Ich würde jetzt gerne sagen, dass die Zeit bis zu dem Essen wie im Fluge verging, doch dem war nicht so, die Zeit verging genauso schnell wie an jedem anderen Schultag, selbst die total hibbelige Melanie konnte das Warten nicht kurzweiliger gestalten. Der einzige Lichtblick waren meine Nächtlichen Stunden, in denen ich mir einen Film nach den anderen ansah, das lenkte mich nicht nur ab, sondern munterte mich ungemein auf. Am Donnerstag, kurz vor 19 Uhr, waren alle total aus dem Häuschen, meine Eltern weil sie es sehr aufregend fanden meinen Freund, der keiner war, kennenzulernen, Melanie, weil sie uns immer noch shippte und ich, da ich die Vorstellung meinen Vater zu treffen echt geil fand. Wir befanden uns also jeder in seiner eigenen Traumwelt, als es klingelte. Meine Mutter sprang auf, fuhr sich über ihre Zöpfe und ging zur Tür. Eine leichte Nervosität beschlich nun auch mich. Wieso hatte ich mich auf dieses Treffen eingelassen? Ich stieß einen unbestimmten Laut aus und rieb mir die Schläfen, seit ich Lorenz getroffen hatte, hatte ich regelmäßig Kopfschmerzen. Von der Tür hörte ich leise Stimmen „Hallo, Sie müssen Lorenz sein!", sagte Mama. „Ja, dass bin ich. Und Sie sind Lethes Mutter?", antwortete Lorenz, ich konnte mir sein charmantes Lächeln geradezu vorstellen. „Ich habe gehört, Sie wollen uns eine Reise nach New York Spendieren, weil Sie Lethe mit ihrem Vater bekannt machen möchten?" „Genau, aber bitte siezen Sie mich nicht, ich bin grade mal zwanzig!" Sie erreichten das Esszimmer, sobald er mich sah, stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Schön dich wieder zu sehen!" Er musterte mich von oben bis unten und blieb letztendlich an meinen Augen hängen. „Schön, dass du mich nach New York einlädst", erwiderte ich und riss mich von seinen Blick los. Meine Eltern schnaubten empört, Melanie kicherte und Lorenz sah mich an, als wäre ich das Siebte Weltwunder. Ich sah ihn skeptisch an und schmunzelte leicht, falls er auch nur einigermaßen Körpersprache lesen konnte, bemerkte er die Frage: „Was solln der Scheiß?", dahinter. Lorenz fasste sich und reagierte sofort auf die nicht gestellte Frage, indem er die Arme verschränkte, eine Augenbraue hochzog, erst mich ansah und dann an die Decke sah, für mich hieß das so viel wie: „Wenn was wäre, und es ist nichts, warum sollte ich es grade dir erzählen?" Als er wieder zu mir blickte, lies ich die Arme locker an meiner Seite baumeln, meinen rechten Fuß verlegen Kreise auf den Boden malen und lächelt teuflisch: „Ich bin doch deine beste Freundin" Er lachte leise auf. „Das Essen wird kalt!", unterbrach Mama unsere stumme Unterhaltung. Wir setzten uns und mein Vater begann ein Gespräch mit Lorenz. Melanie wackelte bei jeder Gelegenheit bedeutungsvoll mit den Augenbrauen und Mama aß, jeder hatte was zu tun, außer ich. Mit halben Ohr hörte ich den beiden Männern neben mir zu, doch als das Gespräch auf Fußball umschwenkte verlor ich das Interesse. Warum redeten die über die Dritte Liga? Ich stopfte mir eine Gabel Hühnchen in den Mund und versuchte nicht durchzudrehen, diese Situation war einfach nur absurd. „Lethe, wann fangen nochmal die Ferien an?", fragte Papa. Ich lachte. „Ich mache in ein paar Wochen mein Abi, dann hab ich erstmal gar nichts", antwortete ich. Er rieb sich seine Stirn und murmelte irgendwas von wegen Dement. „Du machst also bald deinen Abschluss?", fragte Lorenz und aß eine Gabel Reis, ich tat es ihm nach, bevor ich ihn antwortete. „Ja" Er nickte nachdenklich. „Wann genau?" „ zweiter siebter", antwortet ich. „Wo kommst du eigentlich her?", fragte ich. „New York", antwortete er und sah auf seinen Teller. Irgendwie benahmen sich heute alle komisch, meine Eltern vertrauten ihn einfach so, Melanie hatte ihn eindeutig ins Herz geschlossen und er log mich offensichtlich an, obwohl es gar keinen Grund dazu gab. „Cool", murmelte ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte. Ich konnte ja schlecht sagen, dass ich wüste das er log und es irgendwie schaffte mein ganzes Umfeld zu manipulieren. „Was machst du eigentlich beruflich, wenn du uns so einfach Flugtickets schenken kannst?" „Ich leite mit meinem Bruder die Firma meines Vaters", plötzlich wirkte er betrübt, als wäre der Gedanke daran mit einem tiefen Schmerz verbunden. „Was ist daran so schlimm?", fragte ich, als er eine Weile nicht antwortete, setzte ich noch ein: „Es ist natürlich okay, wenn du nicht darüber reden willst" Er nickte „Später vielleicht" Er sah mir kurz in die Augen. „Du würdest es nicht verstehen" Ich sah hilfesuchend zu Melanie, doch sie war nicht mehr da, wir waren allein. „Die anderen sind vor vielleicht fünf Minuten gegangen", kommentierte Lorenz meinen fragenden Blick. „Oh...", sagte ich und blinzelte ein paar Mal, sie hätten garantiert ein Geräusch gemacht wenn sie gegangen wären. Erst jetzt bemerkte ich, dass es unser gesamtes Gespräch vollkommen still gewesen war. „Das ist komisch", murmelte ich. „Was ist komisch?", Lorenz beugte sich aufmerksam zu mir hinüber, seine Augen leuchteten beinah. Hoffnung. „Nichts, mir ist grade nur aufgefallen, dass ich noch Hühnchen habe", redete ich mich raus und steckte mir demonstrativ ein Stück in den Mund. Er setzte sich wieder grade hin und beobachtete mich, während ich aufaß. „Wie hast du meine Eltern dazu gebracht dich zu mögen, sonst sind sie immer ganz anders, sie würden niemals einen Flug von einen dahergelaufenen Fremden annehmen!" Er lächelte. „Mit meinen unvergleichlichen Scham und einer Prise Schleimen" Er lachte auf. „Ich weiß viel über Manipulation!" Ich nickte nachdenklich, ich bekam immer mehr das Gefühl angelogen zu werden. „Das glaubst auch nur du!", forderte ich ihn heraus und verschränkte die Arme. „Ich weiß zum Beispiel schon längst, dass du nicht aus New York kommst, nicht Lorenz heißt und meinen Vater keine Freude machen willst, sondern ihn eins auswischen" Er sah mich kurz erstaunt an, setzte dann jedoch ein Poker-Face auf. „Und wer sagt dir, dass ich nicht wollte, dass du das denkst?" „Weil, wenn du wollen würdest, dass ich das denke, hättest du das grade nicht gesagt" Ich sah ihn erwartungsvoll an, doch er wackelte nur mit den Augenbrauen. „Aber die Idee mit meinen Vater finde ich ganz gut, immerhin hat er mich sitzen lassen!" Lorenz schmunzelte. „Du warst schon immer sehr Rachsüchtig", ich registrierte diese Aussage, jedoch ignorierte ich sie. „Aber wenn ich dir helfen soll, musst du mir deinen Namen sagen!" Er lachte auf. „Ich bin Loki" „Nun gut, Loki", seinen Namen betonte ich verächtlich, „Was hat dir mein Vater getan, dass du mich auf ihn loslassen willst?" Er verzog das Gesicht. „Lange Geschichte"
I'm back, mit einem Kapitel im Gepäck. (das hat sich gereimt!) ICh hoffe es gefällt euch, oder ihr seid wenigstens nicht zu enttäuscht. Votet und kommentiert!
LG Sora
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Mehr oder weniger vergessen (Avengers/Loki ff)
FanfictionTeil zwei der mehr oder weniger Reihe ~~„Warum hast du mir nichts von der ganzen Scheiße erzählt?", schrie ich ihn an. „Warum hast du mich verraten?", setzte ich flüsternd dran. Mein Schmerz spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Weil du stärker bi...