Kapitel 33

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Musikinfo

Ab dem '*' die Musik anmachen (nicht schon beim ticktack ;3)

Viel Spaß!

PoV Tim

Stegi plumpste vor mir auf den Boden und schaute mit einem geschockten und verletzten Gesichtsausdruck auf. Doch in diesem Moment war ich nicht der normale Tim, der ruhige, der, der zuhört. Ich war ein unkontrollierbares Monster, welches alles zerstörte, egal was ihm in die Quere kam. Wütend auf alles und jeden und bald auch auf mich selbst, wenn ich diese Tat bereuen würde.

"Lass mich doch einfach! Erstens geht dich das nichts an und zweitens ist das nichts Besonderes!"

Seine wunderschönen Augen verwandelten sich in Schlitze, die mich gehässig anstarrten, während er aufstand und seine Sachen aufsammelte:

"Schön, dass du so denkst... Ich muss zu meinem Kurs."

Damit drehte er sich um und verschwand. Und mit ihm verflog auch  meine Wut und hinterließ nichts als eine kalte, schwarze Leere. Ich lockerte meine Kiefermuskeln und schnaufte einmal durch. Danach drehte ich mich um und legte meine Stirn an die kühle weiße Wand. Wieso hatte ich Stegi das angetan? Meine Fingerspitzen strichen an meinen Wangenknochen entlang. Die Kälte schlang sich immer mehr um mich und meine Gedanken. Sie wurden unkontrollierbar und begannen sich um den gestrigen Abend zu kreisen.

*tick tack tick tack*

Das leise Geräusch  der Küchenuhr konnte ich bis in mein Zimmer hören.

*tick tack tick tack*

2:47 Uhr und sie war immer noch nicht da. Hier war es völlig dunkel, nur von meinem Fenster aus schien schwaches gelbliches Licht durch die Ritzen der Rollos. Und natürlich meine Digitaluhr an meinem Nachttisch, dessen Ziffern grün leuchteten. 

2:48 Uhr. Immer noch nicht.

Schlagartig öffnete ich die Augen und richtete mich auf. 3:27 Uhr. Verdammt! Doch bevor ich mich darüber ärgern konnte, eingeschlafen zu sein, vernahm ich ein Klacken von außerhalb meines Zimmers. Die Tür wurde gerade geschlossen- also war ich doch rechtzeitig! Schnell sprang ich aus dem Bett und rannte zum Eingang. Im Dunkeln erkannte ich meine Mutter, wie sie durch den Flur stolperte. Als ich das Licht anmachte, kniff sie die Augen zusammen und lallte: "Ich...bin wieder zuhaus'."

Ich führte sie in das Badezimmer, damit sie sich an den Rand der Badewanne setzen konnte. Als meine Mutter ihre graue Stoffjacke auszog, erkannte ich rote Striemen an ihren Armen die sich bis zu ihrem Oberkörper zogen. Ich wollte gar nicht wissen, wo sie aufhörten. Und war das ein Knutschfleck unterhalb ihres Schlüsselbeins?

Während meine Mutter mit einem leeren Blick geradeaus starrte, kniete ich mich mit einem Abschminktuch vor sie und wusch ihr mit Eyeliner verlaufenes Gesicht.

*

"Was soll das? Du musst morgen doch arbeiten", murmelte ich, während ich langsam die Schminke abtupfte. - "Was soll was? Tim, ich bin erwachsen. Ich kann tun, was i-ich will."

Ich hielt inne. "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du hast so etwas, das nennt sich Kind", meinte ich nun etwas lauter und deutete auf mich. -"Sei nich' so spießig. Hab' auch mal etwas Spaß", kicherte sie, doch in mir begann sich  Wut aufzubauen:

"Ach, in irgendwelche Bars gehen und mit wildfremden alten Leuten rumzumachen nennst du also Spaß?"- "Nicht' in s-so 'nem Ton, Tim!", stotterte meine Mom mit zusammengekniffenen Augen, jedoch konnte ich mich nicht mehr zurückhalten:

"Wieso können wir kein normales Leben führen?! Denkst du, Papa würde wollen, dass du dich so benimmst?"- "Wie kannst du es wagen!", schrie meine Mutter und holte mit ihrer rechten Hand aus. Sie traf mich an meiner Wange nahe meines Auges und der Schlag riss meinen Kopf nach rechts. Die Stelle begann zu pochen, während ich mich langsam wieder zu ihr drehte. 

Und da sah ich es. In ihrem Blick waren Reue, Trauer und... Klarheit. Das war meine Mama von früher.

Doch... währenddessen zog sich in mir etwas schmerzhaft zusammen, denn ich konnte ihr noch nicht sofort verzeihen. Nach der ersten Nacht in der Bar,in der ich den Erwachsenen spielen musste, ja. Auch nach der zweiten, der dritten, der vierten,... Aber es wurde zu viel.

Sie war mir gegenüber noch nie handgreiflich geworden, doch jetzt der Schlag, der Wutanfall, aber auch die Trinkerei, die scheinbare Gleichgültigkeit über mein Leben. Ich konnte ihr noch nicht verzeihen. Meine Beine bewegten sich automatisch weg von meiner Mutter, weiter in mein Zimmer. 

"Tim!" war das letzte, was ich hörte, bevor ich meine Zimmertür absperrte und das Kissen über meine Ohren hielt. Bevor die Tränen anfingen, über mein Gesicht zu laufen und ich auf einen befreienden traumlosen Schlaf wartete.

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Ihr habt die Info ja schon gelesen, trotzdem: tut mir leid mit der Pause und hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen :3

Eigentlich sollte Stegi ihn ja trösten, aber am nächsten Tag hat Tim es ja verkackt.. *seufz* was mach ich mit den beiden nur..? cx

Ich hoffe, ihr seid wieder irgendwie in die Story reingekommen, aber sonst erklärt das vorherige Kapitel ja recht viel davon :3

Aaaaaalso gute Nacht euch und tschüüüüss :3

Leaves I Stexpert FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt