Chapter 15

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'Man sagt, ein guter Mann trinkt nicht,
Ich trink schon wieder allein,
Zu was genau macht mich das
Zu was genau macht mich das.' {Lux Lisbon - Casper}

✖️BENJAMIN P.O.V✖️
Es waren mittlerweile drei Tage vergangen, seit dem Medina im Krankenhaus lag. Ihr Zustand hatte sich wirklich verbessert, so dass sie bald aus dem Koma rausgeholt werden könnte. Jeden Tag war ich bei ihr gewesen, zwei bis dreimal am Tag und laß ihr die Genesungswünsche meiner Fans vor. Mittlerweile hatten es alle mitbekommen. Allerdings denken alle, sie wäre schwer gestürzt. So wie auch all' die anderen Tage, wollte ich wieder Medina besuchen. Allerdings erschrack ich, als ich jemanden in ihrem Zimmer sitzen sah, die ich nicht kannte. Sofort sürmte ich ins Zimmer. "Wer sind sie?"
Die ältere Frau drehte sich zu mir um, in ihren Augen standen Tränen. "Ihre Großmutter, und sie?"
Ich schluckte. Jetzt tat es mir total leid, dass ich hier so reingestürmt war. "Benjamin Griffey, ihr bester Freund."
Sie nickte. "Sie sind dieser Sänger, hab ich Recht?"
Jetzt war ich derjenige, der nickte. "Da haben sie Recht, Miss."
Medina's Großmutter lächelte leicht.
"Aber wohnen sie nicht in Amerika?", fragte ich verwirrt.
Sie stand auf und stellte sich vor mich. "Da haben sie recht, ihre beste Freundin Luisa hat mich informiert. Sie müssen wissen, meine Enkelin ist alles für mich, seit mein Sohn gestorben ist."
Verständnisvoll nickte ich, mal wieder.
"Sie können aber wirklich gut Deutsch", sagte ich erstaunt.
"Vielen Dank, Benjamin. Wenn die wichtigsten Personen in Deutschland wohnen, tut man alles, ihre Sprache zu erlernen."
Gerührt lächelte ich.
"Ich wollte mich bei ihnen bedanken, dass sie auf meine kleine Medina aufgepasst haben."
Ich sah' ihrer Großmutter in die Augen und bei mir stiegen die Tränen auf.
Langsam lief ich zu Medina und nahm sie bei der Hand.
"Bedanken sie sich nicht. Hätte ich auf sie aufgepasst, würde sie jetzt nicht hier liegen."
Gedankenverloren sah ich Medina an und strich ihr behutsam über ihren Handrücken.
"Niemand kann verhindern, wenn jemand zusammenbricht. Machen sie sich keine Vorwürfe", sie legte ihre Hand auf meine Schulter.
"Aber nichts destotrotz, werde ich sie mit zu mir nehmen. Bei mir hat sie ein besseres Leben."
Geschockt drehte ich mich zu ihrer Grams um.
"Sie wollen sie mit nach Amerika nehmen? Für immer?"
Sie nickte. "Deine Tour geht weiter. Wer passt dann auf sie auf? Wer kümmert sich dann um sie? Sie hat es besser bei mir."
Meine Hand entglitt ihrer. Völlig geschockt ließ ich mich auf dem Boden nieder. Kaum hatte ich sie bei mir, wurde sie mir wieder weggerissen. Das konnte doch nicht wahr sein. Es war mir egal, ob ich jetzt Schwäche zeigte oder nicht, ich fing an zu weinen. Es war nicht gerade so, dass sie einfach nur in eine andere Stadt ziehen würde, nein, sie zog nach Amerika. In ein anderes Land, anderer Kontinent.
"Hier", ihre Grams drückte mir einen Zettel in die Hand. "Das ist meine Adresse, da können sie sie gerne besuchen kommen."
Zitternd stand ich auf und verließ das Krankenhaus. Ich rannte zum Bus, in meine Koje, holte die Whiskey Flasche und trank sie in einem Zug leer. So viel war eh nicht mehr drinn. Trotzem merkte ich gleich darauf, wie der Alkohol zu wirken begann. Und wieder fing ich an zu weinen.

Der Sinn des Lebens ist leben{Casper FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt