Kapitel 6

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Vor einem Monat war die Verlobungsfeier. Harry hat noch gefragt, ob ich sein Trauzeuge sein möchte. Ich konnte nicht 'nein' sagen. Wie wäre das denn rüber gekommen? Es hätte keiner verstanden, weshalb ich einfach 'ja' sagen musste.

Diesen Monat haben wir damit verbracht, anzufagen darüber zu reden, wo usw. die Hochzeit stattfinden soll.

Ich liege auf meinem Bett. Mein Wecher zeigt 6:19 Uhr an.
Mit einem Mal war mir schlecht. Ich springe aus meinem Bett und sprinte zum Klo. Grade noch rechtzeitig,  denn keine Sekunde nachdem ich mich über die Toilette gebeugt habe, muss ich mich übergeben. Das ist schon seit einigen Tagen so.

"Niall?", höre ich Liam's Stimme aus meinem Zimmer, "ist alles in Ordnung? Ach, hier bist du."

Auf dem Rücken spüre ich seine beruigende, auf und ab streichende Hand.

"Möchtest du nicht mal zum Arzt?", fragt er mit besorgter Stimme. "Du übergibst dich schon seit mehreren Tagen. Du solltest dich echt durch checken lassen. Nach dem Frühstück gehen wir zum Arzt."

Nach seiner Ansage wird mir wieder schlecht. "Frühstück? Muss das sein?", will ich wissen.

„Ja Niall. Auch grade weil du das grade gefragt hast, ist ein Zeichen, dass du zum Arzt solltest und dass es dir nicht gut geht", meint Liam.

Innerlich stöhne ich auf und sehe ihn ergeben an.

"Na gut, aber nur weil du endlich mal Ruhe geben sollst", gebe ich zurück.

Gemeinsam gehen wir runter in die Küche und treffen dort erstaunlicherweise auf den Rest. Zayn ist mal wieder halb am schlafen, doch er sitzt am Küchentisch, während Harry und Louis damit beschäftigt sind,  sich turtelnt gegenseitig zu füttern. Die beiden bekommen noch nicht einmal mit, dass Liam und ich die Küche betreten haben.

"Harry, Louis, wir werden wohl entweder etwas später oder erst in einigen Tagen zur anprobe gehen", eröffnet Liam ihnen.

"Warum?", will Louis auch gleich wissen.

„Ich gege mit Niall zum Arzt."

"Was ist denn los?", fragt Harry.

"Nichts. Liam, wir müssen nicht zum Arzt. Mir geht es gut. Wir können gerne heute zur Anprobe."

"Nein Niall, dir geht es nicht gut. Du übergibst dich schon seit Tagen und danach geht es dir immer 'gut'. Das ist nicht normal", gibt Liam zu bedenken.

"Willst du damit sagen, ich bin nicht normal?!?", fahre ich ihn an.

"Natürlich bist du normal. Ich sage ja auch nur, dass es nicht normal ist, sich jeden Morgen zu erbrechen und dann geht es einem gut. Das ist nicht normal",sagt er.

Immer noch nicht ganz zufrieden damit, gleich zum Arzt zu fahren, setzte ich mich beleidigt an den Tisch und versuche zu ignorieren,  dass Louis mal wieder auf Harry's Schoß sitzt. Doch alleine die Tatsache hat sich in mein inneres Auge gebrannt und versetzt mir einen Haufen Stiche ins Herz.

Nach dem Frühstück, bei welchem ich nicht wirklich etwas gegessen habe, steht Liam auf und sieht mich auffordernd an.

"Niall, kommst du?", fordert er mich auf.

Widerstrebend stehe ich auf und folge ihm zum Auto, nachdem wir uns Schuhe und Jacke angezogen haben. Die Fahrt zum Arzt verläuft still.

Angekommen, meldet Liam mich bei der Rezension an und dannach warten wir im Wartezimmer. Als ich dann aufgerufen wurde, stehen wir gemeinsam auf und folgen der Krankenschwester. Sie geleitet uns in ein Behandlungszimmer und geht dann wieder. Schweigend stehen(Liam), bzw. sitzen(ich) wir im Zimmer und ich lasse Liam's besorgte Blicke über mich ergehen.

Einige Augenblicke später geht die Tür erneut auf und der Arzt betritt den Raum.

"Guten Tag, mein Name ist Doktor Smith. Wie kann ich ihnen weiter helfen?", fragt er, während er uns nacheinander die Hand gibt.

"Es ist nichts. Mir geht es gut", behaupte ich.

"Unsinn. Dir geht es nicht gut. Seit Tagen übergibst du dich und dannach gegt es dir auf einmal gut. Dass kann nicht sein. Denn eines glaube ich definitiv nicht. Und zwar, dass du magersüchtig bist und ansonsten kann man sich dieses Verhalten doch nicht erklären", fährt Liam mich an.

"Sie müssen sich also seit einigen Tagen erbrechen. Zu einer bestimmten Tageszeit oder den ganzen Tag über?", will der Doktor von mir wissen.

„Immer morgens. Wieso? Ist das so wichtig?"

"Mr. Payne, ich müsste sie bitten, draußen zu warten, während wir ein paar Tests durchführen", sagt der Arzt zu Liam.

Dieser scheint nicht ganz so begeistert von der Idee zu sein, sagt jedoch nichts und verlässt den Raum. Nicht ohne mir noch einen besorgten Blick zu zu werfen.

Zu mir sagt Doktor Smith:" mr. Horan, würden sie sich bitte einmal auf die Liege legen, damit wir einen Ultraschall machen können."

Ziemlich verirrt lege ich mich auf die liege und ziehe mein T-Shirt aus.

Während der Arzt herum hantiert, liege ich still da und lass die Behandlung über mich ergehen.

"Das glaube ich nicht. Das kann absotut nicht sein", murmelt er vor sich hin.

"Was kann nicht sein?", frage ich.

"Entschuldigen Sie mich einen Moment", mit diesen Worten verlässt er das Behandlungszimmer.

Panik steigt in mir auf. Was, wenn es etwas ernstes ist? Was, wenn ich nicht mehr weiter so leben kann, wie bisher? Ist es etwas schlimmes, was ich habe?

Aus meinen Gedanken werde ich gerissen, als der Arzt wieder den Raum betritt.

"Mr. Horan, Sie....Sie sind Schwanger."


Warum er und nicht ich? (Larry/Narry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt