Kapitel 2: Die Neuen!

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An der Seite ist ein Bild von Carly! xX

7 Uhr aufstehen, fertig machen, aufwärmen, Training, Frühstück, Schule und wieder Training.

Jeden Tag dasselbe...

Naja, heute ist etwas anders.

Ich muss Muskelaufbautraining morgens und abends machen.

Ich hasse es einfach. Einfach im Trainingsraum zu sitzen und so kleine, leichte Übungen zu machen, während alle anderen das normale Training absolvieren.

Wieso ich das so scheiße finde?

Weil dadurch meine Chance auf die Rolle der Odette in Schwanensee nur noch mehr sinkt.

 Ich stehe vor dem Spiegel und mache mir einen Dutt, wie jeden Tag.

Eine halbe Stunde habe ich noch bis ich zum ‚Training' muss.

Viele Freunde habe ich nicht, naja das liegt wohl hauptsächlich daran, dass ich mich nicht sehr öffne Fremden gegenüber. Viel Vertrauen habe ich auch nicht in meine Mitmenschen.

Ich suche meine normalen Ballettschuhe und muss dabei an letzte Nacht denken.

Ich ziehe schnell einen Pullover drüber, damit mich nichts an letzte Nacht erinnert.

Das ich nächste Woche nicht zur Therapie gehen kann, wirft mich völlig aus der Bahn. Ich sitze auf meinem Bett und betrachte das Bild von Aylana, sie war meine beste Freundin.

Aber das Tanzen hatte sie unter Kontrolle und am Ende auch die Macht über sie. Sie hat sich selber umgebracht...

Viele Einzelheiten will und wollte ich auch nicht wissen, wer weiß auf was für Ideen sie mich noch bringen.

Das Tanzen hat auch mich unter Kontrolle, aber noch habe ich den Kampf nicht verloren.

Klar, ich bin diese Nacht wieder Rückfällig geworden und habe es wieder getan.

Die Spuren davon sind im Badezimmer noch sichtbar.

Aber jetzt, jetzt will ich nicht damit konfrontiert werden, deswegen bedecken viele Handtücher den Boden.

Wir haben 8 Uhr und ich mache mich auf den Weg zum 1. Saal. Diese Woche bin ich dafür eingetragen.

„Guten Morgen Loona, ich sehe schon du hast mit dem richtigen Training begonnen!", kommt Frau Karper rein und muss mir natürlich sofort einen reinwürgen.

„Guten Morgen Frau Karper, natürlich habe ich mit den Übungen begonnen. Ich sehe ihre Bemühungen ja nicht als überflüssig an und befolge gerne ihren Rat!", antworte ich höflich.

„Vielen Danke Loona, du entschuldigst mich jetzt, ich muss mich um die vielen anderen talentierten Tänzerinnen und Tänzer kümmern!", meint sie und dreht sich um.

War das gerade ein verstecktes Kompliment?

Ich mache geschlagene 2 Stunden meine Übungen, bis ich aufhören darf.

„Die beiden Neuen sind jetzt angekommen. Gehst du bitte zu ihnen!", trällert die Stimme von Frau Karper.

„Gerne. Soll ich den beiden dann einmal das komplette Internat zeigen? Sollen sie heute noch trainieren?", frage ich.

„Trainieren nein, Internat zeigen ja. Und die beiden kommen auf dein Zimmer. Das ist ja groß. Es ist ja eigentlich ein Zimmer für 5 Personen!".

Ich nehme es mit einem Nicken zur Kenntnis und mache mich dann auf dem Weg zum Sekretariat.

„Hallo bist du Loona?", fragt mich ein recht gut aussehender Junge. Er ist vielleicht 1 Jahr älter als ich und hat verdammt schöne Augen. Sie sind braun.

Tanzen hat Macht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt