Leben und Tod

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Keuchend und hustend ging er zu Boden. Fips war am Sterben. Der Osterhase war am Sterben. Er wusste es. Der Maskierte, der den Dolch durch seinen Magen gejagt hatte, wusste es. Fips hoffte, Klaus und seine anderen Brüder würden es nach der Nachricht auch wissen.

In seinen letzten Momenten war es ruhig um ihn, nur das leichte Klimpern, als er den Rest seiner Magie in das Pergament steckte. Und dann?

Stille.

Erdrückende, alles einnehmende Stille.

Er mochte es nicht allzu gerne allein zu sein, aber in diesem Moment, ohne Körper, ohne Schmerzen, ohne Angst, war alles irgendwie ok.

Und doch hatte er immer an ein Leben nach dem Tod geglaubt, nicht dass er in den Himmel kommen würde, nach den Ereignissen der letzten Tage war das absurd, aber irgendetwas hatte er schon erwartet.

Von Feuer und dem Teufel zu Zekes Musikvideo auf Dauerschleife hören zu müssen, aber nein, nichts.

Jedenfalls bis da doch etwas war. Sekunden? Tage? Monate? Fips wusste nicht wirklich, wie lange er in dem angenehmen Nichts gehangen hatte.

Jedoch fühlte er plötzlich wieder etwas. Seine Körper? Ja, er fühlte seinen Körper! Sollte das nicht unmöglich sein? Er war tot. Er war gestorben.

Das Gefühl, wie er langsam seine Gliedmaßen zurückbekam, war befremdlich, prickelnd, als wäre sein ganzer Körper eingeschlafen und würde jetzt erst wieder durchblutet werden und doch als er versuchte sich zu bewegen, konnte er es nicht.

Er fühlte sich immer noch schwerelos, ansonsten war allerdings alles vom Nichts weg. Irgendwie komisch, dass 'nichts' weg sein konnte, aber Fips wusste nicht wirklich, wie er diese ganzen Gefühle anders in Worte fassen sollte, so als wären es nicht dafür gemacht, dass es je jemand versuchen sollte, es zu beschreiben.

Als wäre was passiert, nicht vorgesehen.

Auf einmal konnte er hören, eine Stimme, die er nie dachte, er würde jemals wieder hören, sprach zu ihm. "Willkommen zurück, mein Bruder" Eos. Der Mann im Mond. Sein verbannter Bruder.

Nein. NEINNEINNEIN!! Es war alles seine Schuld! Und die anderen konnten seine Rückkehr auch nicht verhindern. Alles seinetwegen!

Er wollte schreien und schreien tat er auch, allerdings kam nichts aus seinem Mund.


JCU snippetsWhere stories live. Discover now