Mels Sicht:
Etwas stimmte nicht. Ich spürte es, es war irgendetwas faul. Mit Ethan war alles in Ordnung, das wusste ich, da Emma ihn auf mein Generve hin angerufen hatte. Aber was war es dann?
„Komm doch mal runter.", sagte Tobias und legte mir beruhigend seine Hand aufs Knie. „Es ist bestimmt wegen dem Flug. Du bist noch nie geflogen, es ist die Aufregung, Mel."
„Ich weiß nicht.", murmelte ich ungeduldig und er verfestigte seinen Griff an meinem Knie. Mein Blick traf auf seinen.
„Vertrau mir, alles wird in Ordnung sein. Mach dir keinen Kopf."
„Ok.", hauchte ich erschöpft und ließ mich in den Sitz sinken.
„Junger Mann, im Flugzeug darf nicht geraucht werden.", sagte die Stewardess zu Tyler, der schon ganz hibbelig geworden war, genau wie ich.
„Ich... ich habe schon seit drei Stunden keine mehr geraucht.", sagte er hektisch und nahm die Zigarette aus seinem Mund. Seine Hand zitterte extrem unnormal. „Ich habe das Gefühl, ich ersticke gleich, bitte, eine einzige."
„Wenn sie nicht wollen, dass das schöne Flugzeug in Brand steht, dann lassen sie ihn die Zigarette rauchen!", mischte sich Emma lautstark ein, sodass sich die anderen Flugpassagiere zu uns umdrehten und Tyler panisch anschauten. Direkt vor uns saß eine echt große Frau, ihre langen Haare wechselten jede halbe Stunde die Farbe – das hatte ich beobachtet.
„Wie?", fragte die Frau verunsichert und Tyler steckte demonstrativ seinen Zeigefinger in Flammen.
„Bitte, wenn ich nicht rauche, dann kann ich nicht richtig atmen.", versuchte er es auf die Mitleidstour und die Frau nickte zögernd. „Ok... Wir machen eine Ausnahme. Aber nur eine einzige."
„Danke!", stieß er aus und zündete die Zigarette mit seinem Finger an. Als er an ihr zog schlossen sich seine Augen genüsslich und er ließ sich in den Sitz sinken. „Gott, tut das gut."
„Die paar Minuten hättest du es doch auch noch aushalten können.", murmelte Tobias. Er wirkte schon den ganzen Flug über gestresst, wenn nicht sogar genervt.
„Was ist los?", fragte ich ihn leise und er schaute zu mir. „Den ganzen Tag bist du schon so... mies drauf."
„Es ist nichts.", murmelte er und seufzte. „Ich habe letzte Nacht nicht so gut geschlafen."
Misstrauisch musterte ich ihn. Irgendwie glaubte ich ihm das nicht, aber ich fragte nicht weiter nach. Ich wollte es nicht aus ihm herausziehen.
„Wenn etwas ist..." Ich zögerte und er warf mir einen neugierigen Blick zu. „Ich bin da, ok?"
Er fing an schwach zu lächeln und strich mir kurz übers Haar.
„Danke.", sagte er und ich erwiderte sein Lächeln. Ich nickte leicht und lehnte mich wieder an dem Sitz an. Ich hatte ein wenig Schiss vor dem, was uns in Atlanta erwartete. Ich wusste nicht, wie ich das regeln sollte. Wo war Shila? Oder eher gesagt ihre Kugel, die ich stehlen wollte. Das war mein Plan. 'Verkleide' dich als Shila, nimm diese Kugel die weiß ich wo war und verschwinde so schnell es ging. Eigentlich kein schlechter Plan, wenn Shila nicht vor Ort war. Ich hatte trotzdem keinen blassen Schimmer, wie ich das schaffen sollte. Doch mir bleib nichts anderes übrig. Ich konnte und wollte die anderen nicht enttäuschen. Mir war bewusst, dass sie alles auf mich setzten.
○•○•○
„Wie gehen wir vor?", fragte Tyler und ich nahm meine Tasche.
„Erstmal verschwinden wir hier.", murmelte Tobias, der sich unauffällig seine Waffe hinter den Gürtel klemmte. Anders als sonst sah er aus wie ein normaler Mann aus und nicht wie einer, der einen jeden Moment umbringen konnte. Genau so wie Emma, beide hatten ihre Waffen abgelegt, da wir nicht auffallen sollten. „Schließlich sind wir beide illegal hier, Freundchen."
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Andere Welten - Etwas wie es einmal war
FantasyDie Reise beginnt. Auf der Flucht zu Melanies Vater stellt sich die Gruppe immer wieder die Frage, wie es weitergehen soll. Zusätzlich verändern sich einige von ihnen - ihre Kräfte schwinden. Schnell wird klar, dass sie handeln müssen, um mehr über...