3. Wiedergutmachung

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Währenddessen in der Wanne
Das eiskalte Wasser macht den Teenagern zu schaffen. Es dauert nicht lange, bis beide einen Kälteschock erleiden und ihr Bewusstsein sich abschaltet. Jana gibt noch ihr bestes, um dagegen anzukämpfen. Mit geschlossenen Augen und zittrigen Lippen flüstert sie immer und immer wieder: "Nicht einschlafen, Madds.. Hörst du? Nicht.. Ein..schlafen.."
Jana nickt ein, während Paul genüsslich eine Zigarre anzündet. Er öffnet den Vorhang der Wanne wieder, ignoriert jedoch dass die beiden bewusstlos sind und fängt an zu reden.

"Wisst ihr, ich verabscheue ausnahmslos alle Fangirls. Nicht nur die von meinem Bruder. Normalerweise nehme ich mir auch keine mit Heim. Aber ihr.. Ihr habt irgendwie so einen Reiz. Ich wollte immer schon ein Haustier haben, doch meine Eltern erlaubten es mir damals nicht. Da habe ich die Nachbarskatze mitgehen lassen. So jung wie ich war, wusste ich nicht dass Katzen wasserscheu sind. Ich vermisse Lacey. So hieß sie, wisst ihr, die Katze. Ich wollte ihr nur ein angenehmes Bad bescheren, aber sie wollte nicht. Sie hat einfach nicht auf mich gehört, deswegen musste sie fühlen. Im Grunde genommen war ihr Tod dann ihre Schuld. Ja, ihr erinnert mich stark an sie. Lacey, o' Lacey."

Im selben Augenblick trafen Richard und Bob vor Pauls' Wohnbereich ein. Bob riss die Tür auf und schrie nach seinem Bruder. Als Paul ihm entgegen kam, packte Bob ihn am Kragen und hielt ihn gegen die Wand.

"Ich habe dir wohl nicht gut genug klargemacht, dass du die Finger von krummen Dingen lassen sollst. Du bist auf Bewährung du verdammter Bastard!"

Paul schwieg. Sein älterer Bruder war so ziemlich der einzige, den er respektierte.
Während Robert seinem Bruder eine Standpauke hielt, sah sich Richard nach den Mädchen um.
Er fand die beiden leblosen Körper im Bad und befürchtete zuerst das Schlimmste.
"Heilige Sch-"
Richard zögerte nicht und zerrte die Mädchen aus dem eisigen Wasser.
"BOBBY, die Mädchen sind komplett unterkühlt!", rief er daraufhin.
Der 33-Jährige packte seinen Bruder am Arm und zwang ihn, die Handschellen loszumachen.

"Wir müssen einen Arzt holen, Bob.. Das weißt du doch?"

"NEIN. Vergiss es. Die verständigen die Polizei und dann landet Paul wieder-"

"Dort wo er hingehört, verdammt!"
Richard wurde immer zorniger.

"Gut, zuerst.. Müssen wir sie ausziehen. Ihre Kleidung ist komplett nass. Sie brauchen etwas Trockenes. Dann bringen wir sie ins Hotel bis sie sich ausruhen."

"Und dann, Bobby? Was dann? Denkst du sie schweigen so einfach? Sie bekommen ein Trauma hiervon.."

"Und dann sehen wir weiter. Ich hole erstmal frische Kleidung."

Eingewickelt in Handtüchern und warmen Decken beförderten Richard und Bob die Minderjährigen Fans ins bekannte Harper Hotel. Es war nicht einfach, vor der Rezeption vorbeizuschleichen und sie in ihr Zimmer zu bringen. Die Männer trugen beide jeweils ein Mädchen in ihren Händen.

"Wieso fühle ich mich wie ein kranker Krimineller hierbei?", spottet Richard.
"Fast wie... Genau, wie Paul fühl ich mich."

"Lass es sein Richie, ich weiß dass Paul anders ist. Ich kann ihn aber nicht wieder verlieren."

Die beiden Freunde legten die Mädchen in ihre eigene Betten und verschnauften daraufhin eine Runde.
"Was machen wir jetzt bloß mit ihnen, Rich'?"

"Das fragst du mich? Ich weiß es nicht.. Wir warten zuerst bis sie sich erholen. Servieren ihnen Tee. Und bitten sie dann HÖFLICHST deinen Psycho-Bruder nicht zu verraten. Sie sind ja unsere Fans, ein Autogramm jeweils und dann hat sich das."

"Ja.. Ich hoffe nur sie verplappern sich nicht in unserer Fanbase, das wäre sehr, sehr schlecht.."

Die beiden sahen sich ruckartig an und ihnen entfuhr gleichzeitig ein "Klint".
Wenn der das erfährt, würde es Krawall geben.

Prinzessinnen auf der Erbse
[Jana's Sicht]
Mein Kopf drehte sich und ich brauchte eine Weile um zu realisieren, dass das kein Traum ist, als ich meine Augen öffnete. Es kam mir wirklich vor wie ein Albtraum, der geistesgestörte Paul, der Kälteschock in der Wanne. Aber wo war ich denn nun gelandet? Noch wichtiger: Wo ist Maddie?
Ich sah prompt zur Seite und mir viel ein Stein vom Herzen, als mir Maddie's Gesicht erschien. Erleichtert aber immer noch erschöpft strich ich ihr ein Haar aus dem Gesicht, über ihr Ohr. Nun öffnete auch sie ihre Augen.
"Wo sind wir hier wohl gelandet, Jay.."
"Und vor allem wie, Madds"
Ich zuckte auf, als zwei Stimmen aus dem Nichts ertönten.

"In Sicherheit seid ihr hier, das ist klar. Wie fühlt ihr euch?" - Richard
"Hört zu, es tut mir so unendlich leid.. Mein Bruder.. Er.. Ach, Hauptsache euch geht es jetzt gut." - Bob

Die Mädchen richteten sich auf, beide hatten nur ihr Höschen und ein weites Shirt an. Vor ihnen standen diese großen, staatlichen Schauspieler die sie so verehrten mit verschränkten Armen.
"Das nenne ich mal ein Abenteuer", entgegnet Maddie.
Bob antwortet.
"Hört zu, wir fahren euch gerne nach Hause. Ihr müsst uns nur versprechen dass diese Sache unter uns bleibt. Dann melden wir auch nicht, dass ihr euch in private Räume geschlichen habt."
Die Mädchen sehen sich gegenseitig an. Sie können ihr Glück kaum fassen, vor ihnen stehen die Personen, von denen ein großer Teil ihres Lebens abhängt. Die Menschen, denen sie auf Schritt und Tritt folgten - und nun liegen sie halbnackt in ihrem Bett.
"Wenn wir schon die Hölle durchmachen mussten, haben wir wohl Anspruch auf eine warme Dusche, oder?", entgegnete Jana frech.
Die Schauspieler schmunzelten.
"Natürlich, Kleines", antwortete Bob der Schülerin, gefolgt von einem warmen Lächeln. "Was auch immer ihr wünscht."

The 100 - Freche Mädchen scheuen nichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt