Kapitel 8

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Ich kehre durch eine ruckartige Bewegung von meiner Mum aus meinem tiefen Inneren zurück in die Realität. Die Leere in mir schwindet und auch die Melodie hat sich ausgeklingt, so als wäre sie nie da gewesen. Ich muss zugeben, manchmal halte ich mich für selbst verrückt. Für andere ist es normal einen Ohrwurm zu haben, jedoch ist diese Melodie nicht einfach nur ein Ohrwurm.

Sie löst in mir etwas aus, dass nichts und niemand sonst schafft. Natürlich habe ich schon alles versucht, um vielleicht dieses Lied zu finden. Aber vergeblich, ungelogen diese Melodie ist einzigartig und nur ich höre sie im inneren Bewusstsein. Es ist einfach verrückt, deswegen weiß wirklich niemand davon. Okay, die einzige der ich immer wieder Andeutungen gemacht habe ist meine Mum. Doch sie nimmt das nicht für ernst.

Wiedermal erlöst mich meine Mum aus meinen tiefen Gedanken.
Kathrin:"Schatz, was machst du denn so für ein Gesicht?"
Ihre Hand, die vorher noch um mich geschlungen war, tätschelt nun sanft meinen Hinterkopf.

Melody:" Ach...ich weiß auch nicht."

Kathrin :" Dein Vater beruhigt sich schon wieder."

Ich nehme soeben wahr, dass wir uns bereits in meinem Zimmer befinden.
Ich spüre wie meine Mum versucht mir das nasse Kleid mutwillig dennoch mit vorsicht auszuziehen. Dies bringt mich zum schmunzeln.

Melody:"Lass Mum. Ich mach das schon."

Sie tretet einen Schritt nach hinten und wirft die Hände in die Luft, als würde sie sich ergeben.

Kathrin:" Ok ok, ich lass dir ein heißes Bad ein, ja?"

Nachdem ich genickt habe, verlässt sie das Zimmer. Ich schaue ihr hinterher, auch noch als sie für kurze Zeit ins Badezimmer verschwindet. Ich halte meinen Blick solange in die Richtung bis sie wieder raus geschlichen kommt und mir nur ein zwinkern schenkt, als Zeichen das alles bereit ist. Bevor ich ins Bad schreite, streife ich mir das Kleid aus und entblöße mich, dabei erschaudere ich wieder. Gänsehaut verteilt sich auf meinem ganzen Körper. Ein heißes Bad, dass könnte ich jetzt gut vertragen.

Langsam steige ich in das Dampfbad hinein und gebe ein leise stöhnen von mir, als die starke Wärme durch mich hindurch strömt. Mein Körper gewöhnt sich nun an die Wärme und ich lege mich bis zum Kinn tief hinein. Die Badewanne ist doppelt so breit wie ich, an Bewegungsfreiheit mangelt es wahrhaft nicht. Tiefenentspannt verschließe ich meine Augen und für diesen Augenblick genieße ich meine Einsamkeit.

Meine Gedanken drehen sich jedoch über diesen unfassbaren Tag heute. Ich muss an die hübschen Blondinen Dagi & Bibi denken, ihre unglaubliche Sympathie und ihre besondere Ausstrahlung hat sich in meinem Kopf fest gesetzt.
Wenn ich so an ihr atemberaubendes Talent und ihre große Leidenschaft für die Musik nachdenke, kommt mir mein peinlicher Auftritt von heute in den Sinn.
Ich frage mich, was mich dazu bewegt hat einfach laut zu singen. Ich finde keine akzeptable Erklärung dafür. Ich höre für mein Leben gerne Musik, da ich mich in ihr immer wieder selbst finden kann. Aber niemals kam ich je zu vor auf die Idee es selbst zu können.

Bevor meine Haut anfängt faltig zu werden, beschließe ich aus der Wanne auszutreten. Ich lege mir meinen pinken flauschigen Bademantel um und stelle mich vor dem Waschbecken. Meine Hände stütze ich auf die Kanten und in Sekundenschnelle erhebe ich meinen Blick zum großen Wandspiegel. Wie von selbst geschehen, greife ich zur Zahnbürste und einem Becher. Mit der eigentlichen Absicht meine Zähne zu putzen, entwickelt sich plötzlich etwas ganz anderes. Meine Gedanken wirken wie ausgeschaltet. Ich versuche es einzig und allein aus dem inneren Gefühl heraus. Ich fange an zu erst mit dem Becher einen Takt zu finden. Darauf bringe ich ein Klatschen mit ein. Ein Rythmus entsteht, ich fühle mich im Beat. Ich verschließe die Augen und lasse es einfach geschehen.

Melody (singt):" And we can't stop
And we won't stop
Can't you see it's we who own the night
Can't you see it's we who bout' that life

And we can't stop
And we won't stop
We run things, things don't run we
Don't take nothing from nobody Yeah Yea-."

Ich öffne meine Augen, lasse den Becher fallen und mein Mundwinkel zieht sich langsam nach oben, als ich es realisiere was gerade passiert ist.

Ich spüre es nun in Wirklichkeit, in mir drinnen lauert tatsächlich die Leidenschaft und das Talent zur Musik.

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Ich freue mich über jeden Vote & Kommentar! <3 xoxo lina

Die Melodie bestimmt dein Leben [FanFiction mit Dagi und Bibi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt