„Wo sind wir?", fragte ich in die Dunkelheit, meine Hand lag immer noch in der von Tillion. „Bei mir zu Hause, hier wir dich keiner finden", antwortete er. „In wie fern, bei dir zu Hause?" Er lachte und klatschte einmal in die Hände. Licht flutete durch den Raum, er war groß und altmodisch eingerichtet, wir standen vor einem großen Bett, an der gegenüber liegenden Seite war ein großer, offener Kamin, in welchem ein grünes Feuer brannte. „Ich denke, dass sollte ich dir erst mal erklären", murmelte er und deutete auf die Chaiselongue welche vor dem Kamin stand. „Set dich erst mal, ich lasse uns einen Tee bringen" Ich lies mich fallen und lehnte mich mit ausgestreckten Beinen an während Tillion in eine Art Handy sprach. „Also, was denkst du geht hier genau ab?", fragte er und setzte sich auf das Bett. Ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung", antwortete ich und starrte nachdenklich in die Flammen. Plötzlich meinte ich ein Gesicht darin zu erkennen, ein schmerzverzehrtes, schreiendes Gesicht. „Was war das?", rief ich überrascht und beugte mich interessiert näher zu Feuer. „Es dauert leider ein wenig, dass zu erklären, doch eine Sache verspreche ich dir: ich werde dir Wahrheit sagen." Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. „Wer sagt mir, dass nicht schon dass eine Lüge ist?" Er seufzte genervt und fuhr sich durch die Haare. „Nun gut, ich schwöre auf den Weltenbaum und mein Reich, dass ich dir ausschließlich die Wahrheit sage werde, die ganze Wahrheit, weder verdreht, noch verschwiegen" Ich nickte zufrieden. „Danke, ich kann einfach niemanden mehr vertrauen", ich vergrub mein Gesicht in den Händen. „Du weißt nicht, wie anstrengend es ist, zwei Erinnerungen zu haben, die sich so sehr wiedersprechen. Einerseits sehe ich keinen Grund, niemanden zu vertrauen oder überhaupt an Askard zu glauben, andererseits habe ich diese Lückenhaften Erinnerungen, die mich geradezu anschreien, mich in einen Bunker einzuschließen und nicht mehr raus zu kommen" Er nickte. „Doch, dass kenne ich ziemlich genau, warum, denkst du, sind meine Hörner so klein? Die haben bei mir das gleiche versucht" Erschrocken blickte ich ihn an. „Was hast du getan?" Er grinste hinterhältig. „Genau dass, wollte ich dir erzählen" Ein kleiner Mann, anscheinend ein Gnom, brachte unseren Tee. „Ich bin berühmt, nicht so Schauspieler, Sänger berühmt, sondern ehr so wirklich jeder kennt mich, berühmt. Das Problem ist aber, dass man mich als unpersonalisierte Macht sieht, als ein großes etwas, was nicht in Menschliche Gedanken Passen kann" Ich sah ihn fragend an „Okay, du wirst mich wohl als Teufel kennen, doch ich finde deinen Namen besser", er grinste mich breit an, „Vor zwei Jahrtausenden wurde ich vielleicht etwas aufmüpfig, habe ein weinig Unruhe unter den Göttern gestiftet, hie r und da einen unwichtigen hier her mitgenommen" „Halt", ich hielt meine Hände hoch, „Das heißt, ich sitze grade im Schlafzimmer des Teufels in der Hölle?" Tillion lachte auf. „Klingt komischer, als es ist. Doch, um weiter im Text zu gehen: Ich habe so ungefähr die gleiche Geschichte hinter mir, wie du. Miese Mischung aus Übermut und Verrat" Er verzog leidend das Gesicht, „Aber ich hatte einen Vorteil, ich war noch jung und in den Augen der Götter ein Kind ohne eigenen Willen, also haben sie mein Gedächtnis gelöscht und mich auf die Erde geschickt, natürlich nicht ohne meine Fähigkeiten zu nehmen" Er zuckte mit den Schultern und nippte an seinen Tee, „Doch sie haben nicht mit dir gerechnet, denn als dir dein Gedächtnis und deine Fähigkeiten genommen wurden, kamen meine wieder und ich konnte meinen Thron wieder besteigen, zugegeben, es musste so einiges erneuert werden, doch ob du es glaubst oder nicht, die Hölle ist echt organisiert und gar nicht so schlimm, wie es sich immer anhört" Ich lachte. „Das sagst du aber nur, weil du der Teufel bist, also das ganze hier quasi erschaffen hast" Er lachte. „Da hast du wohl recht" Nachdenklich sah er ins nichts. „Ach ja, ich bin nicht schwul" Ich lachte los und schüttete dabei meinen Tee über mein T-Shirt. „Fuck!", rief ich und versuchte es auszuwringen, was mir aber nicht so recht gelang. „Okay, du gibst mir sicherlich Recht, dass das hier eine echt komische Situation ist!", prustete er und stellte seinen Tee vorsichtig auf seinen Tisch. „Warte kurz, ich müsste hier noch irgendwo Kleider haben" Leise murmelnd latschte er in Richtung Kleiderschrank und kramte fluchend ein weißes Kleid heraus. „Das ist ein Hochzeitskleid", murmelte ich und betrachtete die aufwendigen Verzierungen. „Ich habe dir gesagt, dass ich verraten wurde, dass es einen Tag vor meiner Hochzeit war, änderst jetzt auch nicht", fauchte er. „Ein anderes habe ich nicht hier und es müsste dir Passen, außerdem wurde es noch nie getragen!" Mitleidig sah ich ihn an, er hatte ja noch schlimmeres hinter sich, als ich. Ich ging in einen Nebenraum um mir das Kleid über zu ziehen, als ich wieder in das Zimmer trat unterhielt sich Tillion mit einem Gnom. „Ja, ich weiß, könntest du bitte was zu essen bringen, ich bin am Verhungern!", bettelte er. „Aber Herr, es ist noch nicht mal Mittag, wollen Sie nicht noch eine Stunde warten?", erwiderte der Gnom. „Du bringst mir jetzt sofort etwas zu essen, sonst muss ich mich vergessen", fauchte er und der Gnom verschwand mit eingezogenen Kopf. Lachend trat ich neben ihn. „Gut, dass du etwas bestellt hast, ich bin auch am Verhungern!", gratulierte ich. Er nickte lachend. „Also, deine Geschichte war zwar schön, doch was hat sie mit mir zu tun?", fragte ich schließlich. Er sah mich verwundert an. „Hab ich das noch nicht gesagt?" Ich schüttelte den Kopf. „Du bist meine Nachfolgerin!" Entgeistert starte ich ihn an. „Wie jetzt, ich dachte Götter sterben nicht?" Oh doch, das tun wir, doch wir leben vielleicht 10000 Jahre, je nach dem, der Durchschnitt lebt nur 3000, da wir die Angewohnheit haben uns gegenseitig umzubringen" Er lachte. „Zwar bin ich quasi unsterblich, doch falls irgendwer auf die Idee kommt, mich zu töten, bist du der Teufel!" Irritiert starrte ich ihn an. „Müsste ich dann nicht mit dir verwandt sein?" Er lachte. „Meine Welt, meine Regeln, außerdem bist du die Perfekte Besetzung, immerhin bist du das gleiche wie ich!" „Hä?". „Na ja, dazu wollte ich eigentlich gleich kommen", er atmete einmal tief durch, „Du bist eine ... okay, wir haben noch nicht mal einen Namen, weil es nur uns beide gibt" Das Essen wurde gebracht und er griff sich fast hilfesuchend einen der Muffins. „Wir sind keine Menschen oder Asen, wir kommen aus keiner der neun Welten und auch nicht von der von der die Chitauri kommen, ich weiß noch nicht mal s genau, ob wir überhaupt so etwas wie eine Heimat haben", er biss ein großes Stück ab und kaute erst mal eine Weile, „Ich weiß aber, dass wir Mächtig sind, ansonsten wäre ich ja nicht der Teufel und du hättest nicht drei Welten in einem Monat erobert" Er lachte, „Auf jeden Fall wissen die Asen nichts von uns und so sollte es möglichst auch bleiben, denn selbst Aliens haben Angst vor Sachen, die anders sind" Nun griff ich mir auch einen, er schmeckte überraschend gut. „Okay, aber was können wir?", fragte ich. Er lachte. „Vieles, du wahrscheinlich sogar mehr als ich, da dir auch noch ein Gott sein Leben geopfert hat" Ich sah ihn aufmerksam an, ich wollte eine Liste von Fähigkeiten. „Nun gut, wir regenerieren schneller als Asen oder Menschen, siehst du?" Er schnappte sich ein Messer und schnitt sich durch den Daumen, der Schnitt wuchs in Sekundenschnelle zu. Das erklärte auch, warum mir die Pfeile nicht viel ausgemacht haben. „Uns kann man nur dadurch Töten, das man uns den Kopf abschlägt und das Herz entfernt, vermute ich auf jeden Fall" Er lachte. „Mir wurde mal durch die Brust gestochen, das Herz war durchbohrt und ich stehe immer noch hier", präsentierte er stolz. Ich lachte. „Zudem können wir uns Teleportieren und haben schärfere Sinne als andere" Nachdenklich nickte ich und spielte verwirrt mit meinen Fingern. „Das ist ja alles schön und gut, doch warum bin ich genau hier?" Er grinste und öffnete eine Tür. „Um die grundlegende Frage zu beantworten, warum bist du kein Mensch, wo doch deine beiden Eltern Menschen sind?"
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Mehr oder weniger vergessen (Avengers/Loki ff)
FanfictionTeil zwei der mehr oder weniger Reihe ~~„Warum hast du mir nichts von der ganzen Scheiße erzählt?", schrie ich ihn an. „Warum hast du mich verraten?", setzte ich flüsternd dran. Mein Schmerz spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Weil du stärker bi...