Kapitel 4

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Ich blinzle um mich langsam an das Licht zu gewöhnen. Wie so oft bin ich vor der Ansage wach. Ich kapiere erst sehr spät, dass ich ein paar kristallblaue Augen blicke. "Guten morgen, Prinzessin!",flüstert Thomas und grinst mich verschmitzt an. "Hey",zische ich,"wir dürfen doch erst nach der Ansage aufsehen" Als Antwort bekomme ich ein lässiges Schulterzucken. "Komm, leg dich zu mir", biete ich an und rücke dichter an die Wand um mein Angebot zu verdeutlichen. Das läßt sich Thomas nicht zwei Mal sagen. Er kriecht zu mir unter die Decke und schaut mir, mit einem Lächeln auf den Lippen, in die Augen. "Hast du vor meinem Bett gekniet und gewartet bis ich aufwacht?", breche ich die Stille. Er lacht leise auf. "Vielleicht... Vielleicht habe ich aber die halbe Nacht vor deinem Bett gekniet und dir beim schlafen zugesehen." Das schockt mich. Allein schon der Gedanke daran, dass er wegen mir nicht geschlafen hat. "Oder vielleicht saß ich die halbe Nacht vor deinem Bett und habe mich selbst bekämpfen müssen mich nicht zu dir zu legen. Such dir eine Möglichkeit aus." Ich lache auf. "Es gibt 50 andere Mädchen hier die du auch im schlaf beobachten könntest. Wieso ich?" Er sieht mich erstaunt und leicht traurig an. Dann lächelt er aber wieder. "Ich weiß nicht, Holly. Wieso denn nicht?" Die Ansage beginnt und man hört genervtes Stöhnen und lautes Gähnen aus allen Richtungen. Ich atme auf. Ich hätte eh nichts mehr zu sagen gehabt. Als ich und Thomas uns aufsetzen und ich beginne das Bett zu machen, sehen uns einige mit einem leicht perversen Grinsen an.

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