Kapitel 17

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Was zum Teufel hatte ich mir dabei gedacht?

Schlendernd und unbewusst, was geschehen würde, lief ich durch die vielen Gänge, die mich zu erdrücken schienen. Aber sie führten mich zu meinem Ziel.

Angst verspürte ich nur ein kleines bisschen. Nicht weil ich erkannt werden würde oder vor den dazu gehörenden Angriffen. Nein. Es zu versauen. Alles zu zerstören.

Die Gänge kamen mir sehr lange vor. Hätte ich nur eine Uhr! Ich wusste nicht einmal welchen Tag wir heute hatten. Und außerdem konnte ich mich nur an wenige Dinge erinnern, die ich vor diesem Albtraum erlebt hatte.

An einen Streit mit Sophia. Dann, dass wir uns küssten.

Ja, genau. Wir küssten uns. Oh, wir küssten uns!

Das ganze Drama. Dieses sture Wesen, in das ich mich verliebt hatte.

Zurück zum Thema. Diesen Hauptmann; keine Ahnung mehr wie er hieß. War mir auch egal.

Ach, war doch unwichtig. Obwohl er nach Ryan auf meiner Liste stand. Und ich meine nicht eine Liste für meine Geburtstagsparty, wenn es Missverständnisse geben sollte.

Nach einiger Zeit begegnete ich einigen Männern. Ebenfalls in Anzügen und Masken. Für den Anfang würde ich schon mal nicht auffallen. Obwohl...mein Lächeln überragte alles.

Warum konnte ich nicht ernst bleiben? Ach, ja. Ich hatte ja diese dumme Angewohnheit mir Witze zu erzählen, wenn ich nervös wurde.

Also fing ich schon an, kurz nachdem ich außer Reichweite für die anderen war.

,,Eine nackte Blondine ging in die Bar."

,,Unter einem Arm einen Pudel..." Ein Kichern konnte ich mir nicht verkneifen.

,,...und eine zwei Meter lange Salami in der anderen", fuhr ich fort.

,,Der Barkeeper fragte", fügte ich noch hinzu, aber musste kurz überlegen wie es weiterging.

Stirnrunzelnd lief ich um eine Ecke und als es mir endlich einfiel sah ich die große Tür, die unverwechselbar war, erkannte eine Frau und einen der Männer, der sie am Arm festhielt. Sie war blond und trug die gleichen Kleider, die Sophia vor ein paar Tagen noch anhatte. Warte, kann es sein? Das würde sie mir bestimmt selbst beantworten, dachte ich mir, als sie sich plötzlich einfach umdrehte. Es tat so weh sie anzusehen. Aber um ihr ganzes Gesicht erkennen zu können, musste sie ja erstmal aufschauen. Herr Gott, was war denn so spannend an den Schuhen?

Komm schon, Babe. Es wär für mich und auch natürlich für dich besser, wenn du weißt, dass ich gekommen bin. Gekommen, um dich zu retten.

Und dann geschah es. Sie sah mit schiefgelegtem Kopf zu mir. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und eins bahnte sich schon einen Weg abwärts, bevor sie es stoppen konnte.

Schnell wandte sie sich etwas anderem, als ihr Begleiter misstrauig wurde und kurz zu mir spähte. Er beachtete es nicht oder tat auch nur so, weil er sie durch die Tür führte. Verspürte er denn gar keine Neugier oder beließ er es dabei und hinterfragte nichts?

Oh, ich wollte es aufbrechen und sie einfach da raustragen. Hier weg und irgendwohin. Egal, wo. Nur ganz weit weg.

Aber das konnte ich nicht.

Wollte sie mich überhaupt noch? Ich meine; ich hatte sie in all das mitgezogen. Würde sie mir verzeihen? Wer weiß ob unsere Liebe das aushält?

Oh mein Gott, klang das schwul.

Es bildeten sich immer mehr Probleme und ich grübelte in meinem Kopf wie ich an der Wache vorbei gehen sollte. Ich bräuchte mal endlich durchdachte Pläne!

Disappointments [editing]Where stories live. Discover now