"Wenn ein Kapitel sich öffnet, muss sich ein anderes schließen" (Casper - Druck)
Den restlichen Tag verbrachte ich mit der Band und mit meiner Schwester. Meine Schwester. Dieser Gedanke ist noch immer so unbegreiflich für mich. Ich hatte tatsächlich eine Schwester. Meine Blicke schweiften zu ihr hinüber. Sie stand am Küchentresen, ein Glas in ihrer Hand, mit der anderen stützte sie sich am Tresen ab. Ich musterte sie und bemerkte immer mehr wie wahnsinnig ähnlich wir waren. Ihre Haare hatten den gleichen rot Ton wie meine, ihre waren lediglich kürzer. Wunderschöne lange Beine die durch ihre blaue Skinny Jeans unglaublich gut betont wurden. Ihr T-Shirt welches sie zu einem Crop-Top verknotet hatte, betonte ihre Taille und wow, dieses Mädchen hatte eine Taille wofür man sterben würde. Ihr Gesicht wurde von ihren Haaren umrahmt, was ihre Wangenknochen nur noch mehr raus stechen ließ. Sie war wirklich wunderschön und je länger ich sie musterte, desto klarer wurde es mir. Wir sahen uns zwar verdammt ähnlich und doch waren wir so verschieden.
Sie ist definitiv die schönere Schwester, kein Wunder das Benjamin etwas an ihr findet.
"Medina", säuselte es an meinem Ohr und riss mich letztendlich aus den Gedanken.
Ich blickte um mich um zu sehen, wer mich gerufen hatte und blickte in die Augen meiner Großmutter. "Es wird Zeit mein Schatz. Wir müssen zum Flughafen."Konrad und Benny, sowie Malia begleiteten uns zum Flughafen. Die Spannung war angespannt während wir warteten. Benny saß mir gegenüber und blickte aus dem Fenster, jedoch entging es mir nicht, dass er ab und zu zu Konrad und mir schielte.
Dieser malte kleine Kreise auf meinem Handrücken und sein Kopf lag auf meiner Schulter. Immer wieder flüsterte er, wie sehr er mich vermissen wird.
Malia's Blick haftete dagegen ständig auf Benjamin. Mal verträumt, mal nachdenklich, mal verliebt. Den Gedanken, dass die beiden miteinander geschlafen hatten, konnte ich noch immer nicht aus meinen Gedanken löschen aber gut, ich denke das wird seine Zeit brauchen. Denn auch wenn ich mit Konrad zusammen bin und das auch glücklich, brodelt es irgendwo in mir drin. Ganz zuordnen kann ich dieses Gefühl jedoch nicht.
"Aufruf für Flug 323 nach Washington, bereit für den Einstieg. Wir bitten alle Passagiere, sich beim Gate zu melden."
Der Lautsprecher riss wohl uns alle aus den Gedanken, denn wir alle schreckten auf. Nun war es also soweit. Ich verlasse Deutschland. Und Benjamin..
Konrad zog mich in eine enge Umarmung, ich glaubte das er weinte, denn ich merkte nasse Stellen an meiner Schulter. Ich drückte ihn an mich. "Ich werde dich so vermissen Medina. Ich verspreche es dir. Ich komme dich besuchen!" Er löste sich aus der Umarmung, umfasste mein Gesicht mit seinen Händen und blickte mir in die Augen. "Du bedeutest mir schon so unglaublich viel. Vergiss das nie."
Ich musste lächeln, brachte jedoch keine Worte heraus. Er legte seine Lippen sanft auf meine und wandte sich dann ab. "Tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen. Sonst wird das alles hier zu schwer für mich." Kurz darauf sah ich nur noch seinen Rücken und wie er sich immer weiter von mir entfernte. Ich blickte ihm noch eine kurze Zeit hinterher und drehte mich dann zu Malia und Benny um. Malia zog mich in eine Umarmung, die ich natürlich erwiderte. "Pass mir bitte gut auf Benny auf wenn ich weg bin. Ich sehe da was zwischen euch und verliert das bitte nicht", flüsterte ich ihr ins Ohr, woraufhin sie nickte.
"Ich kann es noch immer nicht glauben, dass ich jetzt eine Schwester habe", lachte sie weinerlich. "Ich auch nicht, Malia. Ich auch nicht. Wir haben ja unsere Nummern. Lass uns einfach in Kontakt bleiben und uns weiter kennenlernen." Sie nickte erneut.
Wir lösten uns aus der Umarmung und sahen uns noch einmal an. Dann blickte ich zu der Person, dessen Abschied ich bewusst zum Ende gezogen hatte, weil ich genau wusste das dieser mich brechen würde.Benny lehnte am Geländer vor dem Fenster und blickte hinaus. Ich meinte, Tränen in seinen Augen zu sehen.
Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn von hinten, seine Hände legte sich auf meine.
"Es wird Zeit", sagte ich leise. Sein Kopf nickte leicht und daraufhin drehte er sich zu mir um und nahm mich in den Arm.
"Du bist das beste was mir passieren konnte Maddy", murmelte er. "Und du bist das beste was mir jemals passieren konnte", antwortete ich ihm.
Er drückte mich näher an sich. Meine Augen waren geschlossen, ich wollte diesen Augenblick so gut wie möglich genießen. Ihm so nah zu sein fühlte sich schön an.
"Ich danke dir für alles Benny. Du hast mein Leben gerettet."
"Ach, keine große Sache."
Wir lachten. "Nein, gar nicht. Wie konnte ich nur." Wir sahen uns an und lachten - und weinten. In mir herrschte ein reinstes Gefühlschaos.
"Ich hab dich lieb, Kleine. Vergiss das bitte nicht und pass gut auf dich auf." Nun sah er mich ernst an, Tränen liefen seine Wangen hinunter.
"Ich hab dich auch lieb, Großer. Pass auch gut auf dich auf."
Währenddessen nickte ich noch unauffällig zu Malia hinüber und zwinkerte ihn an, woraufhin er wieder lachen musste und den Kopf schüttelte.
"Letzter Aufruf für Flug 323 nach Washington. Letzter Aufruf."
"Medina, wir müssen jetzt wirklich los", kam es von meiner Großmutter.
Meine Augen füllten sich immer mehr mit Tränen. Noch ein letztes Mal nahm ich ihn in den Arm und dann nahm ich meine Sachen und lief davon.
Ich blickte nach hinten und sah ihn und Malia. Sie lehnte an ihm und sein Arm umschlang ihre Taille. Er weinte und winkte mir zu. Ich winkte ihnen ebenfalls zu und drehte mich dann wieder um.
Unsere Wege trennten sich und wie es weitergeht, wird nur die Zeit zeigen können. Doch egal was ich mir versuchte einzureden, hatte ich das Gefühl, dass es zwischen mir und Benny nicht gut laufen wird.Und so ging ich weiter, mit Tränen auf den Wangen und mit Stichen im Herzen - ohne mich ein erneutes Mal umzudrehen.
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Der Sinn des Lebens ist leben{Casper FF}
Fanfic~Doch immer wieder murmelte er: "Kein Puls, kein Puls." Ich ging vor ihr in die Knie und näherte mich ihrem Gesicht. Sie war schon so eiskalt. Meine Hände umfassten ihren Hinterkopf, leicht zitternd atmete ich ein und aus, bevor ich meine Lippen auf...