Es war herrlich warm und die Sonne schien durch die großen Fenster der 221b Bakerstreet. John war schon früh aufgestanden und hatte die Wäsche gemacht und bereits mit dem Staubwischen begonnen. Die Vorhänger der Fenster hatte er zur Seite gebunden und nun fiel endlich Licht in die kleine Wohnstube. John summte zur Melodie eines Liedes auf einer alten Schallplatte, die er auf den alten Plattenspieler gepackt hatte. Dann endlich erwachte auch Sherlock aus seinem Schönheitsschlaf und kam, mit einem weißen Bettlaken umschlungen, ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen.
Morgen", brummte Sherlock leise.
Guten Morgen mein Süßer!", lachte John fröhlich und tanzte freudig hinüber zur Couch, um Sherlock einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Heute konnte nichts und niemand John den Tag versauen. Auch wenn Sherlock wieder einmal schlecht gelaunt zu sein schien, war John bester Laune.
Sherlock...Ich habe eine Überraschung für dich!", sagte er und lief aus dem Raum. Sherlock schaute ihm verdutzt hinterher, doch ließ den Kopf dann wieder zurück ins Kissen fallen. Was hatte John jetzt wieder vor? War es etwas, war Sherlock erfreuen würde oder seine Laune nur noch verschlechtern würde? Plötzlich lugte John um die Ecke der Tür.
Hast du eigentlich gut geschlafen letzte Nacht?", fragte er mit einem verschmitzten Grinsen.
Offensichtlich. Nein. Habe ich nicht. Warum willst du das wissen?", fragte Sherlock genervt zurück und rollte mit den Augen. John kicherte und betrat daraufhin mit einem kleinen Paket ins das Zimmer.
Weil ich wissen will, ob du gut geschlafen hast!", lachte John und setzte sich neben seinen Freund auf das Sofa. Er reichte ihm das Päckchen, dass von Sherlock erst einmal *unter die Lupe* genommen werden musste. Er setzte sich auf und nahm es in die Hand, ohne es groß zu schütteln. Er roch an dem Paket, hielt es ins Licht, schüttelte es ganz vorsichtig und horchte. Doch er hatte nicht die geringste Ahnung was sich in dem Paket befinden könnte.
John, würdest du mir bitte verraten, was dort drin ist?", fragte Sherlock leise aber immer noch genervt. John grinste bis über beide Ohren und schüttelte den Kopf in einer Nein-Bewegung. Sherlock seufzte kurz und nahm dann eine Schere von Beistelltisch, riss das Paket auf und stellte nichts darin fest. Nichts. Dort drin war nichts. Rein gar nichts!
Was soll das, John? Kannst du mir das bitte erklären? Hattest du nicht eine Überraschung für mich? Das hier ist Kinderblödelei!" Sherlock war noch verärgerter als vorher und warf das leere Päckchen in die Ecke.
April, April! Du bist drauf rein gefallen!", lachte John laut und zeigte mit dem Finger auf ihm. Sherlock rollte wieder mit den Augen und ließ sich abermals zurück in die weiße Couch sinken.
Nun mal ehrlich. Was soll dieser Blödsinn, John?"
Sherlock, das ist ein Aprilscherz! Das macht man nun mal am 1. April! Das ist so Brauch...und du musst mir deswegen auch nicht böse sein!", sagte John und verzog das Gesicht. Das brachte Sherlock dann doch endlich zum Lachen und griff nach Johns Arm.
Du bist ein Idiot!", meinte er und zog seinen Liebsten zu sich runter, um ihn zu küssen. John kicherte und küsste ihn sanft zurück. Ein paar Minuten vergingen, als John sich dann endlich von Sherlocks Lippen löste.
So, ich muss jetzt aber weiterputzen und du ziehst dir besser etwas an!" Damit gab er Sherlock einen kleinen Klapps auf den Hintern und stand auf, nahm wieder den Staubwedel in die Hand. Auch Sherlock stand auf und ließ sein Bettlaken auf den Boden sinken.
Wieso soll ich mir etwas anziehen? Magst du diesen Anblick etwa nicht?" John drehte sich zu ihm um und plötzlich blieb die Zeit stehen. Er hatte Sherlock noch nie so richtig nackt in vollem Tageslicht gesehen. Im Schlafzimmer waren alle Lampen immer sehr schummrig und eher romantisch. Im Badezimmer waren die beiden noch nichts gemeinsam, auch wenn sie schon einen guten Monat ein Paar waren und nackt in der Wohnung rumlaufen kam für die beiden nicht in Frage, da auch Mrs Hudson freien Zutritt zur Flat hatte. Doch in diesem Moment war das alles egal.
Sherlock ich...ich meinte...also...", stammelte John und starrte auf den nackten, makellosen Körper seines Freundes. Die Sonnenstrahlen trafen auf Sherlocks blassen Oberkörper, der das Licht förmlich reflektierte.
Also ich meinte es nicht deswegen! Du sieht klasse aus! Einfach hammer!....geil....", flüsterte John und merkte, wie seine Erektion stieg. Sherlock sah aus wie ein junger Gott. Himmlisch und einfach zum Anbeißen, doch John musste sich zusammenreißen und die Fassung bewahren. Sherlock grinste und legte sich auf die Couch.
Danke...und außerdem bin ich viel zu faul, um mir jetzt Sachen anzuziehen! Dir gefällt es ja doch, mich so zu sehen! Also gibt es keinen Grund für Klamotten!" Sherlock kicherte, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und positionierte sich leicht erotisch. John drehte sich schnell wieder um und versuchte der Verführung zu wiederstehen. Er wedelte über die Bücherregale und am Kamin, doch die Gedanken an Sherlocks wundervollen Körper wurden nur noch größer. Dann drehte er sich doch um.
Sherlock..." John schluckte hart bei dem Anblick und fuhr dann fort. Würdest du dir bitte etwas anziehen? Es ist nicht, weil ich dich nicht nackt sehen will, sondern weil ich dich nicht NACKT sehen will...verstehst du, was ich meine?" John lief rot an.
Deine Begründung war zwar etwas...unbeholfen, um es nett auszudrücken, doch ich glaube ich weiß was du meinst. Na dann...", antwortete Sherlock und stand langsam auf, griff dann zu seinem Laken und legte es sich wieder um. John trat auf ihn zu und umarmte ihn.
Aber Sherlock....weißt du noch, dieser eine Tag...an dem wir im Wald waren und es geregnet hat...und sich unsere Gesichter in den Pfützen auf dem Weg gespiegelt haben?", fragte John und schaute Sherlock fröhlich an.
Ja. Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Wieso?"
Jedesmal wenn ich in deine wunderschönen Augen schaue, dann kann ich mein Gesicht darin sehen. Sie sind so klar und blau wie das Wasser der Karibik!" John Lächelte überglücklich und zog seinen Partner nur noch dichter an sich, um in seine Augen zu sehen.
John, du warst noch nie in der Karibik! Du weißt überhaupt nicht, wie das Wasser dort aussieht!", entgegnete Sherlock trocken und schaute auf John herunter. Dieser gab ihn einen sanften Tritt gegen das Schienbein und lachte.
Das war ein Kompliment, du Hirny! Du hast das mal wieder schön versaut!" John küsste Sherlock zärtlich auf die Lippen und hielt ihn noch für einen kurzen Moment in seinen Armen.
Es ist aber wirklich war, dass deine Augen klar sind und ich mich immer in ihnen spiegle. Sie sind wie kleine blaue Reflektoren!", kicherte John und grinste. Sherlock grinste ebenfalls und brummte nur zustimmend.
Ich liebe dich, Watson.", meinte Sherlock, drückte John einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann im dunklen Flur.
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Wolke 221b
ФанфикLiebe? Leidenschaft? Das würde Sherlock doch nur von seiner Arbeit ablenken. So sieht es auch John. Das sollte dann aber schlagartig ändern und die Welt der beiden Junggesellen auf den Kopf stellen...Eine Geschichte voller Liebe, Verführung, Schmerz...