Kapitel 8

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Jolin

Nachdem wir endlich angekommen waren, sprintete ich aus dem Auto. Ich und der Kerl, der sich als Liam entpuppte, hatten uns die ganze Fahrt über gestritten. Einmal wäre das alles sogar eskaliert, jedoch konnten wir unser Temperament zügeln.

"Wo willst du hin?"

"Weit weg von dir. Du Nervensäge!"

"Die ist aber schon klar, dass du bei mir bleiben musst.- Hey jetzt bleib doch mal stehen."

Die nervige Stimme ignorierend lief ich den Kiesweg einfach weiter, unwissend, wohin mich der Weg führen würde.

"Wenn du schon nicht mit mir kommen willst, dann lauf doch in die andere Richtung. Außer du willst in dem Wald landen, in dem du eine Überlebenschance von 0% hast."

Ich war eigentlich viel zu stolz um einzusehen, dass der Vollhonk recht hatte. Jedoch wollte ich nicht in einen Wald laufen, in dem irgendwelche hungrigen Tiere schon auf frische Beute warteten.
Also schnaufte ich, stampfte mit dem linken Fuß auf den Boden und lief den Weg zurück.

"Na geht doch."

"Halt bloß deine Klappe."

"Du und Stacy werdet eine schöne Zeit miteinander haben."

Abrupt blieb ich stehen und drehte mich zu Liam um.

"Hier sind noch mehr Kinder?"

"Oh, hat die kleine süße Jolin etwa gedacht, dass sie die einzige wäre?"

Sagte er mit einer kindlichen Stimme und brachte mich zur Weißglut. Ich holte aus und verpasste ihm einen kräftigen Schlag in den Magen. Er zuckte kurz zusammen und seiner Kehle entwich ein ersticktes keuchen.

"Nicht schlecht für ein Kind."

Presste er unter zusammengepressten Zähnen hervor.

"Ja ja. Also, wer ist Stacy?"

"Deine Mitbewohnerin. Ihr werdet zusammen in einem Zimmer Leben."

Gemeinsam liefen wir in ein Gebäude und blieben dann vor einem Apartment stehen.

"Also, das ist deine neue Wohnung. Morgen um acht bist du wach und sportlich angezogen. Wir wollen wissen wie fit du bist. Außerdem werde ich dein Trainer sein. Also lieb sein."

"Du kannst mich mal."

Damit knallte ich die Tür zu. Mit meiner Tasche lief ich den Flur entlang, bis ich an einem Wohnzimmer ankam. Dort stellte ich meine Tasche ab und lief durch die Wohnung. Eigentlich voll schön hier. Ein Bad, zwei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer mit offenem Küchenbereich. Eigentlich bewohnbar.

Ich ging in das leere Zimmer und warf mich aufs Bett. Die Matratze war sehr weich und ich versank in den vielen Kissen. Gerade wollte ich aufstehen und mein Zimmer einrichten, als sich ein Schlüssel im Schlüsselloch drehte.

"Hey, ist hier jemand?"

Eine Kinderstimme erfüllte das Apartment mit mehreren Schallwellen und ließ mich kurz zusammenzucken.

"Im Zimmer."

Rief ich stattdessen zurück und wartete, bis das Mädchen ins Zimmer eintrat. Mit viel Schwung öffnete Stacy die Tür und trat ein.

"Du bist also Jolin? Verdammt, müssen diese Opfer immer hässliche Tussen anschleppen?"

"Ich stehe vor dir und kann dich hören. Außerdem bist eindeutig du die Tusse von uns beiden."

"Pass bloß auf was du sagst."

"Sonst was? Schlägst du mich?"

Sie schaute mich an, versuchte mich mit ihren Augen zu durchlöchern und stampfte mit dem rechten Fuß auf den Boden, ehe sie einen erstickten Schrei ausließ.
Danach drehte sie sich elegant und immer noch wütend um und stampfte davon. Ja sicher Liam, wir werden uns blendend verstehen!

I Need Revenge (good, Badgirl 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt