Die kleinen Gassen Venedigs lagen im Dunklen,als sich die Sonne gen Horizont senkte und die Nacht einläutete.Nur das dämmrige Licht der Häuser,welches sich unter ein paar Fensterläden den Weg nach draußen bahnte,erhellte einige Stellen,sodass man noch halbwegs sehen konnte,wo man hin trat.
Eisiger Wind fegte durch die Gassen und kleinen Nebengänge und verbreitete einen fischigen Duft,der von den einzelnen Kanälen stammte.Streunende Katzen huschten zwischen den Müllresten herum und ihr zerzaustes Fell wirbelte parallel mit dem Wind umher.
Der gepflasterte Boden war uneben und noch vom letzten Regen feucht,als Schritte die Stille durchbrachen.
Patsch patsch patsch erklang,vorne weg,dass Geräusch kleiner nackter Füße,die eilig ihren Weg suchten.Sie wurden immer schneller,bis sie in ein stetiges Laufen wechselten.Schließlich konnte man nun auch das dazugehörige Schnaufen vernehmen,als ein kleines Mädchen in zerrisser Kleidung um die Ecke rannte und sich hinter einer Mülltonne versteckte.Sie zitterte am ganzen Leib.Mit einer Hand hielt sie sich den Mund zu,während sie versuchte das Wimmern zu unterdrücken,das kläglich versuchte aus ihrem Mund zu kommen.Jedes Geräusch würde sie verraten.Nicht lange verharrte sie dort,ehe man andere Schritte hören konnte.Große und schwere Schritte,die um einiges langsamer liefen,als es die kleinen Füße des Mädchens getan hatten.Laut und bedrohlich kamen sie näher,bis sie plötzlich verstummten.Man konnte erkennen,wie das Zittern des Mädchens stärker wurde.Sie vibrierte schon fast,als sich ein langer Schatten neben den Mülltonnen zog.Bedrohlich ragte er an der gegenüber liegenden Hauswand auf.
Plötzlich war Totenstille.Nichts regte sich mehr.Selbst der Wind schien still zu stehen.Die Augen des Mädchens waren vor Angst und Schrecken weit aufgerissen.
Dann,ohne jegliche Warnung griff eine Hand hinter der Mülltonne hervor und schloss sich um den Hals des Mädchens.Ihr kläglicher Versuch zu schreien,wurde abgewürgt und sie fing an zu husten.Sie zappelte und strampelte.Wollte dem eisernen Giff entfliehen,der immer fester zu werden schien.Tränen kullerten ihre Wangen hinab und landeten dumpf auf dem Boden.
Tropf Tropf Tropf .Ein stetiger Rythmus.
Mit einem gewaltigen Ruck wurde sie aus ihrem Versteck gerissen und weg geschleift.Ihre kleinen zerkratzten Hände klammerten sich an die riesige Klaue,die sie zu erwürgen schien.Ihre Füße wurden schlaff hinterher gezogen.
Weit unten,an einem der Kanäle konnte man nur noch das Klirren eines Messers hören,welches über einen Stein geschliffen wurde.
Ein schriller hoher Schrei,der vom Wind hinaus geweht wurde,ertönte und ging in einen weiteren ohrenbetäubenden Schrei über.Immer weiter,bis alles leise wurde und die Stille wieder eintrat.Doch niemand kam um dem kleinen Mädchen zu helfen.Niemand um es von seinen Schmerzen und Qualen zu erlösen.Niemand der sie in den Arm nahm und tröstete.Der ihr sagte,dass alles nur ein schrecklicher Traum gewesen war.
Schließlich hatte Er dafür gesorgt.Ein tiefes Lachen beendete alles.Dann war Er verschwunden.
Tief in die dunkle schwarze Nacht.
Vögel flogen aufgeschreckt auf und dem Mond empor.
Rot leuchtete er am Sternenhimmel auf.
DU LIEST GERADE
Versteckte Karten
Gizem / GerilimDunkel.Kalt.Bedrohlich. Genau so sind die Nächte Venedigs,wenn der Tod sein Wesen treibt.Kinder sterben auf erschütternde Art und Weise,Eltern verzweifeln. Das einzige was Aufschluss bringen könnte,sind die Spielkarten die der Täter am Tatort zurück...