06

2 2 0
                                    

Mia saß auf der Parkbank, umgeben von der drückenden Stille, während ihre Gedanken wie ein Sturm durch ihren Kopf rasten. Der Verlust ihrer Mutter war wie ein riesiger Stein, der auf ihrem Herzen lag. „Das kann nicht wahr sein", murmelte sie immer wieder, als könnte sie die Realität damit verändern.

Die Erinnerungen an ihre Mutter überfluteten sie. „Sie hätte jetzt bei mir sein sollen. Wir hätten zusammen reden, lachen können", dachte sie, während die Tränen ungehindert über ihre Wangen liefen. In diesem Moment fühlte sie sich so verletzlich und allein.

Als sie die Stimmen von Jake und seinen Freunden hörte, wurde ihr die Schwere des Moments noch bewusster. „Warum ausgerechnet jetzt?", fragte sie sich. „Warum muss er immer wieder kommen und alles noch schlimmer machen?" Der Gedanke an Jakes Spott verstärkte ihren Schmerz, aber gleichzeitig regte sich eine Wut in ihr. „Genug ist genug. Ich lasse mich nicht länger von ihm kleinmachen."

„Mach dich nicht klein, Mia", redete sie sich gut zu. „Du hast gerade etwas unglaublich Schweres durchgemacht. Du hast das Recht, wütend zu sein." Sie fühlte die Entschlossenheit in sich aufsteigen, als sie sich aufrichtete und auf Jake zusteuerte.

„Jake!" rief sie, und sein überraschter Blick war es wert. Die Gruppe verstummte, und in diesem Moment fühlte sie sich stark. „Was willst du, Mia?", fragte er, und sein arrogantes Lächeln war wie ein Schlag ins Gesicht.

„Es geht nicht darum, was ich will", antwortete sie, ihre Stimme fest. „Es geht darum, was du tust. Du hast keine Ahnung, wie sehr deine Worte verletzen. Du machst dich über mich lustig, während ich gerade mit dem schlimmsten Schmerz meines Lebens kämpfe."

Die Anspannung zwischen ihnen war greifbar. „Was ist dein Problem?", konterte Jake, doch etwas in seiner Stimme klang weniger sicher. „Weißt du, ich kämpfe auch mit meinen eigenen Dämonen", dachte sie und spürte, wie die Wut in ihr aufbrandete.

„Mein Problem ist, dass ich meine Mutter verloren habe", sagte sie laut und klar. „Und während du hier stehst und Witze über mich machst, während ich versuche, das zu verarbeiten, zeigt das nur, wie klein du wirklich bist!"

Ein kurzes Schweigen folgte, und Mia spürte, wie Jakes Maske zu bröckeln begann. „Ich wusste das nicht", murmelte er. In diesem Moment war sie überrascht von der Verletzlichkeit, die in seinen Augen schimmerte. „Aber das ist keine Entschuldigung", dachte sie. „Es ändert nichts an dem Schmerz, den du mir zugefügt hast."

„Du hast keine Ahnung, wie verletzend das ist. Du denkst, du bist der König der Schule, aber das macht dich nicht zu einem besseren Menschen. Du kannst die Leute nicht einfach mit deinen Worten niedermachen, nur um dich besser zu fühlen", fuhr sie fort. „Ich bin mehr als das, was du über mich denkst, und ich werde mich nicht mehr von dir kleinmachen lassen."

Jetzt drehte sie sich um und ging. Jeder Schritt fühlte sich befreiend an. „Ich habe es getan", dachte sie. „Ich habe für mich selbst gesprochen." Der Schmerz war immer noch da, aber sie spürte, dass sie einen kleinen Sieg errungen hatte

Zwei Welten,ein HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt