Kapitel 8 - Verdüsterung

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Die erdrückende Stille die zwischen den beiden wärend des Filmes herrschte war beinahe unerträglich. Das Flimmern des Fernsehers erhellte leicht den dunklen Raum und zog bunte Lichter über die Wände. Ein verstohlener Blick von Tim zu Rose reichte aus, um ihr eine leichte Röte auf die Wangen zu treiben. Die Zeit verstrich kaum merklich und beide waren zu schüchtern auch nur ein Wort von sich zu geben. Doch je länger beide zögerten dem anderen näher zu kommen desto stärker wurde der Drang danach. "Wie kommt es eigentlich das du hier bist?" Die Stimme von Rose klang gebrochen, so als würde sie sich Schämen. Trotz ihres Mutes, den ersten Schritt zu wagen, hatte sie Angst vor der Antwort. "Du hast gesagt das du noch nie einen Film gesehen hast, was ich im übrigen kaum glauben kann, ich meine wer hat noch nie einen Film gesehen?" Er schenkte Rose ein aufmunterndes Lächeln. "Und da wollte ich unbedingt einen mit dir schauen." Tim sah sie erwartungsvoll an, fast so als erwartete er eine Antwort von ihr. Doch Rose war verunsichert. Wie sollte sie ihm nur klar machen, was sie wirklich meinte. Ihr fehlten die Worte, sobald sie in seine braunen Augen sah. "Nein. Also. Ich." Rose brachte kein einziges Wort heraus. Erst als sie ihren Blick abwand konnte sie wieder einen klaren Gedanken fassen. Doch warum das so war konnte sie sich nicht erklären. "Nein ich meine warum lebst du im Waisenhaus?" Doch schon kurz nachdem sie diese Worte ausgesprochen hatte verdunkelten sich Tims Augen und seine Miene wurde kalt. "Habe ich etwas falsches Gesagt?" Fragte Rose verunsichert. "Nein natürlich nicht." Tim nahm sie kaum noch wahr und schaute sie schon fast bösartig an. "Meine Vergangenheit ist nicht interessant und geht dich auch nichts an." Er wandt sich von Rose ab, schaltete das Licht an und ging mit gleichgültigen Blick in sein Zimmer. Jedes Fünkchen an Vertrauen war verflogen. Das erste mal in ihrem Leben fühlte Rose Schmerzen in ihrer Brust. Keine kontrollierbaren Schmerzen, wie durch Waffen, die sie mit leichtigkeit hätte heilen können, sondern solche für die sie keine Erklärung fand. Ihr Hals schnürte sich zu und es war fast so, als könnte sie nicht Atmen. All diese Symptome sprachen für Traurigkeit. Doch allein die Definition half ihr nicht. Sie fühlte sich wieder allein, verlassen,unnütz und unfähig auch nur irgendwas gegen diesen unerträglichen Schmerz zu tun.

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"My Lord, es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht..." Arbigo trat von einem Bein auf das andere. So unwohl hatte er sich seit seinem letzten Versagen nicht mehr gefühlt. Wie sollte er das nur dem Lord erklären, ohne das er ihn töten würde?

Die WächterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt