Leben oder Tod The Walking Dead FF

Kapitel 6

Mit gezogenem Messer drehte ich mich langsam um. Das Rascheln wurde stärker und kam immer näher in unsere Richtung. Wir standen alle angespannt da und warteten darauf, dass es raus kommt. Aber anstatt das einer dieser Beißer, kam Daryl aus dem Gebüsch heraus spaziert. Zuerst sah er froh aus endlich das Reh gefunden zu haben, doch als er uns sah und dann den Beißer auf dem Boden, veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig."Was macht ihr hier?" fuhr er uns an und schaute mich die ganze Zeit an."Carl hat geschrien und wir sind gleich in die Richtung gerannt von wo er kam" sagte ich. Daryl brummte nur kurz und betrachtete dann das angefressene Reh."Oh man. Ich jage dem Vieh schon Ewigkeiten hinterher und das kommt dabei raus. Wir könnten um das angefressene  Stück rum schneiden." sagte er etwas aufgebracht."Das würde ich nicht riskieren." sagte Dale dann als Antwort auf Daryl's indirekt gestellte Frage.

Da Dale dem Beißer, der vom Reh gefressen nur den Kopf abgeschlagen hatte, versuchte er immer noch zuzubeißen."Leute, ich bitte euch. Ihr müsst das Gehirn treffen" sagte Daryl etwas genervt während er dem Beißer einen seiner Pfeile in den Kopf jagte, dann ging er zu ihm hin legte seinen Fuß auf den Kopf und zog so den Pfeil wieder raus."Daryl..." sagte ich, doch er unterbrach mich "Halt einfach deine vorlaute Schnauze!" erstens, wollte ich ihm gerade seine drei Pfeile wieder geben und zweitens, wollte ich ihm das wegen Merle sagen, aber um ehrlich zu sein, können das gerne die anderen machen. Zum Beispiel die, die dafür verantwortlich sind, das Merle auf dem Kaufhausdach in Atlanta überhaupt mit Handschellen gefesselt ist."Über was denkst du gerade nach kleines?" fragte Dale und holte mich so wieder in die Realität."Ach nicht so wichtig" sagte ich nur und ging den anderen zum Camp hinterher. Dort angekommen rief Daryl nach Merle. Um ehrlich zu sein hab ich Angst auf Daryl's Reaktion, wenn es ihm gesagt wird.

Ich könnte mich jetzt hassen für das was ich jetzt mache, aber wenn es die anderen nicht machen, dann halt ich."Daryl?" versuchte ich nochmal "Man was ist denn. Du gehst mir auf die Nerven" zischte er und ich schaute betrübt zu Boden "Es geht um Merle" sagte ich kleinlaut, weil ich immer noch Angst vor Daryl's Reaktion hatte. Er kam mir näher und stand nun keinen Meter mehr von mir entfernt."Was ist mir Merle. Na los, sag schon!" Ich sah ihm in die Augen und hatte schon den Mund etwas offen, aber es kam kein Ton raus."Jetzt sag schon du Mist Göre!" sagte er und kam noch näher soweit es noch möglich war. Wir hatten immer noch Augenkontakt. Ich ging langsam in kleinen Schritten etwas zurück, da mir Daryl zu nahe kam. Das Problem dabei war nur das er einen großen Schritt auf mich zu machte und mich am Kragen packte. Wie kann ein Mensch nur so Angsteinflößend sein wie er."Jetzt sag es!" schrie er schon fast."Daryl lass sie runter, sie hat dir nicht getan!" sagte Glenn und ich sah ihn dankbar dafür an, nachdem Daryl mich etwas unsanft auf den Boden fallen ließ."Kann mir jetzt mal einer sagen, was mit meinem Bruder los sein soll?" sagte er etwas wütend. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich stand langsam auf und wollte in mein Zelt gehen, doch Daryl hielt mich am Arm fest "Du bleibst schön hier" sagte er, schaute mich jedoch nicht an, sondern wartete auf eine Antwort von den anderen."Er ist auf einem Kaufhausdach in Atlanta mit Handschellen gefesselt." sagte Rick. Mutig, muss man ja schon sagen. Daryl so was einfach an den Kopf zuknallen kann auch böse enden. Daryl ließ mich los und wollte auf Rick losgehen, doch diesmal hielt ich ihn am Arm fest."Wer bist du überhaupt?" fragte Daryl "Rick. Rick Grimes."sagte er ruhig "Rick Grimes also und wieso hast du meinen Bruder dort gelassen? Ihr hättet die Handschellen wieder aufschließen können." sagte er schon ziemlich gereizt."Daryl. Es ist meine Schuld. Rick hat mir die Schlüssel gegeben. Als ich ihn losmachen wollte, bin ich gestolpert und der Schlüssel ist mir runter gefallen." sagte T-Dog nun etwas vorsichtig jedoch selbstsicher."Hättest  du die Schlüssel nicht einfach wiederaufheben können du Idiot?" sagte Daryl, den ich immer noch am Arm festhielt, aber er wehrte sich auch nicht dagegen."Nein. Der Schlüssel ist in einen Abfluss reingefallen, aber ich habe vor die Tür eine Kette mit einem Eisenschloss gehängt. Das heißt die Beißer können da nicht durch. Theoretisch müsste er noch da sein." sagte T-Dog mit Hoffnung in der Stimme. Während er das gesagt hat, schaute ich traurig zur Seite auf den Boden. Daryl merkte anscheinend, dass es mich betrübt und schaute kurz zu mir, aber dann zu seinem Arm, den ich noch immer festhielt. Ich wusste, dass es ihm etwas unangenehm war, also ließ ich ihn endlich los. Er richtete seinen Blick wieder auf die anderen "Dann gehen wir ihn holen." beschloss Daryl, schaute nochmal kurz zu mir und lief dann weg.

Die anderen diskutierten gerade wann sie fahren und wer alles mitkommt. Ich jedoch ging zur Vani. Seit dem wir hier im Camp sind, haben wir nicht mehr viel zusammen gemacht. Das müssen wir definitiv ändern. Ich meine HALLO? Wir sind beste Freunde.

Ich fand sie in unserem Zelt. Sie lag gerade auf ihrem Bett als ich reinkam."Hey. Wie geht's?" fragte ich sie "Eigentlich ganz gut, nur ist mir in letzter Zeit ziemlich langweilig geworden. Shane gibt mir keine Aufgaben mehr. Ich hab keine Ahnung wieso und du bist die ganze Zeit mit irgendwas beschäftigt." maulte sie und setzte sich dann aufrecht hin."Es tut mir leid, dass ich in letzter Zeit kaum etwas mit dir unternommen habe. Wir haben momentan auch ein paar Probleme im Camp. Hast du sie mitbekommen?" sagte ich "Ist schon ok, aber was denn für Probleme?" fragte sie mich "Die Gruppe die nach Atlanta gegangen ist, kam ohne Merle wieder" sagte ich und schaute etwas traurig zur Seite."Oh, ist das alles?" fragte sie nun nach "Nein, das ist nicht alles. Vorhin war ein  Beißer im Wald und hat einem Reh das Daryl gejagt hat, gefressen. Wir befürchten, dass es nicht derletzte hier oben sein wird. Denen geht unten in der Stadt das Essen aus." berichtete ich ihr während ich mich neben sie setzte."Weißt du was mir am meisten fehlt?" fragte sie mich "Nein, was denn?", "Unsere Kuschel Einheiten." sagte sie etwas traurig. Wie sie es 'quasi' wünschte umarmte ich sie und wir flogen zusammen um. Wir mussten Lachen. Sie warf mir die Decke über den Kopf und schmiss sich dann auf mich. Ich jedoch umklammerte sie und so war ich in der Übermacht, da sie sich nicht mehr richtig bewegen konnte. Wir mussten noch viel mehr Lachen als zuvor und da ich immer noch unter der Decke lag und sie auf mir, war es schwer Luft zu bekommen. Ich ließ los und sie ging von mir runter und im selben Moment warf ich die Decke dann auf sie drauf. Uns verging einfach nicht das Lachen und wir bemerkten auch gar nicht wie viel Zeit vergangen war. Plötzlich wurde das Zelt geöffnet und ein verwirrter Rick kam rein. Als wir seinen Blick sahen prusteten wir beide wieder los und Rick war ab dann noch verwirrter als vorher."Was ist denn bitte so lustig?" fragte er mit einem etwas belustigten Unterton."Dein Gesichtsausdruck war perfekt Rick" sagte Vani immer noch etwas lachend "Was gibt's?" fragte ich ihn nun "Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass wir jetzt los fahren.", "Ok. Kommt mir alle heile wieder und bitte bringt Merle mit. Ich würde gerne mal mit ihm reden." Rick nickte und verließ das Zelt. Ich stellte mich hin und zog Vani wieder auf die Beine, da sie vorhin auf den Boden gefallen war. Als ich draußen war hetzte Daryl gerade etwas. Ich ging zum Lastwagen nach vorne "Hey Glenn!" rief ich und er machte das Fenster runter."Pass bitte auf dich und die anderen auf" flehte ich ihn an. Dann erschien Daryl hinter ihm und nickte mir kurz zu."Daryl?" fragte ich vorsichtig "Was gibt's" sagte er mal freundlich zu mir "Pass bitte auf dich auf" sagte ich ganz leise und kleinlaut zu ihm. Doch er verstand es und zwinkerte mir zu. WTF. Was war das denn jetzt schon wieder. Er hat mir zugezwinkert, was ist mit diesem Typen nur los. Der hat ja schlimmere Stimmungsschwankungen als eine Schwangere Frau. Ich lief gerade wieder hinter den Wagen wo Rick gerade einstieg. Ich überlegte kurz, es ist noch recht früh, das heißt sie sollten spätestens heute Abend wieder da sein. Als ich wieder in die Realität zurück kam waren sie auch schon um die Ecke verschwunden...