„Mel?", hörte ich plötzlich jemanden neben mir und ich riss sofort meine Augen auf und schreckte hoch. „Hey, alles in Ordnung. Ich bins nur, Logan."
Als ich seine gelben Augen erblickte atmete ich erleichtert auf. War ich eingeschlafen?
„Was ist hier los?", fragte er leise und ich schaute kurz zu Tobias, der breit auf dem Sessel schlief. „Was ist mit Dean, was macht er überhaupt hier?"
Ich musste mich erstmal ordnen und schaute zu Dean. Er schlief immer noch, doch die Tücher auf seinem Rücken waren an den meisten Stellen durchgeblutet.
„Er ist verletzt, siehst du das nicht?", fragte ich ruhig und nahm ihm die Tücher vom Rücken, um sie gleich im Eimer auszuwaschen.
„Aber warum ist er verletzt?", stellte er seine Frage spezieller. „Oder warum immer noch?"
„Wissen wir nicht.", sagte ich konzentriert, während ich die kalten Tücher auf seine Wunden legte. „Wir wissen auch nicht, warum er schläft. Ist mein Vater schon wach?"
„Ja... er... ist gerade im Bad.", sagte er verwirrt, während er einen prüfenden Blick über Dean warf. „Er sieht ja gar nicht gut aus. War das ein Sibling?"
„Wahrscheinlich." Ich strich Dean über die Wange. Er schwitzte nicht mehr und ich beschloss ihn zu wecken. Ich hatte zwar keine Ahnung, doch etwas zu trinken würde wohl nicht schaden, oder?
„Dean.", sprach ich ihn an und strich durch sein Haar. „Dean, aufwachen."
Er atmete tief ein und sein Gesicht verzog sich leicht.
„Hey.", flüsterte ich und seine Augen öffneten sich flatternd. Er wirkte total verwirrt, verständlicherweise, und blinzelte gegen das Licht entgegen, bis sein Blick meinen auffing und sofort funkelten seine Augen auf.
„Morgen.", begrüßte ich ihn sanft und er bewegte sich leicht, doch stöhnte sofort schmerzerfüllt und verzog sein Gesicht. „Nein, einfach liegenbleiben, ok?"
Er nickte benommen und ich hob die Flasche hoch, die schon die ganze Nacht dort stand. Schnell schraubte ich sie auf, während er die Situation langsam realisierte.
„Hab.. h-hab ich... ge-schlafen?", fragte er ungläubig. Seine Stimme war rau und hört sich unbenutzt an. Seine Morgenstimme. Ich ignorierte den angenehmen Schauer, der wegen ihr über meinen Rücken lief und konzentrierte mich auf die wichtigeren Sachen.
„Du musst was trinken.", entgegnete ich und hob die Flasche an. Er nickte leicht und ich legte sie an seine Lippen. Langsam und sittlich trank er Schluck für Schluck und verzog sein Gesicht angewidert, worauf ich die Flasche entzog.
„Magst du es nicht mehr?", fragte ich ziemlich neutral, dennoch war ich neugierig.
„Ich..." Er räusperte sich. „Mochte es noch... nie. Gib... gib mir mehr."
Ich nickte und legte die Flasche wieder an seine Lippen. Seine Hand umschloss meine, doch sie hatte keinerlei Druck, sie lag einfach nur dort und verbreitete dieses warme Knistern auf meiner Haut. Die Flasche war halbleer und er drückte meine Hand leicht, worauf ich sie entzog und er erschöpft ausatmete.
„Wie geht es dir?", fragte ich besorgt und strich erneut über seine Wange. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen.
„Beschissen.", hauchte er und seine Augen fielen kurz wieder zu. „Ich habe einen Kater."
Ich konnte nicht anders als einen amüsierten Ton von mir zu geben, doch ich war sofort wieder ernst. Die Situation war alles, aber nicht witzig.
„Was hast du dir dabei gedacht herzukommen?", fragte ich ihn vorwurfsvoll und er seufzte.
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Andere Welten - Etwas wie es einmal war
FantasyDie Reise beginnt. Auf der Flucht zu Melanies Vater stellt sich die Gruppe immer wieder die Frage, wie es weitergehen soll. Zusätzlich verändern sich einige von ihnen - ihre Kräfte schwinden. Schnell wird klar, dass sie handeln müssen, um mehr über...