Kapitel 8: Angekommen...

104 3 0
                                    

So, da war ich schon wieder angekommen. Zwar nicht an der Arbeit, nicht im Leben, dafür in einem runtergekommenem Hotel, dass nicht mal den Anschein eines 3 - Sterne - Hotels hatte.
Zum Glück konnten Ben und ich an der Rezeption noch regeln, dass wir statt ein Hotelzimmer mit Doppelbett, jeder ein Einzelzimmer bekamen. Ich machte mir kurz einen Treffpunkt mit ihm aus, ging ins Hotelzimmer, kontrollierte pingelig die Matratze und ließ mich dann darauf fallen.

Es ist alles ein Albtraum! Warum muss sowas immer mir passieren? Warum muss gerade Ben mit fahren?

Gedankenverloren lag ich auf dem Bett. Ein leises Klopfen holte mich in die Realität zurück.

"Linda? Bist du da? Können wir reden? "

Ich antwortete nicht. Es war Ben.

" Linda? Bitte! "

Ohhhh, dieser Arsch. Konnte der mich nicht einfach mal 2 Minuten in Ruhe lassen?

Ich schleppte mich zur Tür, öffnete sie und sah ihn genervt an.

" Was gibt's? "

Ich ging zurück zum Bett, ließ die Tür hinter mir offen stehen, ließ Ben stehen. Er folgte mir und setzte sich neben mich aufs Bett.

" Linda, was ist los? Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt. Du ignorierst mich, du gehst mir aus dem Weg, es macht alles den Anschein als würde unserer Freundschaft den Bach runter gehen. "

Er schaute betrübt und nun kam das schlechte Gewissen in mir hoch und ich hatte Mitleid mit ihm. Er war der beste Kollege den ich mir wünschen konnte, es war das beste was mir passieren konnte, dass er mich begleitet. Und wären diese doofen Gefühle nicht da, könnten das die schönsten 5 Tage meines Lebens mit ihm werden.

"Es tut mir leid ", murmelte ich.

Es stimmte, es tat mir leid, vor allem tat es mir leid, dass sobald er von meinem Gefühlen erfahren würde, unsere Freundschaft und Arbeitsbeziehung daran zerbrechen würde.

" Es ist nichts, Ben. Einfach nur schlecht drauf momentan. Könnten wir vielleicht später quatschen? Ich will mich nach der langen Fahrt erstmal frisch machen und wir wollen doch dann auch zu Abend essen. "

" Okay. ", erwiderte er und verließ, ohne sich noch ein mal umzusehen, den Raum.

Mir wurde schwindelig, schlecht, alles drehte sich. Ich hätte kotzen können. Stattdessen fing ich an zu heulen. Na prima. Das fehlte auch noch. Mit roten, angeschwollenen Augen auf Ben treffen, wie so ein zugedröhnter Junkie. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Ich beschloss, die Stunde die mir bis zum Abendessen verblieb, mit einem entspannten Bad auszunutzen. Also ließ ich mir das Wasser ein, fluchte, wie dreckig die Badewanne sei, drückte mir die Kopfhörer ins Ohr und legte mich ins warme Wasser.

Der JokerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt