Kapitel XXVII

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Marie schaut zu dem großen Meermann auf und schluckt, was hat er gegen sie? Doch auf einmal verändert sich sein Gesicht zu einem strahlenden Lächeln und umarmt sie. Marie ist mit ihren Beinen schon längst nicht mehr auf dem Boden und bekommt nur noch schwer Luft. „König Neptun? Bitte lasst sie wieder runter, ich hätte Marie gerne noch etwas länger als Kapitän." „Oh Entschuldigung, geht es dir gut?" „J-ja doch." Der alte Mann lächelt und tätschelt ihr den Kopf, er führt sie zu den Stufen, wo die Prinzen sitzen. Jeder der Drei nimmt auch sie wieder in den Arm, Marie versteht gar nichts mehr. „König Neptun ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber wieso seit ihr so freundlich zu mir ohne mich zu kennen?" „Du bist die Tochter von Tamursa und Ricci, du gehörst zu unserer Familie." „Was?" „Ich glaube ich sollte dir die gesamte Geschichte erzählen, bitte folgt mir doch alle." Marie, ihre Crew und die Söhne Neptuns folgen diesem in einen großen Raum mit vielen Kissen auf dem Boden. „Macht es euch bequem wollt ihr einen Kaffee oder Tee?" Der König strahlt eine faszinierende Ruhe aus und Marie weiß nicht so recht, ob sie ihn anschreien soll oder seine Ruhe in sich aufnehmen. „Du bist nicht gerade ausgeglichen meine Liebe, deine Eltern können das um einiges besser." „Bitte?" „Du strahlst sehr viel Unruhe aus, du musst lernen dein inneres Gleichgewicht zu halten." „Ich habe in letzter Zeit viel durchgemacht, da ist das nicht so einfach." „Was ist da oben passiert?" Der alte Mann sieht fragend zu Marie und dann zu Arsael, eigentlich wollte Arsael genau dieses Gespräch vermeiden. „Nunja also was Marie damit sagen möchte ist, dass es derzeit nicht sehr einfach für uns war." „Mein Vater und auch Thatch sind tot." Die königliche Familie sieht die Rothaarige geschockt an und minutenlang ist sehr still in dem großen Saal. Der König blickt in die traurigen blauen Augen von Marie und nickt. „Ricci hat es also nicht geschafft." „Die Marine hat uns gefunden, ich wusste gar nichts über sein früheres Leben, dementsprechend konnte ich ihm auch leider nicht helfen. Wir wollten ihn retten, aber wir waren zu schwach." „Du bist noch jung, wie lange bist du jetzt Piratin? Ein paar Monate? Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen." „Aber wegen mir ist mein Papa tot." Der König geht auf sie zu und nimmt sie in den Arm, er streicht ihr sanft über den Kopf. „Du kannst nichts dafür, es war wohl Schicksal, dass das alles passieren musste."      „Genau, aber ich glaube Marie würde gerne noch etwas anderes wissen." „Achso ja genau, das habe ich schon fast wieder vergessen." Der König macht eine einladende Geste und alle setzen sich auf eines der vielen umherliegenden großen Kissen. „Deine Mutter Tamursa ist eine von uns, wie du wohl schon weißt, dein Vater kam damals mit Rogers Crew zu uns. Sie waren friedliche Männer und haben viel mit uns gefeiert und von der Welt da oben erzählt. Deine Mutter war sofort von Ricci fasziniert, aber sie wussten, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie geben konnte." „Aber dennoch gibt es mich." „Ja, Liebe ist stärker als jeder Konflikt der Welt." Neptun geht auf das große goldgerahmte Bild der Fischmenscheninsel zu und streicht darüber. „Es war nicht einfach für die beiden, dein Vater ist natürlich mit Roger weitergezogen. Doch ein Jahr später war er wieder da, er hielt um die Hand deiner Mutter an und ist somit auch aus der Crew ausgetreten." „Aber warum kam ich erst so spät auf die Welt?" „Woher soll ich das denn wissen? Es war nun mal so, was wohl von Vorteil für die beiden war um mehr Zeit miteinander zu verbringen." „Wie meinst du das?" „In dem Jahr als du das Licht der Welt erblickt hast, gab es große Probleme hier. Es war für dich als Baby und deinen Vater sicherer wieder an die Oberfläche zu gehen, wo ihr hergekommen wart." „Aber ich hatte doch auch Blut von euch in mir?" „Ja aber du hast die Gestalt eines Menschen, also bist du unerwünscht." „Ich werde von meinem eigenen Volk verstoßen?" Traurig nickt der König und seufzt vor sich hin. „Meine Frau hat versucht das Problem zu beseitigen aber es wurde nicht angenommen und dann wurde sie von einem Menschen getötet." „Zu dem Zeitpunkt mussten wir dann fliehen?" „Richtig."

Feuer oder Schwert? Wofür schlägt dein Herz?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt