Stumm starrte ich an die Decke, doch auch die gab mir keinerlei Anhaltspunkt, wie ich die Erinnerung Sache anstellen sollte. Also tat ich das dümmste, was ich in dieser Situation wohl tun könnte, ich lebte normal weiter, vielleicht benahm ich mich noch ein bisschen komischer als sonst. Also richtete ich mich auf, bürstete mir meine Haare, schminkte mich und warf mich in das Partylichste Outfit, das ich hatte. Dann rief ich Melanie an und verkündete ihr, dass wir heute Feiern gehen würden, was sie nicht sonderlich störte. Es war Montag, doch da wir mit den Klausuren durch waren, hatten wir auch keine Schule mehr. Sobald ich bei ihr ankam, viel sie mir unter lauten Gekreische um den Hals. „Lorenz muss dir ganz schön zugesetzt haben, dass du freiwillig in nen Club gehst", stellte sie ohne viel Mitleid fest. „Na ja, ich habe nur Bock normal zu sein" Sie sah mich irritiert an. „Normal?", lachte sie. Ich nickte. „Ich will so einiges vergessen, bevor wir nach New York fliegen" Sie sah mich zwar immer noch irritiert an, sagte jedoch nichts. Es dauerte eine Weile, bis wir den Club erreichten, da wir dazu in die nächst größere Stadt fahren mussten. „Nun gut, da das hier dein erstes Mal", sie zwinkerte mir zu, „in diesem Club ist, muss ich dich unbedingt mit ein paar Freunden bekannt machen" Ich nickte und sah aus dem Fenster, die Felder zogen an uns vorbei, hin und wieder passierten wir einen Baum, welche wie Riesen in den sternenklaren Himmel ragten. Ich wusste, dass es sinnlos war jetzt feiern zu gehen, besonders weil ich es sonst nie tat und mich der Alkohol nur kurzzeitig vergessen lassen würde. „Alles Okay, willst du doch nicht gehen?", fragte mich Melanie besorgt. Ich schüttelte breit lächelnd den Kopf. „Mir ist nur grade aufgefallen, dass ich lange nichts mehr gegessen habe", versuchte ich mich rauszureden. Sie nickte und rollte die Augen, damit hatte sich das Thema erledigt. Wir witzelten ein wenig herum, sangen schief die Charts, welche im Radio liefen, mit und lachten uns kaputt als wir diese übersetzten. Wer bitte kommt auf diese zusammenhangslosen Texte? Ich fühlte mich fast wie in einer schlechten Fanfiction, aber nur fast, denn wenn ich in einer wäre, hätten wir jetzt einen Autounfall und mein Lover, in diesem Fall Loki, würde jede Hürde bewältigen um zu mir ins Krankenhaus zu kommen, um mir dort seine unendliche Liebe zu gestehen. Wäre gar nicht so schlecht, hätte er mir nicht schon diese gestanden und mich in die Kerker gebracht. Also nix da Romantik, hallo Realität! „Lass mich raten, ironische Gedanken?", fragte Melanie. Ich lachte und nickte. Wir erreichten den Club, der bei näherer Betrachtung ehr einer Kneipe mit Tanzfläche glich, was die Besucher (welche hauptsächlich aus Minderjährigen oder knapp Volljährigen bestand) nicht störte. „Das nennst du einen Club?", fragte ich skeptisch. Sie nickte. „Ich weiß, nicht sonderlich eindrucksvoll, von außen!" Sie lotste mich durch die schlecht tanzende Menge in Richtung einer Tür auf der Privat stand. Ich wettete mit mir selbst, dass da hinter ein schicker underground-Club schlummerte. Siehe da: ich hatte Recht. Er war das genaue Gegenteil der Kneipe: attraktive Leute, die sich elegant zu guter Musik bewegten und eine schicke Theke mit einen Barkeeper, der auch als Bodyguard arbeiten könnte. „Der Laden ist ein lebendes Cliche!", stellte ich fest und begann mich zum heiß ersehnten Alkohol vorzukämpfen. „Gefällt es dir nicht?" Ich drehte mich strahlend zu ihr um. „Es ist super hier, genau was ich jetzt brauche! Wie bist du hier rein gekommen?" Melanie sah verlegen aus. „Sagen wir es so, ich habe dem Besitzer mal einen Gefallen getan, was so viel heißt wie: Freigetränke!" Kurz wollte ich sie fragen, was sie denn getan hätte, doch ich ließ es sein und stürzte lieber zur Bar. „Geben Sie mir irgendwas!", rief ich, wenn wir schon bei Chliches sind, dann aber richtig. Der Typ grinste und murmelte: „Vier vor drei Uhr, neuer Rekord", in sich hinein. Ich lachte und wartete ungeduldig auf meinen Drink. „Lass mich raten, du hast irgendwas bestellt, weil du das herrlich, wie nennst du das immer? Clicheehaft findest?", sagte Melanie, die es nun auch neben mich geschafft hatte. „Ja, genau, aber auch, weil ich keine Ahnung von diesen Komischen Bezeichnungen habe." Sie kicherte und bestellte sich irgendein unaussprechliches Mixgetränk. Eine Weile saßen wir da, tranken unsere Getränke aus und sahen den Rechen Schönen beim Tanzen zu, dann stieß sie sich von der Theke ab und sah mich entschuldigend an. „Ich gehe jetzt tanzen, der Typ da ist einfach zum Anbeißen", sie zwinkerte mir zu, „du solltest auch Spaß haben" Sie verschwand und ich sah ihr nachdenklich hinterher. Hatte sie nicht einen Freund? Ich wischte den Gedanken weg, sicherlich hatten sie sich getrennt und bestellte mir einen anderen Drink, der letzte war entgegen aller Wahrscheinlichkeit, widerlich gewesen. Nachdem ich auch diesen und zwei weitere intus hatte, begann ich mich endlich ein wenig leichter zu fühlen. Ich stand auf und wollte zu Melanie gehen, doch sie tanzte ziemlich eng umschlungen mit dem Typen, der sich auf genauere Betrachtung doch als ihr Freund rausstellte, also ließ ich es bleiben und begann für mich allein zu tanzen. Ich hatte schon immer was gegen tanzen, doch ich hatte mittlerweile genügend Alk intus, um das übergehen zu können. Schon nach kurzer Zeit wurde ich angetanzt, worauf ich auch relativ schnell ansprang, wie schon gesagt, die Drinks vernebelten mein Urteilsvermögen. Ich sah mir den Typen nicht an, sondern tanzte, mehr schlecht als recht, mit dem Rücken zu ihm, bis er mich umdrehte. „Du musst die Hüften mehr zum Takt bewegen", flüsterte er mir ins Ohr, ich sah hoch und grinste ihn breit an. „Aber du musst zugeben, der Rest war gar nicht schlecht" Er stimmte zu und ich beherzigte seinen Vorschlag. Relativ schnell begannen wir zu Knutschen und viel zu schnell saßen wir, immer noch heftig knutschend in seinem Auto. „Ich habe eine Wohnung hier ganz in er nähe", raunte er mir ins Ohr, ich kicherte und stimmte den Diskret formulierten Vorschlag zu. Mein Urteilsvermögen war wirklich zum in die Tonne Kloppen!
Stöhnend wachte ich auf und rieb mir den Kopf, ich hatte keinen Kater, den hatte ich nie, aber ich war tot müde. Verwirrt sah ich mich um, das hier war weder mein, noch Melanies Zimmer. Ach ja, der Typ ich drehte mich zur Seite und entdeckte gähnende Leere. Ich stand auf und lief in die Richtung, in der ich die Küche vermutete. Zu spät fiel mir auf, dass ich nur Unterwäsche trug, doch das war mir vorerst egal. „Guten Morgen, Schatz.", rief eine Stimme aus der entgegengesetzten Richtung. Ich drehte mich um und folgte der Stimme, die grade fragte, ob ich dort, oder im Restaurant Frühstücken wolle. „Hast auch mal den Weg gefunden", grinste Jason und drückte mir einen Kuss auf. „Ja", murmelte ich während ich mich innerlich Ohrfeigte, warum Jason? Es war zwar nicht mein Erstes Mal, doch ich hatte mir geschworen, niemals mit ihm in der Kiste zu landen und jetzt das?
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Mehr oder weniger vergessen (Avengers/Loki ff)
FanfictionTeil zwei der mehr oder weniger Reihe ~~„Warum hast du mir nichts von der ganzen Scheiße erzählt?", schrie ich ihn an. „Warum hast du mich verraten?", setzte ich flüsternd dran. Mein Schmerz spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Weil du stärker bi...