13 | the letter

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Still betrachtete ich das Blatt vor mir. Meine Gedanken waren leer und kreisten sich um nichts anderes. Eigentlich wollte ich schlafen gehen, da ich eine lange Nacht hinter mir hatte aber das Schicksal hatte mal wieder andere Pläne für mich.

Oder eher gesagt eine Person. Am liebsten würde ich dieses Blatt verbrennen und es jetzt nicht in meinen Händen halten. Der Brief fühlte sich rau an meinen Finger an. Der Satz der drauf geschrieben wurde, lese ich mir immer und wieder in meinem Kopf durch.

Für meine Tochter Lucia.

Das ist nicht lache. Seine Tochter war ich schon lange nicht mehr. Seit dem Tag an dem er entscheiden hat uns zu verlassen. Seine schönen Wörter, die er in den Briefen verfasst lösen gar nichts bei mir aus. Er ist für mich längst nicht mehr, der er mal war.

Und doch lese ich mir jeden einzelnen durch. Ich hasse mich selber dafür, dass ich es tue. Langsam öffne ich den Umschlag und hohle das Papier raus, welches bestimmt wieder voll geschrieben ist.

Ich denke darüber nach es doch seien zulassen, aber dennoch öffne ich das Papier. Es ist nicht typisch für ihn Briefe direkt nacheinander zuschicken und genau deswegen machte es mich stutzig.

Seine kurvige Handschrift dominierte das ganze Blatt. Wer hätte es gedacht. Ich nahm noch mal einen tiefen Atemzug bevor ich mit einem flaumigen Gefühl im Magen den ersten Satz lese.

Hola mi corazon,
Bestimmt fragst du dich, warum ich dir wieder schreibe. Zu einem weil ich nicht aufhören kann und am liebsten meiner wunderschönen Tochter den ganzen Tag schreiben würde. Aber dann gibt es noch was, etwas wichtiges. Ich weiß du würdest mich am liebsten nie mehr sehen und vielleicht ließt du die Briefe gar nicht aber wenn du es doch tust dann lass mich dir bitte alles persönlich erklären. Ich bin mir im klarem was ich dir und deiner Mutter angetan habe und ich werde alles versuchen um es wieder gut zumachen. Ich vermisse dich mi corazon und dein Gesicht nochmal zusehen würde alle meine Wünsche erfüllen. Ich bitte dich, mich in zwei Tagen an dem alten Brunnen um 17:00 Uhr zutreffen. Ich hoffe du erscheinst und ich kann dir alles erklären, es ist wirklich wichtig.
Te amo,
Padre.

Verwirrung machte sich in mir breit. Was ist so wichtig mich persönlich zusehen? Ich wollte meinen Vater eigentlich nie wieder sehen und ihn leiden lassen. So wie ich wegen ihm gelitten hatte.

Und warum will er mich ausgerechnet am alten Brunnen treffen? Das ist somit der abgelegenste Ort in Los Angeles. Zu viele Fragen, doch zu wenig Antworten.

Die größte Frage ist aber ob ich gehe oder nicht. Wenn ich mich auf das Treffen einlasse, besteht vielleicht die Chance, dass er mich endlich in Ruhe lässt. Mir nicht jeden Monat zehn Briefe schreibt, wie sehr er mich vermisst obwohl er selbst einfach fort gegangen ist.

Meiner Mutter werde ich aber nicht von den Briefen erzählen. Sie hat schon genug durchgemacht und hat endlich Frieden in meiner Heimatstadt gefunden.

Ich sah auf die Uhr um festzustellen, dass es schon echt spät ist und ich nicht mal zehn Minuten Schlaf gefunden habe. Ich entschied mich über das ganze Thema morgen zu grübeln.

Ich zog mir also frische Unterwäsche an und wechselte Toms Shirt und die Hot pants in ein anderes Shirt und gemütlichen Shorts um. Schminkte mich ab, kämmte meine zerzausten Haare und band sie anschließend in ein lockeren Dutt.

Sehnsüchtig sprang ich in mein Bett und kuschelte mich unter die Decke. Nachdem Autorennen, Sex mit Tom und dem nervtötenden Brief fielen meine Augen zu.


Durch ein lautes Klingeln wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Ich versuchte es zu ignorieren, doch wer an diesem Klingeln beteiligt war, wollte einfach keine Ruhe geben. Seufzend und im totalen Halbschlaf setzte ich mich auf um festzustellen, dass es das Klingeln an der Haustür war.

Ich stand von meinem Bett auf und fluchte innerlich. Ich stellte mir vor, wie ich diese Person zusammen kreischen würde. Ich hasse es aus meinem Schlaf gerissen zu werden.

Angespannt öffne ich die Tür. Mein Magen zog sich zusammen und meine Augen waren geweitet „ Wie ich sehe bist du noch im Halbschlaf" Die Stimme von Aiden hallte in meinen Ohren. Fuck! Ich hatte ihn gestern Abend komplett vergessen.

„ Oh hey Aiden" nervös lächelte ich und war auf einmal hell wach „ Du bist gestern nicht gekommen also wollte ich sicher stellen, dass alles gut bei dir ist" „ Oh ja es tut mir leid.. es-es ist was da zwischen gekommen"

Er zog eine Augenbraue hoch „ Ist wirklich alles bestens, denn dein Hals sagt was ganz anderes" Mein Hals? Er strich mit meiner Hand über mein Hals, bis es mir schlagartig einfiel. Tom fucking Kaulitz!

Er meint zu hundert Prozent die Flecken die Tom hinterlassen hatte. Mir wurde auf einmal heiß und ich kratze mich nervös am Arm „ Achso die.." Was sollte ich den bitte darauf antworten? Das mich jemand erwürgt hat?!

„ Komm schon Lucia, sag mir nicht du hast mich versetzt" sagte er gespielt beleidigt „ Ich-" „ Ich weiß, wenn du lügst und gerade tust du es" Warum muss Aiden mich so gut kennen?

„ Bestimmt hat jemand an deinem Hals gesaugt, der dir nicht mal ein richtigen Orgasmus geben konnte" Da muss ich dich leider enttäuschen Aiden.

Ich verbannte die hervorkommen Gedanken von gestern Nacht und konzentriere mich auf den jungen Mann vor mir „ Sorry Aiden ich mach es wieder gut" „ Das hoffe ich doch" zwinkerte er „ Treffen wir uns heute Abend bei mir?" Ich nickte sofort „ Geht klar"

„ Gut, ich muss dann mal los. Wir sehen uns Schlafmütze" Ich verdrehte meine Augen und schaute ihm noch hinterher.

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⏰ Last updated: 4 days ago ⏰

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𝐃𝐄𝐕𝐈𝐋 𝐎𝐍 𝐌𝐘 𝐊𝐍𝐄𝐄𝐒 ( Tom Kaulitz)Where stories live. Discover now