Lächelnd zog ich das grüne Flanellhemd an und warf einen verstohlenen Blick zu Dean, der gerade sein ausgewaschenes, blaues Hemd in die graue Hose steckte. Sein Gesichtsausdruck war entspannt und leicht. Er wirkte zufrieden und... glücklich. Mein Lächeln wurde etwas breiter und ich beobachtete ihn weiterhin. Er wirkte trotz allem konzentriert, als er sich anzog. Alles schien seinen richtigen Platz haben zu müssen, die Hose richtig hochgekrämpelt – nicht zu hoch und nicht zu niedrig –, die braune Weste musste richtig glattgezogen sein. Alles musste perfekt sein, außer seine Haare, die interessierten ihn komischerweise nicht.
„Ist irgendetwas?", fragte er nebenbei und ich lachte kurz leise.
„Nein.", schmunzelte ich, mein Blick immer noch auf ihm. Er schaute zu mir hoch und lächelte schief. Unsere Blicke trafen sich und ich merkte nur abwesend, dass er auf mich zukam. Seine Hände glitten an meine Taille und er zog mich sanft an sich heran.
„Das kommt definitiv auf Platz eins der besten Dinge, die ich je getan habe.", flüsterte er und ich lächelte verlegen. Jetzt, im Nachhinein, wurde ich rot wenn ich daran dachte, dass ich das einfach so getan hatte. Dennoch bereute ich es nicht.
Er schloss seine Augen, schmiegte sich an meine Hand und zog mich gleichzeitig noch näher an sich heran. Seine Stirn lehnte gegen meine und sein Atem prallte leicht auf meine Lippen. Während meine Hand in seine Haare wanderte, drückte er seine Lippen unerwartet auf meine. Ein Stromschlag durchfuhr mich, der mein Herz schneller schlagen ließ und in Sekunden war ich ihm verfallen. Nur mit einem Kuss von diesen atemberaubenden Lippen brachte er mich zum schmelzen. So sanft und vorsichtig sprang er mit mir um, als könnte ich jeden Moment in seinen Armen zerbrechen, dabei wusste er nicht, dass ich in seinen Armen am sichersten war. Sie waren meine schützende Festung und diese weichen Lippen mein rettender Himmel. Er war das Tor zu einer anderen Welt.
„Ey ihr!", rief plötzlich jemand und es klopfte an der Tür. „Wie lange bräuchtet ihr denn noch? Ich müsste mal dringend auf die Toilette."
Dean löste sich von mir und seufzte danach. Sein Blick lag in meinen Augen und sein heißer Atem lag auf meinen Lippen. Mein Atem hingegen war gebrochen, mein Körper erzittert von diesen unglaublichen Gefühlen in mir drinne.
„Leute, bitte!", quängelte Logan und Dean verhakte unsere Finger miteinander. Widerwillig löste ich meine Hand aus seinen Haaren. Ganz langsam entfernte sich Dean und mit ihm auch seine Hände.
„Ist offen.", knurrte er und gleich darauf stürmte Logan ins Badezimmer rein. Er schenkte uns keinerlei Beachtung, was mich aber nicht wirklich störte und ich beschloss, bevor ich etwas sah, was ich eigentlich nicht sehen sollte und wollte, dass ich das Bad so schnell es ging verließ. Dean schloss sich der Idee an und wir schlenderten den Flur entlang zum Wohnzimmer.
„Wie lange waren wir drinne?", fragte ich nebenbei.
„Weiß nicht.", antwortete er und ich schmunzelte. Hand in Hand betraten wir den Wohn- Essbereich und sofort lagen alle Blicke auf uns. Aiden und Mason waren mittlerweile auch da. Alle saßen am Esstisch, auf den ich auch zusteuerte, da es Essen gab. Ich zog Dean mit und setzte mich auf den freien Platz neben meinen Vater, Dean gleich neben mir.
„Na.", begrüßte ich Aiden und Mason und von ihnen kam eine angespannte Begrüßung zurück. Ich verdrehte die Augen, da sie wegen meinem Vater so steif waren.
„Gehts dir besser?", fragte mich Papa und schaute zu mir rüber.
„Auf jeden Fall.", antwortete ich gut gelaunt und schnappte mir ein Brötchen aus dem Korb der dort stand.
„Kaffee?", bot er mir an und ich nickte. Abigail hatte mir ihn mal aufgezwungen, seitdem liebte ich dieses Gesöff. Papa lächelte mich zufrieden an und schenkte mir Kaffee ein. Und somit begann die Stille. Es war echt eine bedrückende Stille und selbst Mason und Logan hielten ausnahmsweise mal die Klappe. Ich fand es komisch. Endlich war ich wieder bei meinem Vater, doch ich hatte keinen blassen Schimmer über was ich reden könnte. Wobei wir früher auch nie geredet hatten. Tyler war eher der gesprächige.
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Andere Welten - Etwas wie es einmal war
FantasyDie Reise beginnt. Auf der Flucht zu Melanies Vater stellt sich die Gruppe immer wieder die Frage, wie es weitergehen soll. Zusätzlich verändern sich einige von ihnen - ihre Kräfte schwinden. Schnell wird klar, dass sie handeln müssen, um mehr über...