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Mia lehnte sich gegen die Wand und schloss für einen Moment die Augen. Was stimmte nicht mit ihr? Warum ließ sie sich von jemandem wie Jake so aus der Bahn werfen? Sie atmete tief ein und versuchte, ihre Gedanken zu sortieren.

„Komm schon, Mia", murmelte sie leise zu sich selbst. „Du bist mehr als nur das, was er sagt. Warum lässt du seine Worte so an dich herankommen?"

Sie fühlte sich klein und verletzlich, aber tief in ihr war auch eine flammende Wut. „Er weiß nicht, wie hart du arbeitest, um hier zu sein. Er kennt deine Geschichten nicht, deine Träume. Er sieht nur die äußere Hülle." Sie ballte die Fäuste, während die Gedanken in ihrem Kopf weiter wirbelten. „Warum sollte es dir wichtig sein, was er denkt?"

Ein Teil von ihr wollte sich einfach wegducken und die nächste Stunde in der Bibliothek verbringen, aber ein anderer Teil brüllte: „Nein! Du verdienst es, respektiert zu werden! Lass dich nicht von ihm kleinmachen!"

Sie erinnerte sich an die Zeiten, in denen sie in den Büchern versunken war, die die Welt für sie geöffnet hatten. „Du bist nicht allein. Es gibt Menschen, die dich schätzen können, die sehen, was du wert bist", redete sie sich gut zu. „Du musst nur die Augen offen halten."

Was, wenn sie ihm eines Tages die Stirn bot? Was, wenn sie ihm klar machte, dass sein Spott nicht unbemerkt blieb? „Stell dir vor, wie es wäre, ihm einfach zu sagen, dass seine Witze nicht lustig sind. Vielleicht wird er dann nachdenken", dachte sie und spürte, wie eine kleine Flamme der Zuversicht in ihr aufflammte.

„Du musst dir nichts gefallen lassen, Mia. Es ist okay, nicht perfekt zu sein. Du musst nicht in seine Schublade passen." Sie öffnete die Augen und sah sich um. „Wenn du selbstbewusster bist, wird er sich nicht mehr trauen, dich zu belästigen. Und wenn er es doch tut? Nun, dann hast du die Kraft, ihm zu zeigen, dass du nicht diejenige bist, die untergeht."

Sie schloss kurz die Augen, um diesen Gedanken zu festigen. Es war Zeit, sich nicht mehr zu verstecken. Vielleicht war es an der Zeit, das Graufell hinter sich zu lassen und eine Stimme zu finden, die für sich selbst spricht. „Ich bin nicht das, was er sagt. Ich bin viel mehr."

Mit einem entschlossenen Blick wischte sie sich die Tränen weg und machte sich auf den Weg zurück in die Cafeteria. Vielleicht war es ein kleiner Schritt, aber es war ein Schritt in die richtige Richtung

Zwei Welten,ein HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt