15 - Fremdküssen Teil 2

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Cedric ritt an diesem Morgen wieder beide ohne einen Fehler durch den Parcours, diesmal auch ohne Zeitstrafpunkte, er entschied sich dazu Designed für das Finale zu nehmen, aus dem Grund, weil er mit ihm bislang gar keinen Fehler hatte und weil er einfach mehr Erfahrung hatte als die Stute.
Zwischen zwei Prüfungen, führte Cedric seinen kleinen Bruder noch auf dem Abreiteplatz und sprang mit ihm über zwei Mini Sprünge, die Mädchen neben mir kamen aus dem schwärmen gar nicht mehr heraus, wie toll Cedric ist und wie gut er das mit seinem kleinem Bruder macht.

Natürlich machte er es wunderbar, aber es war mein Cedric, obwohl ich mir eingestehen musste, vor nicht all zu langer Zeit, stand ich genauso am Rand und himmelte Cedric an, auch wenn er eine Freundin hatte. Cedrics Eltern standen stolz neben mir, nichts an Mrs Ashworth erinnerte an gestern Nacht, bis Herr von Langhoff, so lautete der Name des Bundestrainers, sich zu uns gesellte. Ihre Wangen wurden wieder unnatürlich rot, ich musterte Mr Ashworth, ihm schien nichts aufzufallen und wenn doch überspielte er das Ganze sehr geschickt.

Mir blieb aber auch nichts erspart, am Abend wurde ich, zusammen mit einer Irin, Katharina von Clondalkin, die scheinbar ganz nett war, losgeschickt um den Rest Alkohol aus dem LKW zu holen, obwohl wir beide schon ziemlich betrunken waren und ich mir sicher war, der Rest von uns auch. Wir schlichen durch die LKWs als ich die Stimme von Mr Ashworth hörte, die sich ebenfalls wie seine Frau gestern ziemlich flirtmäsig anhörte.
"Komm wir machen einen kurzen Abstecher.", flüsterte ich ihr zu. Sie verstand und sprach perfekt Deutsch, da sie eben ein Auslandsjahr in Deutschland verbrachte. Kaum lukten wir um die Ecke, zeichnete sich das gleiche Spiel wie gestern vor uns ab. Nur mit zwei verschiedenen Personen, Mr Ashworth küsste eine fremde Frau. Das ging hier schlimmer zu als in einer RTL Serie. Schnell zog ich Katharina weg.
"Das haben wir beide eben nicht gesehen, okay?", erklärte ich ihr.
"Warum?", fragte sie.
"Weil er verheiratet ist und das nicht seine Frau ist.", erzählte ich weiter.
"Ach, wenn die genau so betrunken sind wie wir ist das morgen wieder vergessen, wahrscheinlich kennen wir uns beide morgen auch nicht mehr.", kicherte sie, als sie die Treppen zum LKW hoch stieg.
"Nein, dich werde ich so schnell nicht vergessen." Sie steckte mich mit ihrem kichern ganz schön an.
"Ich bin so betrunken, habt ihr hier irgendwo Kekse?" Sie lies sich auf die Eckbank fallen. Ich öffnete den Schrank, in dem die Süßigkeiten waren.
"Nur die hier.", stellte ich fest und warf ihr eine Packung Milkakekse auf den Tisch.
"Ah, die sind perfekt, danke." Freute sie sich und schob sich gleich eins in den Mund. Solange mischte ich Wodka in das übrig gebliebene Sprite.
"So, mehr gibt's heute Abend nicht.", sagte ich und stellte den Wodka zurück in den Kühlschrank.
"Kann ich die Kekse mitnehmen?"
"Ja, nimm sie mit." Mir war das eigentlich egal, denn es waren eigentlich die von Moritz, aber der hatte so viele da wird er wohl den Verlust von einigen Keksen schon ertragen.

Als wir zurück zum Partyzelt liefen, kamen uns Mr und Mrs Ashworth Händchen haltend entgegen, in der andern Hand hielt Mrs Ashworth Moritz Hand. Wir waren doch gar nicht lange im LKW gewesen, wie ist denn Mr Ashworth so schnell zu seiner Frau gekommen?
"Na, habt ihr einen schönen Abend?", freundlich wie immer fragte uns das Mrs Ashworth.
"Ja, der Abend ist perfekt.", lallte Katharina.
"Ja, er ist wirklich schön, danke.", versuchte ich so nüchtern wie möglich zu sagen, hakte mich bei ihr ein, winkte den dreien zu und zerrte Katharina mit, bevor sie noch Geheimnisse aus plauderte.

"War das seine echte Frau?", lallte sie weiter.
"Jap, das war sie.", seufzte ich, weil ich die beiden nicht verstand, wenn sie doch beide einen anderen wollten, warum trennten sie sich dann nicht einfach? Wahrscheinlich weil das so ein Erwachsenen - Ding war, das ich selbst nicht wenn ich mal erwachsen sein würde nicht verstehen werde. Wir trafen die anderen vor dem Zelt und ich gab ihnen die Flasche, Katharina und ich wollten allerdings nichts mehr. Cedric kam zu mir herüber und legte seinen einen Arm um meine Schulter, "ihr habt ganz schön lange gebraucht, ich hab dich ja fast schon ein bisschen vermisst." Cedric kicherte, wenn er wüsste warum, würde ihm das kichern vergehen.
"Ihhh... Sei hier mal nicht so schnulzig.", beschwerte sich Katharina. Demonstrativ küsste mich Cedric deshalb. Ich konnte noch das Sprite auf seinen Lippen schmecken, was den ganzen Kuss noch süßer machte. Ohne uns groß zu verabschieden, taumelten Cedric und ich zurück zum LKW, auch wenn wir eben erst zurück gekommen waren.

Verliebt in einen SpringreiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt