four

114 11 2
                                    

[sophie]

Ich wurde wach, weil sich jemand auf mich drauf schmiss. ,,Aufstehen! Du hast Geburtstag!"

Sofort saß ich aufrecht im Bett. Dabei knallte ich voll mit meinem Kopf gegen Bens Kinn, da er ja auf mir saß. ,,Autsch", ich rieb mir meine Stirn. Ben hielt sich vor lachen den Bauch.

Erst jetzt bemerke ich Kim, die mit einem Tablett in der Hand im Türrahmen steht. Sie sieht uns grinsend an. Benni umarmt mich ,,Happy Birthday Maus". ,,Danke!", ich grinste breit. Auch Kim kam auf mich zu, stellte das Tablett neben mir ab und versuchte mich so gut es ging zu umarmen. ,,Alles Gute", auch ihr dankte ich und widmete mich dem Tablett.

Auf dem Pancakestapel war eine 18 aus Nutella und in dem Cupcake daneben steckte eine kleine Kerze. ,,Aww Danke, ihr seid so lieb!", ich lächelte die beiden an.

Ben war in zwischen von mir runter gestiegen, so dass ich mich wieder frei bewegen konnte. ,,Gerne, die Pancakes sind mit viel Liebe entstanden!", erklärte Ben mir. Ich musste lachen. ,,Der Cupcake auch!", versicherte Kim ebenfalls. ,,Alles klar!", lachte ich.

Beim Frühstücken wurde ich von den Zweien beobachtet. Als ich gerade den letzten Schluck Orangensaft ausgetrunken hatte, wurde ich schon gefragt, ob es geschmeckt hat, was ich natürlich bejahen konnte.

Nachdem alles wieder weggeräumt war, wurde ich dazu aufgefordert ein Kleid anzuziehen. Es war von Hollister, schwarz und mit kleinen weißen Ananas, dazu cremefarbene Converse. Meine Haare ließ ich offen. Kim schminkte mich noch mit schwarzem Eyeliner und Wimperntusche. Hier und da zupfte sie noch was zu recht und nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir dann alle fertig.

Ich wollte gerade die Tür öffnen, doch ich wurde zurück gehalten. ,,Stopp! Warte mal." Ich drehte mich um ,,Was ist denn jetzt noch?" Ich schaute die beiden an. ,,Ben, hast du die Augenbinde?" ,,Nein, ich dachte du hast sie?" ,,Dann liegt die noch oben..." ,,Warte ich hole sie", Ben sprintete die Treppe hoch.

,,Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft die Augen verbinden?!" ,,Klar wo nach siehts denn sonst aus?" Ich starrte Kim an. Als Ben dann die Treppe wieder runter stolperte, legte er sich erstmal fast auf die Nase.

Nach weiteren 10 Minuten waren sie dann gegen meine Proteste angekommen und schafften es mir die Augen zu verbinden. Ich hasste es wenn ich nichts sehen konnte.

Sie brachten mich zum Auto, vermutlich fuhr Ben. Es war still im Auto. Eine viertel Stunde später hielt der Wagen. Kim half mir raus. Während wir irgendwo hin liefen, redete Ben die ganze Zeit darüber wie aufgeregt er doch war. Ich wusste zwar nicht warum, eigentlich war es ja mein Geburtstag, aber er freute sich für jeden mit.

,,So wir sind da!", es wurde an eine Tür geklopft. ,,Hello!", rief eine Stimme, die ich nur Lea zuordnen konnte. ,,Wir nehmen dir jetzt die Augenbinde ab", ich nickte. Die Augenbinde wurde abgenommen und schon konnte ich wieder sehen.
Wir traten über die Türschwelle. Sofort fingen alle an zu singen. ,,Happy Birthday to you, Happy..."

Alle waren da, meine Freunde und Freundinnen, meine ganze Familie, meine Reitlehrerin und die ganze Stallgemeinschaft. Ich freute mich gerade so mega!

Als das Lied zu Ende war, fiel ich erstmal jedem um den Hals. Plötzlich schrie meine Reitlehrerin: ,,So... Jetzt gibts aber erstmal Geschenke!" Alle gingen an die Seite. Erst jetzt fiel mir auf wie groß der Raum überhaupt war. Da, wo gerade noch alle vor standen, stand ein nagelneues Motorrad. Eine Kawasaki ZX9R in grün.

,,Oh mein Gott", ich fasste es nicht. Ich habe ein Motorrad. Ab heute durfte ich es fahren. Ahh ich war so glücklich.
Auf dem Tisch daneben waren noch kleinere Geschenke. Es waren viele CD's und DVD's. Von meiner ,,Stallfamily" habe ich das HVPOLO Set (die klassische Schabracke, Fliegenohren, Bandagen und Gamaschen) in koralle bekommen.

Jetzt gab es Kuchen. Es war ein riesen Buffet aufgebaut. Torten, Muffins, Waffeln, Pudding und Tiramisu. Lecker!

Nachdem ich meine kurze Geburtstagsrede beendet habe, stürzte ich mich sofort auf das Tiramisu. ,,Meins!", neben mir fing jemand an zu lachen. ,,Nene, ich will auch was!" Ben liebte Tiramisu mindestens genauso viel wie ich. ,,Nö.", antwortete ich nur. ,,Na warte" und schon fing die Jagd an. Ich, mit der Schüssel in der Hand, rannte so schnell wie es ging Richtung Badezimmer. Schnell schnappte ich mir noch einen Löffel vom Tisch und schon war ich weg.

Ich war fast an der Tür, da wurde ich plötzlich an den Hüften hochgehoben. Ich schrie auf und versuchte mich frei zu strampeln, hielt aber dennoch die Schüssel fest in den Händen, die bekam garantiert keiner!

Ben lachte mich die ganze Zeit aus ,,Idiot". ,,Wie hast du mich gerade genannt?", er guckte mich geschockt an. ,,Idiot" grinste ich. Er ließ mich runter und drehte mich so, dass wir uns anschauen konnten.
Ich nahm die Schüssel mit meinem Tiramisu noch fester in den Arm. Ben versuchte ernst zu bleiben. Wie gesagt, er versuchte es, was aber nicht so ganz klappte, da man ihm ansah, dass er sich das Lachen verkneifen musste.
Er war nicht so ein Klischee-Schwuler, sondern ein ganz normaler Typ, bloß dass er sich mehr zu dem männlichen Geschlecht hingezogen fühlte. Klar hatte er manchmal ein paar Aussetzer, aber sonst war alles gut. Er war wirklich der beste beste Freund den man sich vorstellen konnte.

,,Du willst also nicht, dass ich mit dir deinen Motorrad-Führerschein abhole?" Ich machte große Augen. ,,Doch!" ,,Dann nimmst du das jetzt zurück" ,,Nein, du bist immer noch ein Idiot", grinste ich wieder. ,,Dann nicht", er drehte sich um und wollte gehen, doch ich rief ihm noch hinterher ,,Okay, dann frage ich Thies ob er mit mir fährt." Sofort drehte er sich wieder um und schaute mich böse an.

Thies war der Sohn meiner Reitlehrerin, ein guter Freund von mir, doch Ben konnte ihn überhaupt nicht ausstehen. Aber das beruhte auf Gegenseitigkeit. Keine Ahnung warum, war mir aber auch egal. Ich hab schon öfter mal versucht die beiden in eine nette Unterhaltung zu verwickeln, doch das endete immer so, dass sie sich anschnauzten.

,,Ich fahre mit dir!" ,,Ach jetzt doch?" ,,Ja, ich will nicht, dass der-" er zeigte auf Thies ,,-mit dir fährt" und schon war das Thema abgehakt.

Er kam auf mich zu und wir umarmten uns. ,,Tut mir leid" Jetzt entschuldigte er sich, obwohl er nichts getan hatte.
,,Nein, ich sollte mich entschuldigen, tut mir leid, alles wieder gut?" Er nickte. ,,Ja, alles wieder gut. Komm lass uns gleich fahren, okay?" ,,Okay."

these blue eyes [lrh]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt