Kap 3

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"Hier ist absolut niemand, Finn!" Beschwerte sich Abriam. Ich verdrehte die Augen "Wenn du weiter so brüllst wird er sich nie zeigen" leise schlich ich weiter durch das Unterholz. Melodia nickte mir zustimmend zu und folgte dann Talana. Ich zog alleine weiter, da Abriam und Jamie in anderen Richtungen suchten. Lange blieb wieder alles still, dann hörte ich das Fauchen des Jungen "Jamie!" Ich lief los in die Richtung. Jamies Schritte waren zügig hinter mir zu hören. Ich bremste ab und bedeutete ihm still zu sein. Wir standen im Schutz der Bäume vor einer kleinen Lichtung, auf der der Junge saß und fauchend meine Jacke vor einem Wolf verteidigte. Jamies Mund klappte wortwörtlich auf und er beobachtete den Kleinen fasziniert. Der Wolf gab sich schließlich geschlagen, tapste in die andere Richtung ohne uns gewittert zu haben, jedoch schien der Kleine etwas abbekommen zu haben, Blut rann aus einer langen Kratzwunde an seinem Oberarm "Bleib hinter mir, lass mich vor, komm erst wenn ich es sage und schau dir dann seine Wunde an" wisperte ich. Jamie nickte den Blick nicht von dem Jungen abwendend. Ich trat aus dem Gebüsch und räusperte mich. Er schreckte sofort zusammen und starrte mich aus großen Augen an. Angst schlich sich in seinen Blick "Ich tue dir nichts" flüsterte ich kaum hörbar und ging ein paar Meter vor ihm in die Knie "Alles ist gut.." murmelte ich, als er langsam näher kam. Langsam streckte ich meine Hand aus. Er beäugte sie kritisch und schnüffelte versuchsweise daran. Ich lächelte sanft "So ist's gut, ich bin hier um dir zu helfen" ich deutete auf seinen Arm. Er schaute auf die Wunde und zuckte zusammen "Darf ich?" Ich nickte etwas und griff zart nach seinem Handgelenk. Er ließ es zu und schaute mich aus großen Augen an. Langsam winkte ich Jamie her. Der Kleine fauchte sofort und wandt sich, doch ich streichelte beruhigend seinen Unterarm "Shh, alles gut, er ist ein Freund, shh" Jamie kniete sich neben uns, lächelte fasziniert "Alles okay, ich will mir nur deinen Arm anschauen" der Junge beruhigte sich etwas, doch blieb so inin Position, dass er Notfalls sofort abhauen konnte "Die müsste eifentlich genäht werden, Finn. Ich hab aber nichts hier und wenn er einfach wieder weiter durch die Wälder streicht wird es sich definitiv entzünden. Ich bin nicht sicher ob er das überleben würde" seufzend nickte ich und bedeutete ihm zu den anderen zu gehen. Je weiter Jamie ging, desto entspannter wurde der Kleine "Das-" ich deutete auf seine Verletzung "-müssen wir flicken.. bitte komm mit uns.. wir werden dir nichts tun" ich stand auf und hielt ihm meine Hand hin. Er runzelte seine verdreckte Stirn. Sanft lächelnd nahm ich seine Hand, des unverletzten Armes und nickte aufmunternt. Vorsichtig zog ich ihn auf seine zitternden Beine. Er war etwas kleiner wie ich selbst, weswegen er aus geweiteten Augen hochschauen musste. Er stolperte mehr als er lief und ich war mir auch nicht sicher, wie lange seine Abgemagerten Beine ihn tragen würden, doch wir schafften es bis an die Höhle. Als er die anderen dort sitzen sah, ging er direkt wieder auf alle viere in Angriffsposition und knurrte "Hey.. die sind gut.. keine Angst.." der Blick der anderen strahlte Unglauben aus, während Jamie nur nett lächelte und mit einer Wasserschüssel zu uns kam. Der Kleine ließ ihn und kippte das Wasser sofort in seinen Mund, so gierig das die Hälfte an seinem verdreckten Körper hinunter lief. Dankend nickte ich Jamie zu "Kann er sprechen?" Fragte Melodia erstaunt. Ich schüttelte den Kopf "Er versteht uns auch nicht.." Abriam stand auf und pirschte zu uns. Fauchend versteckte sich der Junge hinter meinen Beinen "Abriam bitte, er ist misstrauisch, lasst ihm Zeit sich an euch zu gewöhnen. Wenn er selbst zu euch kommt, gut. Wenn nicht, lasst ihn, okay?" Talana stand ebenfalls auf "Der bleibt bei uns?! Finn wir haben weder Verpflegung noch sonst irgendwas für eine weitere Person!" Ich spürte den Jungen mit dem Stoff meines Hosenbeines spielen, ihn machte das alles wohl nervös "Ich werde ihm die Hälfte meines Essens abgeben, trinken können wir uns hier Wasser besorgen, wenn er schon Jahre aus Flüssen oder so hier trinkt können sie nicht schlimm sein und eine Ersatzdecke haben wir, also sehe ich kein Problem darin ihn bei uns bleiben zu lassen" sie schaute mich finster an "Du kannst die Hälfte deines Essens nicht ihm lassen, dann habt ihr beide definitiv zu wenig" Jamie hob die Hand "Ich werde auch mit ihm teilen" Melodia hob ebenfalls ihre Hand. Dankbar lächelte ich beide an. Abriam schnaubte und warf mehr Holz in das Feuer "Aber er braucht einen Namen" grinste Melodia überlegend schaute ich zu dem Jungen, der sich müde an meine Beine schmiegte "Ich hab einen.. Silas.."

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Something Big - boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt