05. Chapter || Massaker

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Sayo's POV

Ich wartete geduldig, bis der Herr weggehen würde, doch er ging einfach nicht. Wie lange wollte er bitte bleiben? Sobald er gehen würde, weigere ich mich bei Mutter ihn heiraten zu müssen, selbst wenn ich hier eigenhändig verschwinden müsste. Niemals würde ich einen fremden Mann heiraten, der warscheinlich vier Mal älter ist wie ich. Die Vorstellung ist echt grotesk, was hielt wohl sein Sohn davon, dass er mit einer Elfjährigen vermählt werden müsste?

"Mein Sohn müsste gleich kommen um seine Braut kennen zu lernen."

Was?! Das ist doch nicht sein ernst..Grrr..

Mir entglitten sämtliche Gesichtszüge, als er das gesagt hatte. Musste das wirklich sein? Oh Jashin, was wäre, wenn er genauso drauf ist, wie die beiden Gestörten vor mir?!

"Zieh nicht so ein Gesicht, Sayo. Geh dich lieber hübsch machen! Die Sachen liegen im Gästezimmer."

Im Gästezimmer also, das war alles schon monatelang geplant, wie es scheint.

"Ja, Mutter." flüsterte ich kleinlaut und verschwand, nachdem ich eine leichte Verbeugung gemacht hatte. Ich durfte mir nichts anmerken lassen, heute würde ich von hier verschwinden. Am Besten nachts.

~~

Ich hatte gerade das Kleid und die hohen Schuhe angezogen, welches für mich hergerichtet war. Das erklärte die ganzen Stunden, in denen ich lernte wie man eine Frau wird und was man können sollte. Wow und ich dachte sie will mir als Mutter endlich mal was beibringen wollte, Scheiße. War doch klar.

Wütend rannte ich in mein Stübchen in Keller und holte hinter der Matratze die Klinge heraus. Es tut so weh. Warum?!

Sauer nahm ich fest die Klinge in die Hand und hielt sie an mein Bein, die Handschuhe aus Seide durften nicht schmutzig werden. Das ist das erste mal, dass ich richtige Kleidung trage seit ich hier bin. Wie schön es sich anfühlt, gleich würde ich ein noch schöneres Gefühl verspüren. Ich drückte leicht zu und lächelte, als der Druck sich verstärkte. Fasziniert, ja fast schon verträumt betrachtete ich das Blut, dass an meinem Bein entlang floß. Wohlig seuftzte ich und schloss meine Augen. Einen kurzen Moment genoss ich noch das Gefühl, bevor ich mir ein Taschentuch nahm und das Blut wegwischte. Zum Glück hatte ich eine Menge Verbände hier, Mutter hat sie hier unten gelagert und sie vergessen. Nach ein paar geübten Handgriffen hatte ich dieses befestigt.

Plötzlich hörte ich schreie, die immer lauter wurden und zum Schluss endgültig verstummten. Ich schreckte auf und drehte mich um, denn meine Tür hatte sich langsam geöffnet...

Denn die Wahrheit ist relativWo Geschichten leben. Entdecke jetzt