Entgegen Bellamys Wunsch bleibt auch Octavia an Jaspers Seite.
„Machthungriges, egoistisches Arschloch. Dem ist doch nur er selbst wichtig", gibt Monty schnaubend von sich.
Auch wenn ich ebenfalls sauer auf Bellamy bin flüstert mir die leise Stimme in meinem Hinterkopf zu, dass er im Wald so anders war als hier und ich nicht glauben möchte, dass es nur die kalte Seite von ihm gibt. Doch schnell will ich mir den Gedanken auch wieder aus dem Kopf schlagen.„Ja, das ist er alles. Aber er hat zufällig auch recht", wirft Finn gedankenverloren ein und mein besorgter Blick trifft den von Clarke.
Jasper wird sterben, wenn wir nichts unternehmen.Eine Weile verbringen wir noch bei Jasper und reinigen seine Wunde noch einmal. Dabei entdeckt Clarke, dass es sich um eine Art Seetang handeln muss, mit dem die Grounder seine Wunde behandelt haben. Sie grübeln darüber nach, wo sie ihn auftreiben können, da es Jasper bei seiner Genesung helfen würde.
Mein Kopf brummt bereits von den Überlegungen und ich beschließe etwas an die frische Luft zu gehen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Monty versichert mir währenddessen bei Jasper zu bleiben und auf ihn aufzupassen. Seine Worte beruhigen mich, da ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann.
Seufzend lasse ich mich draußen auf einen Baumstamm nieder. Um mich herum herrscht nach wie vor fröhliches Treiben und alle sind damit beschäftigt rumzualbern und unsere Lichtung auszubauen. Es wurde beschlossen, dass wir einen hohen Wall errichten, um die Grounder so gut es geht von uns fern zu halten und ich muss sagen auch mir verschafft es etwas Sicherheit.
Sicherheit.Etwas, das ich lange nicht mehr gefühlt habe.
Als mein Vater noch lebte war jeder meiner Tage mit Angst durchzogen. Alles was ich tat konnte zu schmerzhaften Konsequenzen führen besonders an den Tagen, an denen ihm der Alkohol und die Trauer stärker zusetze, als sonst. Da war ihm meine bloße Anwesenheit manchmal schon zu viel.
Das erste Jahr war besonders hart, da ich Jasper und Monty noch nicht kannte und somit auch keinen Zufluchtsort hatte. Ich verstand einfach nicht wieso alle anderen darüber hinwegsahen und es drängte mich in die Verzweiflung.Ich gab mein Bestes meinem Vater beizustehen und ihn aus seiner Verzweiflung zu retten, doch auch ich selber hatte mit meinen 13 Jahren damit zu kämpfen nun ohne Mitter aufwachsen zu müssen. Doch das war ihm scheinbar nicht wichtig.
Die ersten Wochen sprach er kein Wort mit mir und ignorierte mich und meine Versuche. Die meiste Zeit saß ich, wenn ich nicht bei ihm war, weinend alleine in meinem Zimmer. Danach kam der Alkohol dazu und ich bemerke eine starke Wesensveränderung.Nach wenigen Monaten folgte dann die erste Ohrfeige. Ich glaube ich war zuvor selten so geschockt gewesen. Die Worte blieben mir im Hals stecken und ich starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Doch er schrie nur ich solle mich verpissen. Danach rannte ich durch das Dropship und wusste nicht wohin ich gehen sollte.
So saß ich stundenlang in einer Ecke und überlegte, was ich nun machen würde. Anfangs beschloss ich ihm zu vergeben, da ich Mitleid hatte und dachte es wäre nur ein Ausrutscher und würde wieder besser werden, wenn ich ihm etwas Zeit gebe. Doch als seine Ohrfeigen in Faustschläge und Tritte übergingen und er begann Sachen nach mir zu werden, viel es mir schwerer.Mittlerweile weiß ich, dass er ein schwacher Mann geworden war und von seinem früheren Ich nichts mehr übrig blieb.
Er hasste mich, weil er meine Mutter für ihren Verlust nicht hassen konnte.
Dann lernte ich Jasper und Monty kennen. Sie fanden mich besser gesagt eines Tages auf dem Boden sitzen, während ich vor mich hin starrte. Mein Auge war stark angeschwollen und etliche blaue Flecken von den vergangenen Wochen zierten meinen Körper. Da ich an dem Tag nicht mehr nach Hause konnte, nahmen sie mich mit und seit dem Moment änderte sich alles für mich. Sie waren für mich da, lenkten mich ab und brachten täglich wieder etwas mehr Freude in mein Leben.
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believe me | Bellamy Blake
FanfictionDer Junge, der niemals dachte lieben zu können und das Mädchen, das niemals dachte geliebt zu werden. Zwei gebrochene Seelen die einander brauchen, um heilen zu können. Die Geschichte von Nova und Bellamy.