Kapitel 6 - My Lord

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"My Lord, wir haben sie aus den Augen verloren. Sie scheint wieder zu Kräften gekommen zu sein, und einen Schutzzauber über sich gelegt zu haben." Mit nervösem Blick schaute der Bote auf den grauen, kalten Steinfußboden. Er war mittleren Alters, hatte eine leicht verdreckte Glatze aber dennoch einen Bart, welcher mit Schlamm und Erde, von seinem langem Ritt, verunreinigt war. Der Lord hasste schlechte Neuigkeiten, und der Bote hatte sichtlich Angst um sein Leben. Doch mit dem puren Tod wäre er noch gut bedient gewesen, denn der Lord verstand sich, bis zur Perfektion, auf Foltermethoden. Doch es geschah nichts dergleichen. Nach einer fast unerträglichen Stille, durchzog den riesigen Raum ein schallendes Gelächter. Der Bote wagte es hinauf zu blicken, und sah dem Lord direkt in die Augen. "Arbigo, du hast mir gute Dienste erwiesen." Der Lord stand aus den Thron, welcher nur aus einfachen Eisenplatten gefertigt war und am Ende das Raumes stand, auf und ging auf Arbigo zu. "Allerdings habe ich schon eigene Maßnahmen ergriffen, und einen unserer Leute in ihr Leben geschmuggelt." Nun stand er direkt vor Arbigo und sein mächtiger, schwarzer Pelz, welchen er um seine Schultern gelegt hatte, hinterließ ein unheilbringen Geräusch, in dem schmucklosen Raum. "Doch du hast mir und auch schon meinem Vater vor mir, immer gut gedient. Sei nicht so ängstlich, ich werde dir nichts antun." Ein schmutziges Grinsen erschien auf den Lippen des Lords. "Nun geh und mach alles für den Übertritt in ihre Welt bereit. Ich werde der kleinen Rose einen Besuch abstatten und schauen, ob sie wirklich so stark ist." Er drehte sich um und ging langsamen Schrittes wieder auf seinen Thron zu. "Ich danke euch, My Lord, nein ich meine ich werde alles zu eurer Zufriedenheit vorbereiten, My Lord." Arbigo, der nach den Worten des Lords erleichtert ausatmete, machte sich schnell auf den Weg zu dem Reiseportal. Er wusste, dass der Lord ihn heute getötet hätte, wenn er nicht schon so lange in seinen Diensten gestanden hätte. Glücklich über diese Chance, schwor er sich niemals wieder einen Fehler zu begehen. Doch wer kann schon sehen, was in der Zukunft geschieht?

An dieser Stelle würde ich mich gern bei euch für die über 800 Reads und 81 Votes bedanken. Ich hätte nie damit gerechnet, das dieses Buch so beliebt wird. Ein riesiges Dankeschön an euch :*

Die WächterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt