Die Strafe

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Nach einer fast schlaflosen Nacht musste Levi wieder in die Schule. Der sonst so zuverlässige und fleißige Schüler war heute kaum ansprechbar. Obwohl er sauer auf seinen Mitschüler Eren war, konnte er nicht aufhören an ihn zu denken. Was war los mit ihm? Seine Gefühle spielten verrückt. Als er in der Pause in Eren's Nähe war, begann sein Herz schneller zu schlagen und er zitterte leicht. Er hielt das alles für Angst, obwohl er sowas noch nie zuvor gefühlt hatte. Es dauerte nicht mehr lange, bis der Gong die letzte Stunde beendete und der schwarzhaarige sich zum Lehrerzimmer betrat, wo Eren bereits wartete.

(-Levi's Sicht-)

"Hey..", begrüßte ich Eren kleinlaut. "Hey.", wiedergab er etwas lauter. Da kam bereits die Direktorin aus dem Rektorat, um uns zur Bibliothek zu führen, wo Eren und ich unsere Strafe ausführen mussten. "Ich möchte, dass ihr diese Bücher in die jeweiligen Regale einräumt. Ihr habt bis 15 Uhr Zeit, danach werden die Putzfrauen hier abschließen. Ab 16 Uhr ist dann auch die Ein- und Ausgangstür abgeschlossen, achtet also auf die Zeit.", sagte Direktorin Pixis, bevor sie den riesigen Raum verließ.

"Das ist doch nicht deren Ernst! Das sind locker mehr als 2000 Bücher, die wir einräumen müssen!", sagte der braunhaarige aufgebracht. "Na dann mal an die Arbeit..", meinte ich ohne Begeisterung. Ich nahm mir einige Bücher und begann sie in die Regale einzuräumen. Sollte ich Eren ansprechen, um die Stille zu brechen? Doch ehe ich es tun wollte, begann er bereits mit einem Gespräch:"Wie alt bist du eigentlich, Ackerman?"- "17 und du?", antwortete ich. "15", sagte er leise. Eren Jaeger war erst 15?! Aber er war so groß! Naja, es war nicht sehr schwer größer als ich zu sein. "Du bist wirklich erst 15?", fragte ich nochmal nach. Er nickte:"Ich weiß, dass du mich für älter gehalten hast. Ich habe dich auch etwas jünger geschätzt." Ich machte einfach weiter und änderte meinen Gesichtsausdruck nicht, obwohl ich innerlich lachte. Wir redeten noch eine ganze Weile miteinander, um die Langeweile zu vertreiben.

"Ackerman, ich kann nicht mehr. Lass uns schauen, wie spät es ist. Ich will einfach nur noch hier weg.", sagte Eren dann nach einigen Stunden. Ich holte mein Handy aus der Hosentasche, schaute auf die Uhr und schrie auf:"Was?!" Eren blickte erschrocken zu mir:"Was ist denn?" Ich sah ihn schockiert an. "Es ist bereits 16:30 Uhr! Weißt du, was das heißt? Wir sind hier eingeschlossen!", sagte ich schließlich. Der Blick des größeren fiel auf die Tür, welche tatsächlich verschlossen war. Wir waren scheinbar zu sehr in das Gespräch vertieft... Wir liefen zur Tür und klopften daran, doch keiner war da. Niemand. Wir waren alleine. Alleine in der Bibliothek unserer Schule.

Ich lehnte mich gegen die Tür uns setzte mich auf den Boden. Ein leises Seufzen verließ meine Lippen. "Na toll, wir sitzen hier fest. Und das bis morgen!", sagte Eren aufgebracht und setzte sich neben mich. "Wir werden es überleben...", flüsterte ich, sodass man es kaum hörte. Etwa fünf Minuten saßen wir da, ohne ein Wort zu sagen, bis Eren dann letztendlich begann mit mir zu sprechen:

"Es tut mir Leid, Ackerman." Ich sah ihn verwundert an. "Wofür denn?", fragte ich. Er schaute zu mir:"Hätte ich nicht so überreagiert, hätte die Direktorin die Sache nach dem Spiel gar nicht mitbekommen und wir wären niemals in diese Situation geraten. Ich wollte einfach nicht, dass mich jemand weinen sieht... Da wurde ich eben etwas wütend." Ich legte eine Hand auf seine Schulter:"Hey, ich habe aber genau so Schuld an der ganzen Sache. Wäre ich dir nicht hinterher gelaufen, wäre es gar nicht so weit gekommen." Er drehte seinen Kopf zu mir, sodass wir uns in die Augen sahen. Diese perfekten smaragdgrünen Augen, die so glänzten wie ein See im Mondlicht.

Eine ganze Weile lang saßen wir da noch so, bis der braunhaarige wieder mit dem Reden begann:"Jetzt sitzen wir Beide in dieser scheiß Bibliothek und dürfen schauen, wie wir hier bis Morgen warten wollen. Ist ja nicht so, als hätte ich noch genug andere Probleme..." Probleme? "Dürfte ich fragen, was du mit 'andere Probleme' meinst?", fragte ich. Er atmete tief durch, bevor er begann mir von seinen Sorgen zu erzählen:"Meine Versetzung steht auf dem Spiel... Und wenn ich sitzen bleibe, schmeißt der Coach mich aus dem Basketball-Team. Ich habe hauptsächlich in Englisch und Mathe Probleme. Ich darf die kommenden Prüfungen nicht verhauen, sonst wars das." Warte mal... Englisch und Mathe? "Wenn du möchtest, kann ich dir in Beiden Fächern Nachhilfe geben.", bot ich ihm an. "Du? Sei nicht albern. Keiner hat es bisher geschafft mir vernünftig Nachhilfe zu geben. Ich bin einfach zu stur.", lachte er vor sich hin. Meint er ernsthaft, dass ich nicht mit ihm fertig werden kann? "Tch. Herausforderung angenommen! Wie sieht's bei dir am Mittwoch Nachmittag aus?", sagte ich nur stur. "Ja, ich habe Zeit, wieso?", entgegnete er. "Wieso wohl? Ich werde dir Nachhilfe geben. Mittwoch Nachmittag direkt nach der Schule bei mir.", antwortete ich monoton. "Willst du dir das echt antun?", fragte er, um nochmal sicher zu gehen. "Und wie sicher ich mir bin. Du kannst mich übrigens Levi nennen. Das klingt besser, als 'Ackerman'.", sagte ich schließlich und stand auf. Eren wurde etwas rot:"Okay... Danke, dass du es versuchst, Acker-... Ich meine Levi."

Wir setzten uns an einen der vielen Tische, die im großen Raum standen, der voller Bücher war. "Und was jetzt?", fragte ich Eren. Er lächelte nur und schaute mich seltsam an.
[...]

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Worte des Autors:
Ohayo, ihr lieben! Ja, es kamen nun schon lange keine Kapitel... Sorry dafür, aber es ging mir in letzter Zeit nicht allzu gut. Jetzt fühle ich mich aber etwas besser und habe total Lust drauf diese Fanfiction fertig zu schreiben! Es werden noch so einige Kapitel kommen, vertraut mir. Viel Spaß beim lesen! ^^
~Lisya

Schulleben {Ereri-Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt