Kapitel: 19

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Ich starre sie verdattert an.

"Echt jetzt!? Rangordnung? Das ist doch nicht euer Ernst!", sage ich spöttisch und schaue immer noch wie als würde ich zum ersten mal von diesem Begriff hören.
"Oh doch. Und glaub mir, wir finden das ebenso bescheuert wie du, aber was sollen wir machen? Die meisten unsere Lehrer werden von diesem Mist mitgezogen und wir können nichts dagegen tun.", erzählt Cloe und mir klappt die Kinnlade runnter.
"Was heißt >unsere Lehrer werden davon mitgezogen< ?", frage ich immer noch empört.
"Also, fangen wir von oben an... am meisten werden die Sportler bevorzugt, das sind dann die vom Basketball Team, von den Football Teams und die Cheerleader, dannach kommen die zu den Lacrosse Teams, als nächstes sind wir bei dennen deren Eltern viel verdienen, aber die nicht sonderlich beliebt sind, darauf folgen die >Normalos<, so nennen die Beliebten die die nicht reich sind und die nichts bessonderes machen, zuletzt kommen die Streber und diejenigen die sich an den anderen langweiligen Clubs beworben haben, wie Kunst, Physik etc.", sagt Antia und wird bei ihren letzten Sätzen immer grießgrämiger ihren Gesichtsausdruck nach zu folgen.
"Und wo stehen dann bitteschön wir?", frage ich verloren.
"Hm, wir stehen entweder bei den >Normalos<, oder ganz unten... so oder so, beides ist Kacke.", klingt sich jetzt auch Cloé in das Gespräch mit ein und spricht das aus was mir schon in den Sinn kam.
"Wer sind eigentlich unsere drei Freundinnen da?", frage ich sarkastisch in die Richtung der Blondinnen und suche eine Antwort aus den Augen meiner Freundinnen.
"Die Oberdiva mit dem lila Kleid ist Jennifer Closs, ihre Eltern sind beide Ärtzte und verdienen nicht gerade schlecht. Die Möchtegern Barbie mit dem Rock ich Anastasia Bearl, ihr Vater ist Mechaniker und verdient eigentlich nicht so viel, aber trotzdem gehört sie mit zu den Beliebten auf der Schule und...", erzählt Cloé, wird jedoch von Antia unterbrochen:"...und die letzte ist Miriam West, was ihre Eltern arbeiten weiß eigentlich keiner so genau. Aus irgendeinem Grund will sie wohl nicht dass es jemand erfährt..."
Sie lässt den Satz ausklingen und ich werfe den drei "Blondis" noch einen grimmigen Blick zu, bevor ich mich, als es zum Pausenende leutet, dann mit Cloé und Antia auf den Weg zu unserer nächsten Unterrichtsstunde mache.

~~~

Als ich mit meinen Hausaufgaben fertig bin und schon etwas gelernt habe, klappe ich müde und erschöpft mein Buch zu und lasse den Kopf auf meinen Schultern kreisen.
Puh, der erste Schultag wäre geschafft.
Und nur nach nicht einmal acht Stunden bin ich schon mit den Nerven am Ende und völlig K.O.
Wenn ich nochmal zusammenfasse: Den Bus verpasst, jetzt für zwei Wochen einen Kotzbrocken am Bein der mich, so heißt es vom Direktor höchst persönlich, in der Schule herumführen darf und mich mit den Oberzicken der wahrscheinlich ganzen Stadt angelegt.
Ja, ein sehr misslungener Tag. Lasse ich mich davon beirren? Nein!
Mit den paar Kleinigkeiten werde ich schon fertig.
June hab ich heute auch nicht gesehen, geschweige denn etwas von ihr gehört. Aber wieso sollte sie auch mit mir reden wollen, ich hatte ihr die Schuld für etwas geben wollen, dass sie nicht einmal verantworten kann.
Und ich dumme Kuh hatte mich wie ein Kleinkind aufgeführt.
Ich schämte mich für das was ich getan und gesagt hatte. Auch schämte ich mich dafür dass ich alles Alessandro anvertraut hatte, ich war ja sonst nicht so sentimental.
Oh man, das würde ich wieder in den Griff bekommen, kein Problem. Ich bin schon mit viel größeren Problemen zurechtgekommen.
Und bei June werde ich mich auf jedenfall noch entschuldigen.
Egal wie grob und mürrisch ich manchmal anderen entgegenkomme, ich konnte es einfach nicht ertragen diejenigen niedergeschlagen oder traurig zu sehen die es nicht verdient hatten.
Es erinnerte mich einfach zu sehr an die Zeit in der mein Vater meine Mutter verlassen hatte.
Ich seufze einmal tief und kehlig, bevor ich mich widerwillig von meinem Schreibtisch Stuhl erhebe und meine Tasche für morgen mit halber Aufmerksamkeit packe.
Ich werfe ein paar Bücher und Hefter hinein und noch Stifte und ein Block und stelle sie dann in eine Ecke.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir das es schon fast fünf ist und ich beschließe nach unten zu gehen, wo höchstwahrscheinlich schon meine Mutter von irgendeinem Termin zurück sein müsste.
Ich öffne meine Tür und laufe die Treppen runter. Ich gehe den Gang entlang und öffne die Küchentür, als ich reinschaue entdecke ich... nichts und niemanden.
Ich schließe die Tür wieder und laufe stattdessen in das Schlafzimmer von meiner Mutter und Mark.
Als ich auch hier niemanden vorfinde rufe ich:"Mom, bist du da?"
Nach ein paar Sekunden höre ich ein "Ja" meiner Mutter aus dem Badezimmer nebenan.
Ich öffne die Tür und trete ein.
Meine Mutter steht in ein Handtuch gewickelt vor mir und lächelt mich an.
Doch plötzlich verschwindet ihr Lachen und sie fragt mit verwunderten Gesichtsausdruck:"Wieso bist du noch nicht geduscht?"
"Wieso soll ich mich jetzt schon duschen, steht was besonderes an?", frage ich zurück.
"Du hast es vergessen oder?"
"Was vergessen?", frage ich zurück.
"Mia... heute ist das Vorstellungsgespräch mit den Abteilungsleitern der Adams Kanzlei. Wie konntest du das nur vergessen? Das ist mir sehr wichtig."
Ich klatsche mir mit einer Hand an die Stirn und schließe die Augen.
Shit.
Oh gott, bin ich blöd!
"Mum, tut mir echt leid. Ich mach mich sofort fertig...", sage ich und bin schon aus dem Zimmer verschwunden. Ich renne zum Kleiderschrank meiner Mutter und reiße die Tür auf.
Jetzt kommt der schwierigste Teil des Ganzen: Ich muss mir ein Kleid aus dem Schrank meiner Mutter heraussuchen.
Da ich selbst keine Kleider besitze und mir bei dem Shopping-Tripp mit meiner Mom auch keins gekauft habe, muss ich wohl oder übel den Kleiderschrank meiner Mutter durchforsten.
Ich schiebe ein paar Kleiderbügel zur Seite und begutachte skeptisch die einzelnen Kleider die sich mir bieten.
Besonders fallen mir zwei der Fummel meiner Mutter in Augenschein und ich nehme sie mit Bügel aus dem Inneren des Schrankes hervor.
Ich halte sie mir beide vor den Körper und betrachte mich im Spiegel.
Das erste ist Lila und geht mir bis kurz über die Knie, es hat einen nicht zu weiten Ausschnitt und sieht wie das übliche Geschäftliche Outfit aus.
Das zweite Kleid hat kurze Spagettiträger und ist in einem dunklen blau, passend ist das es in meiner Größe ist und nicht all zu lang war. Das einzige was zu bemängeln war, ist der Ausschnitt der etwas tiefer war, als bei dem anderen Kleid.
Ich entschied mich für letzteres und war froh das meine Mutter nicht nur solche langweiligen Kleider besaß wie sie wahrscheinlich nachher tragen würde...

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HEY IHR! ^^
Erstens: Ich weiß dass das Ende von diesem Kapitel sehr ausgelutscht ist und nicht sehr viel Spannung offen lässt (Nagut eigentlich keine).

Zweitens: Ich hab jetzt so lange nichts mehr online gestellt und wollte euch einfach nach der ganzen Zeit noch ein Kapitel hochladen (*schön einschleimen*).

Ich möchte mich nochmals bei allen bedanken die mein Buch lesen.♥♥♥
Besonders bei @weisma99 und @j1e7n0i1 die mein Buch weiterhin mitverfolgen.
LG :**

Dangerous Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt