Kapitel 17

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Mia:

Als der Direktor uns endlich entlassen hatte, war ich heilfroh endlich etwas Abstand zwischen ihn und mich zu bringen. Denn als wir das Büro verlassen hatten, hat er mir den Rücken zugekehrt und ist in die entgegengesetzte Richtung gelaufen wo ich eigentlich hätte hingehen sollen.

Und da die Flure schon leer waren und alle in ihren Klassen sind, wie es scheint, rufe ich ihm hinterher:"Du hast den Direktor gehört. Wenn ich fragen darf... wo ist Raum 18?"

Er hatte sich umgedreht und mich angeschaut als währe ich eine lästige kleine Fliege die er loswerden musste.
Seinem Gesichtsausdruck zu urteilen habe ich provokativ hinzugefügt:"Oh, verzeihen Sie. Hätte ich den Prinzen der Reichen Arschlöcher mit meiner Wenigkeit etwa nicht ansprechen dürfen. Hm, sorry."

Sein Gesichtsausdruck verwandelte sich nun in wütend und er kam in schnellen Schritten auf mich zu:"Okay, hör zu. Ich hab keinen Bock mich ganze zwei Wochen mit dir herumzuschlagen. Also sag einfach was du willst damit du dein Maul hältst!"

"Oh, dass tut mir echt leid.", sage ich in gespielten Mitgefühl und füge drohend hinzu:"Wir können uns die zwei Wochen auch sparen und gleich null daraus machen. Dann zeig ich dem Direktor das Video vom Flughafen und du fliegst gleich von der Schule. Wie gefällt dir das? Denn wenn du mir weiterhin so kommst, dann garantiere ich dir zu hundert Prozent das heute dein letzter Tag auf dieser Schule sein wird!"

"Drohst du mir?", fragt Jakob und ich kann die Wut in seinem Körper nur all zu gut spüren.

"Nein, ganz im Gegenteil, ich gebe dir lediglich nur einen Rat den du befolgen solltest.", sage ich ungerührt.

"Eins solltest du wissen: Das lass ich mir nicht von so einem Mädchen wie dir gefallen!", sprach er leise und zerknirscht.

Er dreht sich abermals um und läuft auf einen Raum zu der wahrscheinlich Raum 18 sein musste. Ich war mir nicht hundert prozentig sicher dass er mir wirklich den Raum zeigen musste, doch er tat es und dass machte die Schadenfreude noch größer, die sich in mir gesammelt hatte.

Als ich am Raum angekommen war sagte ich knapp "Danke." und klopfte auch schon an.

Jakob:

Als ich diese lästige Fliege endlich abgeliefert hatte, war ich auf dem Weg zu meinen eigenen Raum, doch ehe ich dort ankommen konnte, lief mir Drake über den Weg.

"Alter, Jakob, wer war die kleine?", wollte er grob wissen.

Ich zuckte nur mit den Achseln. Was die angeht interessierte mich nichts weiter als dass sie ihre Klappe hielt und mich in Ruhe ließ.

"Hey, ich hab doch gehört dass sie dir gedroht hat..."

"Drake, lass mich mit dem Scheiß einfach in Ruhe! Ich hab größere Probleme als mich mit diesem Mädchen zu beschäftigen und dir dann alles noch zu erklären.", sage ich und laufe an ihm vorbei.

"He, ich wollte nur helfen..."

"Das weiß ich, aber damit werd ich allein fertig.", gab ich von mir und lief mit Drake zu unseren Klassenraum.

Als wir die Tür öffneten wurden wir von allen Seiten angestarrt, wie immer.

"Wo waren sie beide solange? Der Unterricht hat vor zehn Minuten angefangen.", verlangt unsere Physik Lehrerin zu wissen.

"Tut uns echt leid Mrs. Sheps, aber wir mussten die neue Schülerin zu ihrem Klassenzimmer begleiten.", sagt Drake und lässt währenddessen die Tür ins Schloss fallen.

"Gut, nehmt Platz und schlagt eure Bücher auf Seite 146 auf. Wenn ihr Fragen zu den Thema habt, dann stellt sie bitte gleich, damit ich mit dem Unterricht weitermachen kann.", sagt sie und rückt sich ihre Brille auf der Nase zurecht.

Wir beide setzen uns auf unsere Plätze und ich spüre immer noch die Blicke einzelner Mädchen auf mir, was mich zu einem selbstgefälligen Lächeln bringt.

Der BadBoy der Schule zu sein hat schon seine Vorteile: Die Herzen der Mädchen fliegen einem wie Honig zu und man ist an der Spitze der Rangordnung unter uns Schülern.

~~~

Die zwei Stunden verliefen so langweilig wie immer und es gab nichts aufregenderes als dass Skarlett wiedereinmal versucht hat sich unbemerkt im Unterricht zu schminken, was aber damit endete dass Mrs. Sheps sie zum Direktor schickte und ihr Make-up im Müll landete.

Meine Meinung zu ihr: B*tch Nummer eins an der Heyden High.
Jetzt ist zum Glück für zwanzig Minuten Pause und ich laufe mit Drake, Crime und Light in die Cafeteria.

Dort setzten wir uns an unseren Stammplatz, weiter hinten und etwas abgeschiedener, dort wo nur die obere Liga der Schülerschaft hin darf.

Mia:

Nachdem ich die ersten zwei Stunden Englisch hinter mich gebracht hatte, konnte ich vor den neugierigen Blicken meiner Mitschüler aus dem Klassenraum fliehen und mich in den nächsten begeben.

Als ich in den Raum eingetreten bin, durfte ich mich der ganzen Klasse vorstellen, was mehr als peinlich war.
Mal ehrlich, wollt ihr vielleicht vor mindestens mehr als fünfundzwanzig Augenpaaren euren Lebenslauf präsentieren? Nein, wie es scheint nicht.

Denn der Lehrer mit dem ich hatte, ich glaube Mr. Filsberry, hat die ganze Zeit irgendwelche neuen Fragen gestellt, die eigentlich (entschuldigt für diesen Ausdruck) kein Schwein interessiert! Und als ich erzählen sollte ob ich mal Haustiere hatte, habe ich gesagt: Ich hatte mal einen Hamster, doch der ist vor fünf Jahren gestorben.

Dann ist er so sentimental geworden das er von seinen Haustieren erzählte und am ende angefangen hat zu weinen. Es war eine Tragödie als ich herausfand dass Allie und Josh, meine beiden Goldfische, tot waren, genau dass waren seine Worte.

Aber nicht diese ach so schlimme Geschichte ist eine Tragödie, sondern dieser Mann!

Wir hatten Englisch, und er erzählt uns von seinen verstorbenen Goldfischen, eine ganze dreiviertel Stunde!

Ich meine... dieser Mann hat sie doch nicht mehr alle.

Das einzige was ich mich in diesem Moment gefragt habe war: Was stellen die hier für Lehrer ein?!

PS: Auf dem Bild könnt ihr die Heyden High sehen.
Und wenn ich schon mal hier etwas rein schreibe dann möchte ich mich bei allen bedanken die mein Buch lesen und weiterverfolgen.
Ihr seid die besten :D

LG ❤

Dangerous Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt