Am Steinstrand machen wir einen Halt. ,,Tollen Platz hast du da ausgesucht." meine ich ironisch, als ich mich auf mein Board setze. Peter nimmt einen Stein und wirft ihn ins Wasser. ,,Ich weiß." gibt er zurück und schon fliegt der nächste Stein. Ich nehme mir auch einen und will ihn werfen, als ich wieder Simons Lachen höre. Dann brüllt Dner irgendwas. Ist das deren Ernst? Sie sind nicht wirklich weit weg, vielleicht 100 Meter. Ich versuche ruhig zu bleiben. Lange Zeit schaut Peter immer wieder sehnsüchtig zu ihnen hinüber und tigert nervös hin und her. ,,Geh schon. Du machst mich wahnsinnig damit."
Er schaut mich an. ,,Okay. Du bleibst einfach hier." ,,Was anderes bleibt mir nich übrig." Man hätte sagen können, während der Fahrt hier zum Steinstrand hätte ich mir Dinge merken können, aber ich muss zugeben, dass das nicht wirklich der Fall war. Ich hatte kaum eine Ahnung, wie ich zum Hotel kommen würde. ,,Wenn was ist, dann schreib mir." Dann geht er auf Simon und Felix zu, die über etwas diskutieren. Kurz hört man nichts, als er bei ihnen ankommt, aber dann aufgeregte Stimmen.
Jetzt bin ich der, der nervös ist. Lange würde ich es nicht aushalten, ihnen zuzusehen. Ich sollte mich freuen, aber langsam werde ich eifersüchtig. Ich schreibe Peter kurz eine Nachricht und warte die Antwort gar nicht ab. »Ich geh mal das Hotel suchen« Dann fahre ich los. Unterwegs biege ich oft falsch ab, aber nach einer gefühlten Ewigkeit finde ich es doch. Im Hotelzimmer werfe ich die Jacke auf Peters Bett und werfe die Schuhe in irgendeine Ecke. Nun stelle ich mein Technikzeug, was ich vohin auf dem Bett aufgebaut hab, einfach auf dem Boden. Alles, außer dem Laptop. Lange Zeit schaue ich noch Videos. Nach einer Weile klappe ich ihn wieder zu und lege ihn auf den Boden.
Nun ziehe ich mich um und versuche zu schlafen. Ich weiß nicht warum, aber etwas hält mich davon ab und sagt: 'Halt. Du darfst jetzt nicht schlafen!' Und tatsächlich. Als ich aufstehe und mir das Handy hole, um auf die Uhr zu sehen, ruft jemand an.
,,Ja?" frage ich. Ich sage aus unerdenklichem Grund nie meinen Namen. ,,Hallo. Hier ist das St. Marien-Hospital in Köln. Spreche ich mit Manuel Büttinger?" ,,Ja, der bin ich." meine ich leise. Jetzt bekomme ich schon Angst. ,,Vor einer knappen Stunde wurde hier ein Peter Büttinger eingeliefert. Ihr Bruder, richtig?" Mein Herz bleibt stehen. ,,Ja." flüster' ich, kaum hörbar. ,,Wir bitten sie, herzukommen. Ein gewisser Herr Wiefels und ein Herr von der Laden sind auch schon da. Die zwei haben ihn hier einliefern lassen." Kurze Stille. Jetzt meint das Herz, es müsste Marathon laufen. ,,Ich mache mich sofort auf den Weg." Wir wechseln noch ein paar Worte. Dann lege ich auf und ziehe eine Hose an. Das Handy stecke ich in die Hosentasche. Dann noch die Schuhe. In der Eile vergesse ich die Jacke. Das bereue ich, als mir kalter Wind ins Gesicht bläst. Ein paar Grad kälter und es würde schneien, nicht nieseln.Nach viel zu langer Zeit komme ich dort an. Die Frau an der Rezeption winkt mir zu. ,,Manuel Büttinger?" Ich nicke. ,,Ihr Bruder liegt in Raum 104. Der Arzt müsste noch dort sein. Er weiß, dass sie kommen. Herr Wiefels und Herr von der Laden sind auch noch da. Wir können die beiden aber weg schicken, wenn sie gerne allein mit ihrem Bruder sein wollen." meint sie und lächelt unsicher. ,,Nein. Die können ruhig bleiben." Was ich mir dabei denke? Weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob es gut oder schlecht ist, aber ich will es so. Vielleicht ist es besser, es hätte uns allen von Anfang an viel erspart. Die Rezeptionsfrau deutet auf den Aufzug. Dort gehe ich mit schnellen Schritten hin und drücke viel zu oft ungeduldig auf den Aufzugknopf. Als nichts passiert, sprinte ich die Treppen hoch. Immer zwei Stufen aufeinmal. Dann suche ich den Gang nach dem Zimmer ab. Vor 104 bleibe ich stehen. Was jetzt? Ich kann drei Stimmen hören. Simon, Dner und jemand unbekanntes. Wahrscheinlich der Arzt.
Tatsächlich, bevor ich die Tür öffnen kann, geht sie von allein auf. Der Arzt mustert mich verblüfft. ,,Herr Büttinger." stelle ich mich vor. ,,Ah. Schön, dass sie so schnell kommen konnten."
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Glpaddl
FanfictionDurch diese Idee, eine Woche nach Köln zu fahren, rutscht Manu von einem Ereignis in's Nächste. Ehe er sich versieht, kennen sämtliche Freunde sein Aussehen und das, was zwischen ihm und Taddl ist. Aber ganz so leicht ist es nicht, denn dann gibt es...