saß am Boden und robbte sich dann zur Hauswand hin. Immer und immer wieder wich ich elegant in meinem Kleid den Messerstichen aus. Der Mann wurde immer wütender und zückte dann sein Degen. „Das ist ja unfair. Ihr bewaffnet euch noch mehr und ich bin nur eine unbewaffnete Frau. Das ist nicht ehrenhaft!", sagte ich zu ihm und hob meine Hände. Der Mann kam näher auf mich zu und hielt seinen Degen an meinem Hals. Aufrecht und elegant blieb ich stehen und schaute ihn ernst an. Er wurde nervös und ich blieb standhaft. Dann holte er aus, ich duckte mich und bewegte mich hinter ihn. Durch den Schwung verlor er sein Gleichgewicht und ich trat ihm in die Kniekehle. Er sackte zusammen und ließ seinen Degen fallen. Ich hob ihn auf und hielt dem Mann den Degen entgegen.
Unbemerkt schlich sich ein anderer maskierter Mann an mich heran. „Mademoiselle Véronique! Passt auf!", schrie Chloé und schreckhaft drehte ich mich um. Ein Degen schnellte auf mich zu und ich parierte im richtigen Moment. Nun sah man Degen an Degen und alle um uns herum waren erstaunt. Eine >reiche< junge Dame im Kleid und Degen in der Hand, hielt gegen einen Mann stand. Unsere Klingen streiften sich und wir drehten uns langsam im Kreis. Geduldig wartete ich auf seinen nächsten angriff und ließ meine Klinge still an seiner. Er fing an den Degen zu schwingen und immer und immer wieder parierte ich. Langsam wurde er sauer und er schlug das Schwert mit Wut nach mir und drängte mich in die Ecke. Ich schaute mich um und sah neben uns ein Kutschwagen für Ware. Mit viel Kraft schlug ich meinen Degen gegen seinen und grinste ihn an. Verwirrt wurde ich angeschaut und ich schlug seinen Degen weg. Leicht taumelte er zur Seite und faste sich dann aber wieder schnell. Grinsend rutschte ich unter den Wagen und stand nun hinter ihm. Schnell schlug er im Drehen nach mir und immer und immer wieder schwangen unsere Schwerter gegeneinander. Er brüllte und 2 weitere Männer, die zu ihm gehörten kamen auf uns zu gerannt. Beide sprangen mit ihren Degen in unseren Kampf rein. Nun standen 3 Degen gegen meinen Degen. „Ach. Ist euch das gegen mir zu schwer?", fragte ich belustigt und die Männer grummelten. Lachend zog ich meinen Degen zu mir und dreht mich weg. Dann rannten die Männer brüllend auf mich zu und schlugen mit ihren Degen auf mich zu. Seufzend drehte ich mich um und mein Kleid bewegte sich wunderbar bei dieser Drehung. Mein Schwert hielt 3 Schwertern auf einmal stand. Im Augenwinkel konnte ich auf einmal Treville ausmachen, der diese Situation zu beobachten schien. Wieder schwangen die Männer wild mit ihren Degen und jedes Mal schwang ich meines ihnen entgegen und drängte sie immer weiter nach hinten. In einem Perfekten Moment traf ich einen von ihnen an der Seite und er rannt schmerzerfüllt davon. Ich hielt inne und mein Degen gegen ihre Degen. „Habt ihr immer noch nicht genug?", fragte ich und durch einen Schlag gegen meinen Degen schlug es funken. „Gegen einem Weib im Kleid? Niemals! Wenn wir euch klein haben, müsst ihr euch ein neues Kleid und Unterhöschen besorgen!", lachte er schelmisch und er wurde unaufmerksam. Diesen Moment nutze ich auch und schlug mit Kraft, Mut, Wille und Entschlossenheit zu. Ich drängte die beiden Männer noch weiter zurück und traf den einen am Bein und dem anderen trennte ich zwei Finger ab. Der mit der Beinverletzung gab auf, legte seinen Degen zu Boden und humpelte weg. „Das wirst du mir Büßen!", schrie der Mann, dem die Finger fehlten, nahm sich den zweiten Degen und schlug mit voller Wucht nach mir. Er traf mein Kleid und zerschnitt es so, dass viele Fetzen am Boden lagen. Schockiert schaute ich auf die ganzen Löcher in dem Kleid. Sauer riss ich an einigen Fetzen, um wenigstens eine halbwegs schöne Kante in dem Kleid zu haben.
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Einer für alle - alle für einen
Historical FictionWir befinden uns im 17. Jahrhundert in Frankreich. Eine Fischers Tochter soll Zwangsverheiratet werden, doch den Musketieren wird schnell klar, dass diese Mädchen mehr drauf hat, als einfach nur eine normale Hausfrau zu sein.