Kapitel 10

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Am nächsten Morgen werde ich von dem klingeln meines Weckers wach gerüttelt. Ich habe ihn mir gestellt um am Strand joggen zu gehen, das habe ich sonst auch immer so getan und werde es auch hier weiterführen.
Ich streiche mir die rotbraunen langen leicht gewellten Haare aus dem Gesicht und blinzel ein zwei mal um richtig wach zu werden.
Ich stehe auf, such mir ein Top und eine dreiviertel lange Hose heraus und verschwinde damit im Badezimmer.

Meine Morgendliche Routine führe ich in Rekordverdächtigen fünf Minuten durch und frisiere mir meine Haare noch schnell zu einem Zopf.

Um mein linkes Handgelenk lege ich mir eine schwarze Uhr um, nehme etwas Geld mit und verlasse nach nicht einmal zehn Minuten seid ich wach bin das Zimmer. Ich laufe die Treppe runter und suche mir in der Küche einen Zettel und einen Stift um meiner Mutter eine Nachricht zu hinterfragen:

Guten Morgen.
Bin am Strand laufen, komme ca. 7:00 Uhr wieder. Ich bring auf den Weg hierher Brötchen mit also kannst du noch im Bett liegen bleiben.
Bis Später.

Mia

Den Zettel lege ich gut sichtbar auf den Küchenschrank. Ich ziehe mir meine Turnschuhe an und verlasse das Haus.
Die Sonne scheint schon oben am Himmel und legt so eine genießbare Wärme an den Tag. Und obwohl es erst um sechs ist, wundert mich die angenehme Wärme doch etwas.
Ich laufe in einem gemütlichen Tempo runter zum Strand und bin in weniger als fünf Minuten unten.
So weit ich mich am Strand umsehe ist keine Menschenseele zu erkennen und ich atme zwei mal tief ein und aus.

Es tut gut einfach mal allein zu sein und niemanden um sich zu haben. Ich liebe die Ruhe und das man nur das hört, was in der Natur geschieht. Jetzt wie ich hier stehe höre ich nur das rauschen des Meeres, den leichten Wind, meinen Atem der gleichmäßig aus und ein geht.

Ich laufe runter zum Wasser und jogge nach rechts weiter. Bei jedem Schritt höre ich das Wasser unter meinen Schuhen platsch machen und meine Hose wird von dem nassen Sand einmal mehr dreckiger.

Morgen würde ich den ersten Tag auf meiner neuen Schule verbringen und mir graute es jetzt schon davor. Ich kann es jetzt schon vor mir sehen: Keine Minute würde ich mich auf dem Schulgelände befinden und jeder wüsste schon wer ich bin, die neue Schülerin, die schräge Einzelgängerin mit der niemand etwas zu tun haben will, dass Mädchen das niemand beachtet, ungefähr so würden sie mich bestimmt beschreiben.

Auf meiner letzten Schule war ich das Partygirl dass alles mit machte.
Dort habe ich fast jedes Wochenende eine Party mit meiner Freundin Karli aufgemischt, aber das hatte ich mir inzwischen abgewöhnt.

Jedenfalls fast. Ich finde es immer noch cool mich auf Partys zu amüsieren und mich einfach mal gehen zu lassen, aber dann nicht mehr so oft.

Und ich werde mir nie wieder von irgendwelchen Idioten Zigaretten oder so ein Scheiß andrehen lassen.
Nachdem der Bruder meiner Mutter, mein Onkel Jackson, an Krebs erkrankt und auch daran gestorben ist.
Als ich erfuhr, er sei tot, habe ich mich komplette drei Tage in meinem Zimmer eingeschlossen und hatte nur eine Flasche Wasser im Zimmer.

Irgendwann nach den drei Tagen hatte ich so großen Hunger und Durst, dass ich schließlich raus kommen musste.

Die Trauer hatte mich schwer getroffen, den Onkel Jackson war eine der Personen denen ich jemals wirklich vertrauen konnte. Im Grunde hatte er die Rolle meines Vaters ersetzt, den ich nie kannte und nie kennenlernen möchte, das steht fest.
Ich kann mich noch genau an die etlichen Male erinnern, als er mit mir zu einem Baseball Spiel gegangen ist. Einmal hat er sogar einen Ball gefangen. Er ist einfach in die Menge von Zuschauern geflogen und Onkel Jackson hat ihn mit der bloßen Hand gefangen, Er hatte den Ball mir geschenkt. In den Kisten die noch geliefert werden, ist er sicher verpackt.

Später werde ich meine Mutter fragen ob ich mir in der dicken Wand rechts von den Bett eine Art kleinen Raum bauen lassen darf, sodass ich ihn dort rein legen kann.

In Gedanken versunken habe ich gar nicht mehr mitbekommen das vor mir ein Mädchen steht und währe beinahe in Sie gelaufen währe ich nicht noch stolpernd zum stehen gekommen. Doch am Ende gaben meine Beine doch nach und ich fiel direkt vor ihren Füßen in den matschigen Sand.

Aua! Wieso kann ich auch nicht aufpassen wo ich hin laufe und muss jedes Fettnäpfchen genauestens inspizieren!

Ich rappel mich schnell wieder auf und schaue dem Mädchen zum ersten mal richtig ins Gesicht.
Sie hat blondes Schulterlanges Haar und freundliche braune Augen. Sie hat hohe Wangenknochen, volle Lippen, geschwungene Wimpern und so glatte Haut, dass ich glaubte sie währe nur ein wunderschönes Bild, das ich betrachte.

Das Mädchen vor mir war ca. 1,75 m und somit einen halben Kopf größer als ich. Sie hat Schöne lange Beine und ist dünn, ganz ehrlich, sie könnte Model werden.

"Ist dir etwas passiert?", fragt sie mich und schaut mich von Kopf bis Fuß an. Wie es scheint macht Sie sich wirklich Sorgen um mein Wohlbefinden.

"Ja. Mir geht es gut. Tschuligung, ich hätte besser aufpassen sollen wo ich hin laufe.", sage ich und bringe ein leichtes Lächeln hervor, dass aber wahrscheinlich eher einer verkümmerten Fratze ähnelt.

"Ist schon gut. Manchmal geht es mir genauso, da versinke ich in meinen Gedanken und bekomme einfach nichts mehr mit. Oh, entschuldige das ich mich nicht zuerst vorgestellt habe, ich bin June Hampton.", sagt sie freundlich und streckt mir ihre Hand entgegen.

Ich ergreife sie und sage ebenfalls freundlich:"Mia Orland."

Sofort hellt sich Ihre Miene auf:"Du bist die neue Schülerin. Du kommst doch morgen auf die Heyden High, oder?"

"Ja, komme ich. Gehst du auch auf diese Schule?", frage ich interessiert.

"Ja. Weißt du schon in welche Klasse du eingeteilt wirst?", fragt mich June immer noch höflich und nett.
Sie spricht so offen mit mir, als würden wir uns schon eine Ewigkeit kennen.

"Ich glaube in die 10a.", entgegne ich.

"Du gehst erst in die zehnte? Ich hatte gedacht du würdest schon in die elfte gehen. Schade das du nicht in meine Klasse kommst, ich gehe in die 11a"

Ich werfe einen flüchtigen Blick auf meine Uhr und sie zeigt 6:46 Uhr an.
"Ich muss jetzt wieder los, aber es ist schön mindestens schon einen zu kennen der auch auf die Heyden High geht.", sage ich leicht lächelnd.

"Es hat auch mich gefreut dich kennenzulernen.", sagt Sie, doch bevor ich gehen kann fängt Sie erneut an zu sprechen:"He Mia, ich möchte nachher in eines meiner lieblings Cafés, kommst du mit?"

"Wann ist nachher?", frage ich freudig über ihre Einladung.

"14:00 Uhr. Wenn du willst kann ich dich bei dir abholen."

"Nein, nicht nötig. Sag mir einfach den Namen und ich bin da."

"Café Flow."

"Okay, dann bis nachher!", rufe ich Ihr im gehen zu und bin immer noch über ihre Einladung überrascht.

"Bis nachher!", ruft auch sie noch und dreht sich um, da sie in die entgegengesetzte Richtung muss.

Irgendwie ist June anders als alle anderen Mädchen die ich bis jetzt getroffen hatte, Sie ist offen und freundlich zu jedem dem Sie über den Weg läuft.
Solche Menschen wie Sie trifft man nicht jeden Tag.

Dangerous Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt