Kapitel 5

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PoV Stegi

Wir verließen schweigsam die Einfahrt der Schule und betraten einen mit Kieselsteinen bedeckten Weg, der etwas abgeschottet von all den lauten Autos durch verschiedene Gassen führte. An einer Haustür in etwas weiterer Entfernung stand ein Mädchen und starrte uns an, ihre hellgrauen, fast schon bläulichen Augen kalt wie Eis. Diese konnte ich sogar aus dieser Weite erkennen. Sie drehte sich weg und das Letzte, was ich sah bevor sie in einem großen, teuer wirkenden Haus verschwand, waren ihre langen haselnussbraunen Haare. Wieso hatte sie mich so angestarrt? Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen.

"Erzähl mal, wieso seid ihr so plötzlich hierher gezogen? Ehrlich gesagt ist es ungewöhnlich, dass ein Schüler mitten im Jahr kommt. Du hast noch nicht mal die Bücher bekommen, oder?", fragte Tim, während wir langsam den verschneiten Weg entlanggingen und so versuchte ich nicht an das Mädchen von vorhin zu denken.

"Mein Dad hat hier einen Job bekommen und jetzt wohnen wir zu zweit hier."-"Zu zweit?"-"Ja, zu zweit. Meine Mutter und meine kleine Schwester wohnen noch in Karlsruhe, weil sie dort arbeiten beziehungsweise zur Schule gehen."-"Achso.", meinte Tim daraufhin, nicht mehr und nicht weniger. Ich war ihm dafür irgendwie dankbar, denn er sollte nicht den Grund erfahren, aus welchem Grund ich nicht in Karlsruhe geblieben war. Wir kamen in unserer Straße an. 

"Und wie ist es bei deiner Familie? Wohnt ihr schon lange hier?", fragte ich ihn. Er schwieg und ich schielte unauffällig zu ihm herüber. "Wir wohnen seit etwa einem Jahr in der jetzigen Wohnung. Aber das ist eine lange Geschichte, ich erzähl' sie dir ein andermal, okay?" Er versuchte so unbeschwert wie möglich zu klingen, aber eine Spur von Trauer schwang in seiner Stimme mit. GG Stegi. Wieso musste ich ihn das ausgerechnet fragen? "E-es tut mir leid wenn ich-" setzte ich an, doch er unterbrach mich mit einem leisen Kichern:"Kein Problem, wie gesagt, ich erzähl's dir bald mal." 

Er wollte jetzt wohl nicht seine ganze Lebensgeschichte erzählen und das respektierte ich. Schließlich machte ich doch genau dasselbe mit meiner Familie und mit ihm, oder? Nun standen wir vor unserem großen Wohnhaus.

"Möchtest du zu mir mit nach oben? Damit du in etwa den Lernstoff vergleichen kannst und wir eventuell die Hausaufgaben zusammen machen. Ohne Schulbuch wir das nämlich schwer", lachte er und schaute mich erwartungsvoll an. Er lud mich zu sich ein. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Seit 2 Jahren hatte mich niemand so etwas gefragt. Und diese Wörter zu hören, nach so langer Zeit...

Es machte mich unbeschreiblich glücklich.

"Gerne.", antwortete ich glücklich und so machten wir uns auf zu seiner Wohnung.

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Soooo, das Kapitel kam also doch noch heute x3

Es ist etwas kürzer geworden, aber...freut euch eventuell schon mal auf morgen ^^ Oder vielleicht auch nicht? >:3

Hab jetzt mal ein Lied eingesetzt ( ist ein bisschen kurz <:3) und hoffe, das untermalt die Stimmung mehr ^^

Falls euch das nicht interessiert, die Musik anzuhören ist nicht lebenswichtig ;3

Tschüüüss ^^

Leaves I Stexpert FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt