Tanzen hat Macht!

Kapitel 11: Verzweiflung

Maurice p.o.v

Sofort packe ich mir Jake und schmeiße ihn raus. Stoff habe ich noch von ihm bekommen. Aber morgen werde ich dann wohl nichts mehr bekommen.

Mir ist das aber egal! Jake soll verschwinden. Er hat schon viel zu viel verraten.

Natürlich weiß Loona, dass sie mich an Aylana erinnert. Aber sie denkt das nur im negativen Sinne. Aber auch im positiven Sinne hat sie mich verzaubert.

Ich gehe zurück ins Zimmer. Geschockt sitzt Loona auf ihrem Bett.

Jetzt weiß sie alles.

"Maurice? Erkläre mir alles! Bitte! Sag mir alles!", sie schaut mich eindringlich an.
Langsam gehe ich auf sie zu und deute an mich auf ihr Bett zu setzen. Sie genehmigt es mir.
"Was nimmst du Maurice?", fragt sie mich bestimmend. Ich schüttele nur den Kopf.
"Es ist egal Loona. Ob du nun weißt, was ich nehme oder nicht. Es macht keinen Unterschied.", antworte ich ihr.
Sie will gerade etwas erwiedern, aber ich lass es nicht zu.
"Leg' dich schlafen. Konzentrier' dich auf die nächsten Wochen. Auf den Auftritt!", sage ich ruhig und streiche ihr über den Rücken.
Sie schaut mich lange und müde an, bis sie gähnen muss und sich hinlegt.
"Wir müssen aber morgen noch über alles reden Maurice.", murmelt sie.
Ich nicke und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf gut Loona!".
Ich stehe auf und gehe nach draußen. Bevor ich schlafen gehe, gehe ich noch einmal in den Tanzsaal.

Meine Gedanken müssen für eine Weile mal ruhen. Nur beim Tanzen kann ich alle mal vergessen.
Was ist wenn ich es ohne den Stoff nicht schaffe durch die Prüfungen zu kommen bzw die Auftritte zu meistern?
Was ist wenn Loona morgen weg ist? Wenn ich alles erzähle?
Werde ich es bald schaffen mit Loona offen und ehrlich über ihre Probleme, aber auch meine Probleme reden zu können?

Wir haben beide unsere Geheimnisse, aber eine Sache verbindet uns doch schon...

DAS TANZEN

Mein Vorhaben ändere ich aber doch ganz schnell. Ich gehe hinaus auf den Hof und halte Ausschau nach Jake. Ich muss ihn unbedingt finden. Wie soll ich die nächsten 8 Wochen nur durchhalten ohne Stoff?

Ich muss Loona morgen alles erklären und ihr alles beichten, danach werde ich eh wieder komplett alleine sein, weil ich wieder abgeschoben werde.

Irgendwo muss Jake doch noch sein. Morgen steht ein langer Tag an. Die neuen Zeiten wurden festgelegt und das Mrs Karpf ausfällt ist gar nicht mehr so schlimm? Aber das heißt für uns, dass wir hundertprozentig fit sein müssen.

Ohne den Stoff kann ich das nicht.

Ich Laufe einmal quer über den Hof, an den Trainingshallen vorbei, rüber zum Zaun. Jake hockt da zusammen gekauert und ich beobachte ihn eine Weile.

Wenn ich jetzt zu ihm gehe, endet es darin, dass ich wieder Stoff habe. Dann muss ich Loona morgen noch mehr erklären. Wenn ich es sein lasse, dann würde ich zurück zur Halle gehen und Tanzen oder mich zu Loona legen.

Loona p.o.v
Was war das bitte gestern für ein Tag?!

Erst war ich bei meinen Eltern, hatte ein nicht ganz so tolles Training und nicht ganz so tolles Gespräch mit Maurice, dann kam Jake. Was war das bitte alles?!

Ich muss unbedingt mit Maurice sprechen. Was war das denn alles?! Ich will alles wissen. Was hat es mit dem einen Abend auf sich an dem er so dreckig nach Hause gekommen ist? Was hat Jake mit all dem zu tun? Was hat Maurice für ein Geheimnis?

Heute Morgen war ich früh wach, generell konnte ich die ganze Nacht schlecht schlafen. Wie denn auch, wenn mich ein wildfremder Typ angreift. Als ich meine E-mails gescheckt habe, habe ich gesehen, dass das Problem mit Mrs Karper geregelt wurde und wir nun doch regelmäßig Training haben.

Frisch gemacht und mit einigermaßen guten Laune gehe ich in die Cafeteria und bestellte mir einen O-Saft.

Einige Tänzerinnen sitzen schon um die Tische verteilt und einige rennen schon hektisch zu ihren Trainingseinheiten.

An der anderen Seite der Cafeteria sehe ich Maurice sitzen, er unterhält sich mit Nick, meinem Trainer.
Was bereden die beiden denn?
Während ich die beiden weiter beobachte wird es hier immer leerer und meine Laune immer schlechter. Ich habe absolut keine Lust auf das Training. Wer weiß wer dort jetzt alles dabei ist.

Außerdem will ich noch mit Maurice reden. Am liebsten sofort.
Ich schaue mich weiter um und entfeckez einige neue Gesichter. Wo kommen die denn alle her?
Als mein Blick mal wieder zur anderen Seite schweift, ist Maurice weg.
Schade.
"Meine fabelhaft, wunderbare und talentierte Loona! Schön dich wieder zu sehen! Wie ist das befinden?". Ich bin völlig perplex.
"Schön dich auch wieder zu sehen, ich habe dich auch vermisst.", spricht sie weiter.
Ich kann es gar nicht glauben! Sie steht tatsächlich vor mir.
Sie ist es tatsächlich!

"Du bist doch schon länger hier oder? Kannst du mir sagen wo ich hin muss?". Ich muss mehrmals blinzeln.
Dachte ich gerade wirklich, dass Aylana vor nur steht?
Ich bin doch verrückt!
Mehrmals schaue ich sie an und komme aber zu keiner Antwort.
Das kann doch nicht wahr sein! Fängt das schon wieder an?
Werde ich jetzt wieder glauben überall Aylana zu sehen?!
Schnell trinke ich den letzten Schluck von meinem O-Saft aus und mache mich auf den Weg zum Training. Langsam wird es Zeit.
Das Mädchen, dass mich gerade angesprochen hat, geht vor mir. Es ist aufjedenfall nicht Aylana.

"Na, kann das Traning starten?", ein vollkommen gut gelaunter Maurice taucht neben mir auf.
Als er sieht, wie ich drauf bin, verschwindet sein Lächeln.
"Nach dem Training erzähle ich dir alles und du erzählst mir als Gegenleistung auch alles!", er bekommt sein Grinsen gar nicht mehr weg.
"Das sehen wir noch!", meine ich streng und fange an mich zu dehnen.
Während dem Training fällt mein Blick die ganze Zeit auf das Mädchen, das Aylana so ähnlich sieht.
Ich will sie unbedingt kennenlernen!
"Das Training war doch super oder?", wieder einmal ist Maurice gut gelaunt.
"Ja das stimmt! Endlich kann ich wieder tanzen. Das tat so gut!", lächele ich ihn an.

"Trotzdem bist du komisch drauf.", meint er.

Wieso bemerkt er das nur so schnell?!

Unsicher lächele ich. Wir laufen raus auf den Hof um in unser Zimmer zu gelangen.

"Du kanntest Aylana doch auch oder?", fange ich an während wir das Zimmer betreten.
Er nickt.
Was für eine dämliche Frage.
Weiter erzählen kann ich gar nicht.

Im ganzen Zimmer sind Verpackungen von Essen verteilt. Süßes, Äpfel, Salami und vieles mehr.
"Was soll das denn?", ist Maurice verwundert.
Mein Magen meldet sich. Mal wieder.
Ich weiß genau wer das war.
Wieso macht sie das? Ich bin nicht so stark!
Meine Beine fangen an zu zittern und fühlen sich an, wie Pudding. Nein!
Ich muss jetzt stark sein!
"Loona!", streit Maurice und fängt mich auf.
Einen groben Stoß spüre ich an meinem Hinterkopf.
"Tut mir leid, ich habe nicht auf deinen Kopf geachtet.", liebevoll streicht er über meine Stirn.
Ich zwinge mir ein Lächeln auf. Mein Kopf schmerz und ich habe das Gefühl jeden Moment in Ohmmacht zu fallen.
Dieses ganze Essen macht mich krank. Kranker, als ich eh schon bin.
"Bring mich bitte hier raus.", flüstere ich.

Ich spüre, wie meine Beine den Boden verlassen und ich aus dem Raum getragen werde. Ich habe absolut keine Ahnung wo Maurice mit mir hin will.

Keine 10 Minuten später spüre ich ein Bett unter mir.
Wo bin ich?
"Danke! Hast was gut bei mir!", höre ich Maurice's Stimme.
"Hier kannst du erstmal bleiben.", flüstert er.
Ich spüre, wie das Bett nachgibt und die Wärme verschwindet.
"Maurice? Kannst du hier bleiben?", ich habe gerade viel zu sehr Angst davor rückfällig zu werden.
Er kommt zu mir, legt sich aufs Bett und schlingt seine Arme um mich.
Wundervoll!
Für einen Moment kann ich meinen Hunger vergessen, aber selbst Maurice kann meine Gedanken nicht vertreiben.... ---------------------------------------------------------
Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen!
Unglaublich, wie schnell das Jahr verging :o
Big love
Sunny_xx