Kapitel 8: Quälerei, Ausdauer und Zuneigung!

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Loona p.o.v

Der Unterricht und das 'Training' sind vorbei. Ich bin sowas von erleichtert. Endlich muss ich Carly und Maurice nicht die ganze Zeit sehen. Aber ich werde auch nicht mehr von tanzenden Füßen depremiert.

Trotzdem habe ich auf nicht allzu bessere Aussichten zu blicken. Denn ich muss gleich zu meinen ach so tollen Eltern. Ich hasse ihr spießiges Verhalten.

Während ich die Straßen runter laufe, muss ich an der Praxis von Frau Martin vorbei.

In 11 Tagen ist es soweit. Dann kann ich endlich wieder mit ihr sprechen. Zügig verlasse ich die Straße, in der die Praxis liegt und komme schon bald an meinem Elternhaus an.

Hier hat sich auch nichts verändert, seit dem letzten Besuch vor ein paar Tagen. Es kann mir ja auch egal sein, wie die beiden hier Leben. Ich muss ja nicht allzu oft hier hin.

Mir kommt plötzlich der Gedanke an Maurice's Familie. Hat er überhaupt Kontakt zu seinen Eltern?

Schnell verdränge ich den Gedanken an ihn, indem ich mit dem Kopf leicht schüttel.

Falls mich einer sieht, denkt er bestimmt wie blöd ich bin. Ich muss leicht grinsen.

Ich merke, wie die Schritte zum Haus meiner Eltern immer kleiner und ich langsamer werden.

Es nützt ja alles nichts, denke ich mir.

Heute steht mal wieder ein Besuch an und den muss ich so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Irgendwann muss ich ja so oder so ins Haus rein.

Plötzlich steht meine Mutter schon an der Tür. Sie muss gesehen haben, wie langsam ich gelaufen bin, denn sie hat leicht angesäuert, die Hände an die Hüften gestemmt.

Ich erreiche die erste Stufe. Langsam blicke ich hoch und schaue meine Mutter während dem hochlaufen in die Augen. Ihr Blick ist plötzlich voller Besorgnis und Sorge.

Habe ich etwas falsch gemacht?

"Oh mein Gott Kind. Ich dachte du trainierst nicht mehr alles mit. Wieso siehst du denn so schlaff aus? Oder isst du etwa nichts? Schmeckt dir das Essen nicht?", sie kommt auf mich zugestürmt.

Mir schmeckt gar kein Essen!

Ich zwinge mir ein Lächeln auf und gehe einfach an ihr vorbei ins Haus.

Es kommt das Übliche. Mein Dad begrüßt mich mit einer halbherzigen Umarmung und schon beginnt das Abendessen.

So aufgeregt und begeistert, wie ich es in dem Moment zustande bringe, erzähle ich meinen Eltern von der Show in 2 Monaten bei dem die beiden zugucken dürfen. Ich probiere zu überspielen, dass ich das Essen nicht will und mich der besorgte Blick von meiner Mutter verunsichert hat.

"Darfst du denn wieder trainieren? Also alles mitmachen, Schätzchen?", fragt meine Mutter spitz.

"Ich weiß es noch nicht. Momentan ist Frau Karper nicht immer da.", bedauere ich äußerlich.

Innerlich schlage ich Purzelbäume.

"Allerdings trainiere ich mit Nick, weil wir zusammen das Pas de deux für die besagte Show tanzen müssen."

Interessiert hören mir meine Eltern zu. Zum ersten Mal seit langem widersprechen oder unterbrechen sie mich nicht.

"Den ganzen Plan gabe ich noch nicht. Aber Nick hat etwas von einem Plan gesagt. Ich denke, ich werde langsam wieder ins Training einsteigen können."

Immer noch mit voller Aufmerksamkeit schauen mich meine Eltern an.

Nur zur Info: Ich habe meine Antwort beendet! 

Tanzen hat Macht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt