One Shot 6 // Love...?

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Louis' p.o.v.:
Was ist Liebe? Ist es das Gefühl der Geborgenheit? Oder ist es das Gefühl, wirklich geliebt zu werden? Doch wie fühlt es sich an, geliebt zu werden? Fühlt es sich an wie es überall beschrieben wird? Fühlt es sich so an, als würden einem Schmetterlinge durch den Bauch fliegen? Oder Feuerwerke hochgehen? Fühlt es sich wirklich so an, als ob Feuerwerke in einem explodieren? Und ist es wirklich so, dass man bei dieser einen Person dann einfach man selbst sein kann? Diese Person einen versteht, auch wenn man nichts sagt? Diese eine Person ehrlich zu einem ist und einem nichts böses will? Dass diese eine Person einen immer gut behandeln wird, einen mit seiner Liebe überschüttet? Doch vielleicht ist die Liebe auch einfach nur etwas für Filme und Bücher, denn im realen Leben war sie alles, doch nichts von oben beschriebenem. Sie brach einem das Herz, innerhalb weniger Sekunden. Sie machte einem klar, wie schnell die schönen Dinge im Leben vergehen konnten. Und wie unecht manche dieser Situationen doch waren. Wie gespielt. Und wie schnell man von der ach so berühmten Wolke 7 fallen konnte, bis auf den harten Boden der Realität. Dort angekommen fühlt man sich, als wäre in einem alles zerrissen. Jede Faser deines Körpers schmerzt, dein Herz fühlt sich an, als wäre es heraus gerissen worden, deine 'Liebe des Lebens' hatte darauf herum getrampelt, es in Stücke gerissen und diese dann einzeln zurück gesetzt. Ein brennender Schmerz, als würde man von innen heraus aufgefressen werden. Und während man selbst weinend auf dem Bett lag, zusammen gerollt zu einer erbärmlichen Kugel, mit blutunterlaufenen, roten Augen, einer laufenden Nase und dem wohl größten Selbsthass, den ein Mensch nur auf sich hegen konnte, ging der andere einfach weiter durch sein Leben, machte genauso weiter wie mit der Beziehung, die er mit diesem so geliebten und wert geschätzten Menschen hatte. Er würde seine Freude haben, sich die nächste Person suchen, während man selbst ewig braucht, um diese Beziehung zu überwinden, die im Nachhinein gesehen nicht einmal wirklich voller Liebe war. Keine kleinen Zärtlichkeiten, liebevolle Blicke, süße Wörter, Schmetterlinge im Magen, Kribbeln oder Gänsehaut bei einer Berührung. Keine zärtlichen Umarmungen, Liebkosungen. Kein zarter, kleiner Kuss auf die Wange vor den Freunden, kein Kuscheln, nicht einmal, wenn sie alleine waren. Wieso also wollte jeder die Liebe finden? Die Liebe, die sowieso nie gerecht sein würde. Die Liebe, die einem der beiden Partner immer das Herz brechen wollte. Und leider Gottes war das in meinem Fall immer ich. Ich wusste nicht, was mich zu dem Pechvogel machte, der ich war. Aber ich hatte kein Glück in der sogenannten Liebe. Immer traf ich die, die mich nur für eines wollten. Die, die mich abschossen, wenn ich zu langweilig wurde oder mehr wollte. Keine meiner Beziehungen war jemals über das Übernachten bei einem anderen gegangen. Ich lebte alleine, seit ich bei meinen Eltern ausgezogen war. Meine Beziehungen hielten nie lange, keiner von meinen Freunden war bereit, meine Familie kennen zu lernen. Und jeder meiner Freunde brach mir das Herz, indem sie mich einfach absägten oder sogar betrogen. Genau wie Marc. Ich hatte ihn erwischt, dabei hatte ich endlich gedacht, jemanden kennen gelernt zu haben, der es ernst meinte. Er war zu meiner Familie mitgekommen, hatte mir einen Schlüssel für seine Wohnung gegeben. Hätte ich gewusst, was mich dort erwarten würde, hätte ich diesen Schlüssel nie angenommen. Dann hätte ich länger in meiner Seifenblase auf Wolke 7 schweben können, ohne dass ich diesen harten Fall schon wieder erleben musste. Wir waren nur ein halbes Jahr zusammen, aber es war die längste Beziehung meines Lebens. Und allein der Gedanke daran ließ noch mehr Tränen in mir aufsteigen und meine Wangen herunter liefen. Mein bester Freund drückte mich, versuchte, mich zu beruhigen. „Lou... Komm schon, der ist es nicht wert, Kleiner." Er streichelte sanft meinen Rücken, hielt mir ein neues Taschentuch hin. Er war langsam geübt darin, mein Tröster zu sein. Da ich zu weit von meinen Eltern entfernt lebte, musste jemand anderes für mich da sein. Schluchzend drückte ich mich an ihn, versuchte, normal Luft zu bekommen um etwas zu erwidern. „Liam, sie... sie alle... sind gleich. Ich will nie wieder eine Beziehung!" Ich schluchzte wieder auf, krallte mich in sein Shirt. „Ach Boo.. sag so etwas nicht, irgendwann kommt der richtige. Und bis dahin bin ich bei dir, ja?" Ich schniefte, drückte mich dankbar an ihn. Egal wann ich ihn anrief, er war immer für mich da. Schon oft hatte er seine Liebe sitzen gelassen, weil ich ihn gebraucht hatte. Egal wann und wo, selbst an ihrem verdammten Jahrestag kam er zu mir. Denn Liam war einer der glücklichen Bastarde, die die Liebe ihres Lebens wirklich gefunden hatte. Sie beide zu sehen war schon fast unerträglich. Wie sie sich an schmachteten, mit Blicken voller Liebe, kleine Küsse austauschten, immer aneinander hingen und vor allen anderen kuschelten, egal, wer dabei war. Sie hatten das, was ich wollte. Aber ich bekam es nicht. Und ich gab langsam auf. Ich war 23, suchte seit Jahren nach meinem 'Seelenverwandten'. Nie würde ich ihn finden, da war ich mir sicher. Und ich schwor mir an diesem Tag, nicht weiter zu suchen. Ich hatte es aufgegeben, die Liebe konnte mich mal kreuzweise.
Und auch 2 Jahre später dachte ich so. Mehrere Male hatte Liam versucht mich zu verkuppeln, doch auch er schien langsam aufzugeben. Ich hatte einfach zu viel Angst, wieder einmal verletzt zu werden, so wie jedes Mal bisher. Also warum etwas anfangen, was sowieso nur in Schmerzen, Leid und Enttäuschung enden würde? Seufzend stieß ich die Türe des Restaurants auf, in dem ich mit Liam verabredet war. „Louis, zieh nicht so ein Gesicht!" Mein bester Freund rempelte mich leicht an, ich streckte ihm die Zunge raus, drehte mich dabei ein wenig zu ihm. Er bekam große Augen, sah mich warnend an. „Lou, pa- " Noch bevor Liam aussprechen konnte stieß ich mit einer Person zusammen. Unmännlich quietschend, stolperte ich, doch zwei starke Arme hielten mich davon ab, Bekanntschaft mit dem Boden zu schließen. Sie zogen mich hoch. „Oops, tut mir Leid, alles okay?!" Seine Stimme war rau, tief, er redete langsam, ruhig. Ich sah auf, direkt in zwei grüne, funkelnde Augen. Ich hatte meinen Mund leicht geöffnet, da ich etwas hatte sagen wollen, doch kein Wort verließ meine Lippen. Es fühlte sich an, als würde meine Welt stehen bleiben. Auch er sagte kein Wort, starrte mir nur in die Augen. „Hi." Endlich bekam ich etwas über meine Lippen, auch wenn es nur ein leiser Hauch war. Er lächelte, Grübchen bildeten sich auf seinen Wangen, ließen mich sofort mit grinsen. Wir standen kurz da, sahen einander nur an. Er war wunderschön. Er räusperte sich, wurde leicht rot. „Kann ich dich.. als Entschuldigung auf einen Kaffee einladen?" Ich biss mir auf die Unterlippe, sah ihn unsicher an. In meinem Kopf ging nur ein Gedanke herum: Nie wieder eine Beziehung! Mein eigener Schwur, hatte ich den schon vergessen? „Ich geh jetzt Lou, vergiss deinen albernen Vorsatz, geh mal ein Risiko ein." Liam klopfte mir auf die Schulter und verschwand dann. Ich sah ihm kurz nach, hob meinen Blick dann wieder zu dem Lockenkopf. Er hatte Recht. „Ja, gerne." Ich lächelte ihn leicht an und ging dann mit ihm in ein kleines Café. Aus dem Kaffee wurden drei, wir unterhielten uns stundenlang. Und es war die beste Entscheidung meines Lebens, meinen Schwur zu brechen. Heute lag ich auf der Couch, zwischen Harry's Beinen, an seine Brust gekuschelt. Seine Finger fuhren in kleinen, sanften Kreisen über meinen Bauch, seine zweite Hand lag in meinen, ich spielte mit seinen Fingern. Seine Lippen pressten sich immer wieder auf meinen Kopf oder meinen Hals, schickten ein Kribbeln durch meinen Körper. Ich war wunschlos glücklich, denn Harry behandelte mich so, wie man es sich erträumte. In ihm hatte ich gefunden, was ich gesucht hatte. Er zeigte mir jeden Tag, wie sehr er mich liebte, kuschelte mit mir, mitten in der Öffentlichkeit. Er stand zu mir, hatte mir seine Familie bereits nach drei Wochen vorgestellt und eine Woche später meine kennen gelernt. Nach nur drei Monaten Beziehung waren wir zusammen gezogen, wo immer ich einen Schritt hinsetzte, war mir seine Anwesenheit bewusst, die Wohnung war klar und deutlich unsere, wir hatten sie gemeinsam eingerichtet. Ich wusste endlich, was Liebe war. Und es war kein Schmerz, Leid oder die Enttäuschung. Es war Wohlbefinden auf ganzer Linie, Glücklich sein in jeder Lebenslage und auch den Streit mit dem Partner durchzustehen, sei er noch so klein und unnötig.

Liebe ist das schönste Gefühl der Welt,
so schön wie die Sterne am Himmelszelt.
Man muss sie behüten, wie der Mond die Nacht
...denn sie ist die größte Macht.

Larry Stylinson One Shots IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt