Nachdem mir alle zustimmen und fragen, ob ich das überhaupt schaffe und ich gefühlte 1000 mal versichern musste, dass ich nicht umkippe, gehen wir erst hoch zu Dner. Als ich klingel, macht Izzi auf. ,,Was machst du denn hier?" frage ich überrascht. Naja. Neu war es nicht. Dner und er verbringen in letzter Zeit viel Zeit gemeinsam. ,,Wir haben grad Ramble gedreht, sind grad fertig geworden und haben eigentlich auf euch gewartet." erklärt er. Er verschwindet kurz in der Wohnung und kommt daraufhin mit einem quengelndem Dner wieder. ,,Ach komm schon." nörgelt er und Alex sieht ihn streng an. ,,Du hast es versprochen und außerdem wirst du dir keinen abbrechen." Der Größere verdreht die Augen. ,,Ist ja gut."
Wir anderen gehen schon mal aus dem Haus, während Simon noch Ardy und Taddl holt, welchen ich keines Blickes würdige. Doch wie es das Schicksal will, bin ich in einem Auto mit Simon, Ardy und Taddl. Im anderem Auto sind Dner, Alex, Micha und mein Bruder. Wer kam nur auf die Idee, mich mit dem Bastard hinten auf den Rücksitz zu setzen? Simon fährt, Ardy auf dem Beifahrersitz und Taddl neben mir. Er versucht, mit mir zu reden, aber gibt es auf, da ich weder antworte, noch ihn beachte.
Ich schaue aus dem Fenster und beobachte, was draußen los ist. Ardy merkt die beschissene Stimmung und dreht sich zwischen den Sitzen leicht nach hinten um. ,,Als ob, Leute. Was ist denn nur los mit euch? Ich haltet ja nicht mal Händchen, oder redet miteinander." Er weiß davon ja anscheinend nichts. ,,Tut mir leid, wenn ich nicht mit dem werten Herr Ich-zerstör-mal-unsere-Beziehung reden will." zische ich und wende mich dann der sehr interessanten Landschaft draußen. Ich höre nur ein niedergeschlagenes Seufzen und sehe Ardy wieder richtig auf dem Sitz vor mir sitzen. Ich spüre, wie er mich im Spiegel beobachtet aber dafür, dass er nichts dazu sagt, bin ich ihm irgendwie echt dankbar.
Wir kommen an und ich geselle mich wieder zu Zombey und Peter. Lange brauchen wir nicht, da fast jeder etwas weggeräumt hat, bevor er letzte Nacht ging. Außerdem bekommen wir Unterstützung von Palle und Rewi, die ein paar Minuten vor uns ankamen. Zu elft sind wir schon nach einer halben Stunde fertig und die anderen bauen die Tische ab, während ich kurz nach draußen gehe, da es drinnen sehr warm und stickig ist.
Noch ein viertes Auto nähert sich und hält am Straßenrand. Heraus steigt die Person, die mir letzte Nacht die Beziehung zerstört hat. Luna stöckelt zielstrebig und zügig auf ihren Absätzen auf mich zu. ,,Hey." säuselt sie, als wäre gestern nichts gewesen. ,,Du suchst wahrscheinlich Taddl. Das Arschloch is drinnen." meine ich und deute über die Schulter rein. Warum muss ich mit ihr reden? ,,Ach nein." säuselt sie wieder und geht leicht um mich herum. Ich will mich grade zu ihr drehen, da spüre ich einen Schlag auf den Hinterkopf und sacke zusammen. ,,Ich hab eigentlich schon nach dir gesucht." Dann wird alles schwarz
Als ich wieder aufwache, kommen als erstes die unglaublichen Kopfschmerzen zum Vorschein. Dann Gliederschmerzen. Kein Wunder bei dieser harten Matratze. Aber wo bin ich überhaupt? Ich liege auf einem Bett. Der Raum ist ziemlich klein. Ein Tisch und Stühle. Und ein kleines sehr hohes Fenster oben, durch das Sonne scheint. Jetzt fällt mein Blick auf meine Handgelenke. Sie sind mit Handschellen an einer Metallkette festgemacht, welche in einer Ecke an einem Metalrohr festgemacht ist. Im Grunde kann ich mich hier drin also frei bewegen, aber bin durchgehend an dem Rohr festgemacht.
Zeit, um mich zu fragen, warum ich hier bin, bleibt nicht, denn Schritte nähern sich der Tür, die auch am meisten von dem Rohr entfernt ist. Logisch. Dann geht die Tür auf und jemand tritt ein. Luna. Sie bleibt im Türrahmen stehen. ,,Ach sieh mal einer an. Dornröschen ist auch mal aufgewacht." grinste sie hämisch. ,,Du fragst dich sicher, warum du hier bist, oder?" fragt sie und ich entgege in derselben Tonlage. ,,Das wäre echt angemessen." Sie rührt sich immer noch nicht von der Stelle. ,,Also. Sagen wir es so. Ich steh auf Taddl und wollte dauernd mein Glück bei ihm versuchen. Doch dann schwärmte er plötzlich Tag ein Tag aus von dir. Ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis er entweder von dir abgewiesen werden würde, oder mit dir als festen Freund ankommt. Dann hab ich mir was überlegt. Ich hab ihm gedroht, dir was anzutun, wenn er mir nicht diese Nacht schenkt."
Ich werde wütend. Warum hab ich ihm nicht zugehört? Er ist also unschuldig. Er wollte mich nur schützen. Ich steh auf und geh auf sie zu. Doch die vergessenen Handschellen halten mich kurz vor ihr ab. ,,Du verlogene Schlange. Und warum bin ich dann trotzdem hier?" Ihre Hand hebt sich und sie scheuert mir eine. Die Stelle pocht und brennt. Dann hebt sie mein Kinn fest, dass ich ihr in die Augen sehen muss.
,,Vergiss nicht, du bist immer noch in meiner Gewalt. Und ich könnte dich jetzt auf der Stelle umbringen." zischt sie. Sie lässt mich los und ich stolper zurück aufs Bett. ,,Dann fiel mir was besseres ein. Ich bin mit ihm ziemlich auffällig gestern gegangen. Damit du hinterher kommst und ihn quasi beim Fremdgehen erwischt. Hat auch geklappt. Du hast die Beziehung dann wahrscheinlich beendet und darauf wollte ich hinaus. Doch er wollte mich immer noch nicht. Er ist halt total verschossen in dich. Dann musste ich dich halt nichts desto trotz aus dem Weg räumen. Mal sehen, wie lang es dauert, bis er dich vergessen hat."
Sie setzt sich auf den Stuhl und sieht mich an. ,,Aber es gibt hier ein paar Regeln. Ich werde ab und zu vorbeikommen und dir was zu Essen und Trinken bringen. Wir wollen doch nicht, dass du vorzeitig abkratzt. Wer weiß? Vielleicht wirst du doch noch ganz nützlich. Und hinter der Tür." Sie deutet über die Schulter auf eine zweite Tür, die mir erst nicht auffiel. ,,Dahinter ist 'ne Dusche und 'ne Toilette. Ich werd dir die Kette abmachen. Die war, weil ich in den letzten Tagen nicht zuschließen konnte. Aber nun hab ich den Schlüssel gekriegt. Abhauen kannst du also nicht. Das hier ist übrigens ne riesige, abgelegene Lagerhalle. Von meinem Vater. Deshalb hab ich den Schlüssel, falls dich das interessiert. Er benutzt sie nicht mehr. Und du bist hier unten im Keller gefangen." Da die Handschellenkette neben ihr auf dem Boden lang läuft, nimmt sie sie und zieht mich daran zu ihr. ,,Alles verstanden, oder noch Fragen?" Ich nicke und sie schaut mich genervt an. ,,Was jetzt. Verstanden oder Frage?" ,,Frage." bringe ich hervor.
,,Wie lange bin ich schon hier?" Sie scheint zu überlegen, während sie einen Schlüsselbund aus ihrer Handtasche zieht und mit Hilfe einen Schlüssels die Handschellen aufmacht. Bevor ich überhaupt nur die Möglichkeit hab, mich etwas zu entfernen, hält sie mein Handgelenk fest. ,,Eine knappe Woche ist es her. Und noch viele weitere kommende, in denen du hier bleiben wirst. Nun, wir sehen uns bald wieder. Ich muss jetzt los. Taddl einen Besuch abstatten." grinst sie mich siegessicher an, steht auf und schubst mich zum Bett. Sie legt eine Tüte auf den Tisch und geht zur Tür.
,,Damit wirst du nicht durchkommen!" sage ich und sie dreht sich im Rahmen um. ,,Ach. Das bin ich bereits." Dann schließt sie die Tür und ich höre, wie sich ein Schlüssel mehrmals im Schloss dreht. Da ich jetzt erstmal wahrscheinlich unbeschäftigt bleiben werde, beschließe ich, in der Tüte nachzusehen, was drin ist. Ein paar Brötchen und eine Wasserflasche, was ich beides vorerst nicht anrühre. Wer weiß, wann sie wieder kommt?
Ich setze mich aufs Bett und denke nach. Ob Taddl gerade an mich denkt? Was er wohl gerade macht? So vergehen viele Stunden, in denen ich nur dort sitze und Löcher in die Luft staare. Mein knurrender Magen reißt mich aus den Gedanken. Also esse ich doch eines der Brötchen und trinke was. Langsam wird es immer dunkler und da ich keinen Lichtschalter finde, beschließe ich, mich schlafen zu legen. Obwohl ich müde bin, kann ich nicht einschlafen und drehe mich kreuz und quer. Abgesehen davon ist das Bett mit der dünnen Decke ziemlich unbequem. Schließlich schlafe ich doch ein. Die nächste Zeit vergeht genauso. Essen, schlafen, duschen, langweilen und nachdenken. Ab und zu kommt Luna vorbei und bringt mir eine neue Tüte.
Anfangs hab ich mitgezählt, wie viel Tage vergangen sind, aber bei 17 hab ich dann aufgehört. Seit dem ist eine Menge Zeit vergangen und ich denke nach wie vor fast nur an Taddl. Ob er mich wieder vergessen hat? Ich Sitze mal wieder frisch geduscht, zwar eiskalt, aber besser als nichts, mit einem Apfel in der Hand auf dem Bett und staare an die Wand. Ich denke an nichts und doch so viel. Ich zucke zusammen und lasse den Apfel fallen, als die Tür laut aufschlägt und eine wütende Luna mit großer Handtasche den Raum betritt.
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Glpaddl
FanfictionDurch diese Idee, eine Woche nach Köln zu fahren, rutscht Manu von einem Ereignis in's Nächste. Ehe er sich versieht, kennen sämtliche Freunde sein Aussehen und das, was zwischen ihm und Taddl ist. Aber ganz so leicht ist es nicht, denn dann gibt es...