Aurora
Bei all den unzähligen Veranstaltungen während der Award Season in LA hatte ich den Brunch von Designerin Donatella Versace in ihrem privaten Wohnsitz in Los Angeles während meiner selbst gewählten Flucht ins Exil sicherlich am meisten vermisst. Die intime Atmosphäre waren neben der extrem kleinen, sehr exklusiven Gästeliste und der Tatsache, dass sie keine Presse zuließ, etwas das ich gerade in dieses Tagen mehr schätze als je zuvor. Ihre Villa fühlte sich an wie die sichere Variante des Lebens hier und das gefiel mir. Es ließ mich glauben, dass man vielleicht doch beides haben konnte - ein Leben mitten in LA und dennoch eine Privatsphäre. „Du solltest zurück kommen, dauerhaft meine ich" erklärte mir gerade eine ihre Assistentin Jade Northern, die ich seit meinen Weggang vor sieben Jahren nicht mehr persönlich gesprochen hatte. „Es ist nicht so wie damals, glaub mir. Trotz Social Media und all dem Irrsinn ist es alles in allem deutlich ruhiger geworden. Ich glaube es liegt daran, dass die Leute dank Instagram und co das Gefühl haben, sie waren eh schon nah dran an ihren Idolen. Wofür braucht man dann noch Paparazzis?"
Ihre Ausführungen klangen verlockend, doch ich tat mich schwer das zu glauben, allerdings wollte ich ihr auch nicht vor den Kopf stoßen, weshalb ich einen wenig charmanten Ausweg aus dem Gespräch nahm. „Ich gehe kurz raus ja? Ich brauche nochmal frische Luft vor dem Essen nach all den Drinks" lachte ich gekünstelte und verließ die Villa hinaus auf die Terrasse. Hier draußen war es zwar nicht so friedlich wie zuhause in Montana, aber es war dennoch besser als drinnen. So sehr ich es genoss für eine paar Wochen wieder in der Stadt zu sein, fühlte ich bereits wie sehr es mich auslaugte hier zu sein und mich wieder in den Trubel dieses Lebens zu begeben. Jetzt hier draußen zu sein, half mir den Fokus wieder zufinden. Allerdings gäbe es etwas, dass dieses Moment noch besser machen würde und meine Nerven beruhigen würde.
Eine Zigarette.
Gott was würde ich jetzt für eine Zigarette tun, obwohl ich seit Jahre aufgehört hatte, spürte ich die Sehnsucht danach gerade so körperlich, dass es mich selbst erschreckte. Es war, als hätte mein Aufenthalt hier meine alten Dämonen geweckt.
Und zwar alle.Mein Blick war auf die Berge hinter Donatellas Villa gerichtet, als ich hörte, wie sich die Terrassen Tür in meinem Rücken öffnete. Kaum eine Sekunde später schlossen sich wie selbstverständlich zwei Arme von hinten um mich. Ganz kurz erschrak ich, doch in dem Moment, als mein Blick auf die tätowierte Hand fiel, entspannte mein Körper sich unweigerlich. Was man von einem Herz nicht gerade sagen konnte.
Willkommen zurück Dämon.
Ich sah hinab ab auf das Rosen Tattoo, das seine Hand jetzt seit gut 10 Jahren zierte und konnte ich nicht verhindern, das der Anblick mich auch nach all den Jahren weich werden ließ. Dieses Tattoo hatte er sich meinetwegen gestochen.
Eine Rose für das Mädchen, dass nach einer Märchenfigur benannt war, die man auch Dornröschen nannte.
Es war kitschig, Gott und wie es das war, aber ich liebte es trotzdem. Heute nicht weniger als damals.„Blake? Bist du das?" Natürlich wusste ich längst das er es war, meine Frage kam eher daher, dass ich mich wunderte, dass er hier war. Er war nicht unbedingt der Gast, den ich bei einem Brunch wie diesem erwartet hätte.
Sein leises Lachen war alles, was er mir als Antwort gab, doch es war auch alles was ich brauchte, um ihn zu erkennen. Ich drehte mich zu dem absolut heißesten Lächeln in ganz Hollywood um, in das ich mich vor all den Jahren Hals über Kopf verliebt hatte und war dennoch wieder aufs Neue überrascht von der Wirkung die es immer noch auf mich hatte. „Willst du eine?" fragt er in die entstanden Stille hinein und zeigt auf die Zigarettenschachtel in seiner Hand. Ich verdrehte die Augen. Wie konnte er wissen wo ich war und das ich gerade jetzt eine Zigarette brauchte?
„Stalkst du mich?" fragte ich mit erhobener Augenbraue.
„Nein. Ich kenne dich einfach nur sehr gut, Rory" Er legte etwas zu selbstverständlich einen Arm um mich und ich ließ mich etwas zu selbstverständlich von ihm um die Ecke des Hauses zum Geländer der Terrasse führen, von wo aus man einen noch atemberaubender Blick über die Hills hatte.
Obwohl ich seine Frage nach einer Zigarette nicht beantwortet hatte, reichte er mir eine. Ich nahm sie, steckte sie mir zwischen die Lippen und als er das Feuerzeug aufflammen ließ, um sie für mich zu entzünden, trafen sich unsere Blicke und ganz plötzlich war die Flamme des Feuerzeugs nicht mehr das einzige Feuer das brannte.
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How bad can a good girl get?
RomanceDie junge Sängerin Aurora Haywood ist gerade dabei zum gefeierten Popstar aufzusteigen, als sie notgedrungen die Reißleine zieht. Das Leben in Hollywood ist zu verführerisch für ein Mädchen wie sie, dass ihre gesamte Kindheit darauf hingearbeitet h...