one

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Ich sah schon die Treppe, als ich plötzlich einen Schrei hörte...
Ich zuckte zusammen und sah mich um. Da entdeckte ich einen Gang, der vom Haupgang abzweigte. Ich wusste, dass ich das bedauern würde, aber schaute trotzdem vorsichtig um die Ecke und was ich sah, verschlug mir fast die Sprache. Ein Mann lag zusammengekauert auf dem Boden und schrie. Wahrscheinlich vor Schmerzen. Ein Rinnsal von Blut floss aus seiner Nase. Um ihn herum standen ein paar Leute und sahen verächtlich zu ihm runter. An der Wand lehnte ein braunhaariger, Mittfünfziger und rauchte eine Zigarre. Er stieß sich ab und ging mit grazilen Schritten auf den Mann am Boden zu. ,,Ich hab dir gesagt, dass du dich nicht mit uns anlegen sollst." Dröhnte er. Er hob seinen Fuß genau über den Kopf seines Opfers. Sein Fuß schnellte nach unten und ich quiekte auf. Im selben Moment wusste ich, wie dumm das war. Alle sahen sich zu mir um und ich presste mich gegen die Kalte Mauer. Ich hörte Schritte, Geflüster und dann stand ein bestimmt zwei Meter hoher Mann vor mir. Er hatte Goldblondes Haar, das an seinem Kopf klebte, wie mit Öl festpappt. Er starrte mich durch seine kleinen Schweinsäuglein an und packte mich dann unsanft und ruppig um meine Taille. Ich wurde einfach hinter ihm hergeschleift. Ich war übrigens etwas mehr als 1, 70 groß. Er warf mich auf den Boden, direkt vor die Füße von dem Zigarrentyp. Der Tote Mann war wenige Meter weiter gegen eine Mauer gelehnt. ,,Ein hübsches Mädchen?! Das fehlt mir jetzt nur noch zu meinem Glück." Sagte eine Stimme neben meinem Ohr. Die Männer, die um mich herum standen lachten. Ihr vermutlicher Boss strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und seine Lippen berührten meine Wange. Ich hasste den Geruch von Zigaretten, also drehte ich meinen Kopf weg und schaute ihn böse an. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, dass ich mich wehrte. Er betrachtete mich. Sein Blick blieb besonders lange an meiner Oberweite hängen. Ich schaute ihm direkt ins Gesicht. Was sie wohl nun mit mir anstellen würden? Ich hoffe nicht das selbe wie mit ihrem letzten Opfer. Ich schaute zu dem toten Körper hinüber. Da sah ich, wie sich seine Brust leicht und etwas stockend hob und senkte. Vielleicht hätte er ja eine Chance, das hier zu überleben. Plötzlich fiel ein Schuss und einer der Männer fing an, zu röcheln. Er fasste sich an sein weißes Hemd, auf dem sich langsam Blut verteilte. Ich kniete mich neben ihn und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Die anderen Männer versteckten sich hinter den Säulen und zogen ebenfalls Waffen und begannen, auf die Angreifer zu schießen. Ich sah auf und entdeckte eine Gruppen von ungefähr einem halben Dutzend, vermummten Männern, die auf meine Peiniger schossen. Ich versuchte verzweifelt, den Mann in meinem Schoß in Deckung zu zerren, aber dieser war zu schwer. Ich begann zu schluchzen, was in dem ganzen Gewusel wahrscheinlich überhaupt nicht auffiel. Ich sah dem Mann ins Gesucht und bemerkte mit Schreckem, dass er halbtod war. Seine Augen waren starr an die Decke gerichtet und seine Hand drückte meine. !,Keine Angst." Versuchte ich ihn zu beruhigen, aber er schien trotzdem viel Angst zu haben, denn seine Augen waren aufgerissen. Ein letztes Mal atmete er schwer ein und aus und dann starb er. Ich ließ ihn los, denn es erschreckte mich, einen toten Körper zu berühren. Ich kroch in Deckung zu dem Mann, der gegen die Wand gelehnt war. ,,Können Sie mich Hören?" Fragte ich und er richtete seinen Blick auf mich. Er nickte. Ich atmete erleichtert auf. Seine Nase schien gebrochen zu sein und auch ein paar seiner Rippen schienen hinüber zu sein. Ich wollte ihm gerade helfen, das schlossen sich zwei starke Arme um mich und zogen mich auf die Beine. Ich strampelte und versuchte mich zu befreien. Ich schaute an meinem Entführer hoch und sah einen hübschen jungen Mann (Bild). ,,Komm, ich will dir doch nur helfen." Sagte er mit einer dunklen rauen Stimme. ,,Ich muss ihn verarzten, bitte! Er stirbt sonst!" Bat ich. Er schaute mich mit einer Hochgezogenen Augenbraue an und seufzte. Dann gab er einem Mann der hinter ihm stand (den ich bis jetzt nicht bemerkt hatte. Genau wie die anderen die sich gerade noch eine Schießerei mit dem Zigarrenmann und seiner Gang lieferten) ein Zeichen und dieser hob den verletzten hoch. Aber der Mann, der mich festhielt, ließ nicht los, sondern zog mich mit sich. Da hörte ich einen Knall. Das letzte, an das ich mich erinnern konnte, war ein lauter ruf. Dann wurde alles schwarz.

Your True Colors (Slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt