Tw: Body-Horror, Selbsthass und Hunger
Weiterführung von Skin and bones ein paar Monate/Jahre später, je nachdem is nich so wichtig
Der Raum war dunkel, kalt und dunkel und feucht. Er lag unter einer dünnen Decke, das einzige, was die Nonnen ihn gegeben hatten, um sich vor der Kälte zu schützen, die Angst in ihren Augen hatte Bände gesprochen.
Er war nicht hier, weil sie wütend waren, sondern weil sie nicht wussten, was sie mit ihm anfangen sollten. Die Kräfte seiner Brüder hatten sich ... anders entwickelt, langsam, kontrolliert.
Starker Kontrast zu seinen, explosiv, sie brachen seine Knochen und wer weiß, ob sie das Gleiche zu ihren tun würden. Das war der Grund, warum er hier war. Angst. Ein Gefühl, das er nur allzu gut kannte, was er nicht kannte, war es, das Monster zu sein, vor dem man sich fürchtete.
Löcher bohrte er mit seinen Augen in die schwere Tür, die ihn gefangen hielt. Tage waren vergangen, seitdem sie ihn hier eingeschlossen hatten, das kleine Fenster hoch an der Wand verriet ihn soviel.
Würden sie ihn einfach hier lassen? Lange Strafen waren nichts Fremdes, er hatte schon länger hungern müssen in vergangenen Versuchen seine Kräfte zu wecken. Wie sehr er doch wünschte, sie wären nie erwacht.
Die Decke verschleierte seine Gestalt, aber er wusste, was unter ihr lag. Beine, die nicht an einen Menschen gehören. Zu lange Beine, Proportionen, die falsch waren. Einfach falsch.
Er riss die Decke von sich, Hasenbeine, zusammen mit den Ohren auf seinen Kopf warfen sie einen Schatten, der ihm Tränen in die Augen brachte. Er hasste es. Es war falsch. Er war falsch. Zu lange, zu dünne, falsche Knochen so sichtbar unter dem weichen Fell.
Sie wollten sich nicht mehr zurückverwandeln. Er konnte sich nicht zurückverwandeln. Normal sein. Wasser lief seine Wangen hinunter, brodelnd heiß in der Kälte, die dumpfen Nachklänge seiner letzten, erzwungenen, Verwandlung immer noch spürbar.
Er hasste es, je mehr er starrte, desto mehr animalisch wirkte sein Körper, desto weniger menschlich fühlte er sich. Was seine Brüder denken würden? Irgendwie hatte er es geschafft ein größerer Freak zu sein als sie, er war so froh das die Nonnen ihn in dieser Gestalt von ihnen fernhielten.
Doch die Zeit, die er so verbringen musste, wurde jedes Mal länger, er erwartete ehrfürchtig den Tag, dass er das letzte Mal ein echter Mensch sein würde, wenn er seinen Bruder diese Gestalt nicht mehr vorenthalten konnte.
Zeke würde sich darüber lustig machen, wenigstens das brachte ihn ein kleines, trauriges Lächeln. Dieser Körper verdiente nichts mehr als Häme, warum musste er diesen Fluch haben? Eos würde ihn für den Gedanken ausschimpfen, er sah ihre Kräfte als Geschenk.
Oder vielleicht würde er endlich einsehen, dass er falsch lag. Die anderen beiden konnte er nicht einschätzen, nicht hier. Klaus würde seine freundliche Fassade aufrechterhalten, aber was er wirklich dachte, war das wichtige. Sein kleiner Bruder war ein Monster.
Langsam begutachtete er sein rechtes Bein, er hatte sich so nie wirklich betrachtet, zu verängstigt, vor was er sehen könnte. Finger fuhren über das weiche Fell, er konnte die Knochen darunter sehen, aber sie zu fühlen war anders, ihm war schlecht.
Die Haut unter dem Fell war dünn, direkt um den Knochen gehüllt. Gelenke in Positionen und Ausrichtung, die seinen leeren Magen verknoteten. Vor einigen Tagen hätte er ohne Schmerzen nichts von dem machen können, seine Knochen zersplittert von seiner eigenen Magie, wie ein Schwächling.
Sie heilten aber auch unglaublich schnell mittlerweile, bei seiner ersten Verwandlung brauchte es Wochen bis er vollständig geheilt war, und nun? Tage. Stunden bei kleineren Verletzungen. Eine Fähigkeit, auf die Rhun unendlich eifersüchtig war.
Seine Knochen brachen so einfach, er konnte allerdings nicht wissen, was für einen Horror die Heilung mit sich brachte. Ein dumpfer Aufprall riss seinen Kopf herum, die langen Ohren auf seinen Kopf zuckten, ein weiterer Teil dieses Fluchs, den er bis jetzt ignoriert hatte.
Seine Augen vielen auf ein kleines Paket, das unter dem Fenster lag, jemand musste es dadurch gezwängt haben. Schnelle Schritte, die sich von ihm entfernten, verrieten ihn, wer es war, er kannte die Laufmuster von jedem im Kloster auswendig, besonders die von seinen Brüdern.
Misstrauen dem Inhalt des Päckchens verschwand sofort, langsam setze er sich auf. Er war nicht geübt, sich mit diesen Beinen zu bewegen. Vorsichtig kamen seine Pfoten auf den Steinboden auf und schreckten sofort vor der Kälte zurück. Zweiter Anlauf ging besser, doch als er sein Gewicht auf sie setzten wollte, wackelten seine Beine instabil.
Bevor er das Gleichgewicht verlieren konnte, krallte er sich an den Bettrahmen, das erste Mal dankbar für einen Teil des neuen Körpers, ohne die kleinen Krallen, die seine Fingernägel ersetzten, wäre er hingefallen und wahrscheinlich auch nicht wieder aufgestanden.
Langsam aber sicher bewegte er sich hinüber, eine Hand fest an der Wand zur Stabilität und die andere die Decke um ihn hüllen, damit er nicht erfror. Angekommen lehnte er sich gegen die Wand und ließ sich von seinem eigenen Gewicht herunterziehen.
Er war so hungrig, er wäre fast zusammen gebrochen, auch wenn er menschlich gewesen wäre. Das kleine Paket war in weißen Stoff gewickelt, das definitiv eines von Klaus Hemden war und mit einer braunen Kordel zugeschnürt.
Geöffnet beinhaltete es einen Zettel, den er später lesen würde und Brot. Es war bei weiten nicht frisch, aber er beschwerte sich nicht, er war so hungrig. Der Weg, wie er das Brot mit seinen Zähnen zerpflücken erinnerte bei weiten nicht an einen Menschen, aber auch keinen Hasen, also würde er es, wie so vieles anderes, ignorieren.
Mit seinem Magen erstmal befriedigt fand sich der Zettel zurück in seinen Fingern, davor streifte er allerdings erstmal Klaus Oberteil über sein eigenes, er fühlte sich direkt wärmer, Klaus hatte so einen Effekt, er faltete die Notiz auf,
"Fips,
es sind bereits zwei Wochen vergangen seit sie dich mitgenommen haben und wir machen uns Sorgen.
Deshalb haben wir entschieden dir dieses Paket zu bringen, bleib stark, wir vermissen dich.
Rhun"
Zwei Wochen waren es schon? Es wurde wirklich immer länger. Trotz all den Sorgen um seine Kräfte wärmte die Nachricht ihn dennoch, ein echtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.
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JCU snippets
FanfictionKurze Ausschnitte vom JCU Universum mal sehen ob irgendwas zu einer größeren Geschichte führt (cover von mir)